Die vorliegende Seminararbeit ist in Anlehnung an das Buch „Kirchenräume und Kirchenträume. Die Bedeutung des Kirchenraums für eine lebendige Gemeinde.“ verfasst worden. Ihm verdankt diese Arbeit viele Informationen, Anregungen und Ideen. Der Titel dieses Buches ruft wahrscheinlich eher unterschiedliche, ambivale nte Gedanken und Gefühle hervor. In einer Zeit, in der die katholische Kirche in Deutschland eher über die Schließungen von Kirchen und deren weiteren Verwendungszweck nachdenken muss und in der die Zahl der Kirchenbesucher weiterhin rückläufig ist, erscheint ein solches Thema weit hergeholt. Doch andere Nachrichten verweisen auf aktuelle Ereignisse: In Deutschland berichtet die Presse von neuen Kirchenbauten in verschiedenen Großstädten. Solche Nachrichten sind Hinweise, dass Menschen auch heute noch „Kirche nträume“ haben, die sie veranlassen, neue Gotteshäuser, moderne Kirche nbauten zu errichten. Diese modernen Kirchen sprechen von der Gegenwart Gottes unter den Menschen; und dies verbindet neu entstehende Gotteshä user mit den alten Kirchen, die Zeugnisse der Gegenwart Gottes unter den Menschen darstellen. Oft steht bei dem Thema Kirchenbau eher die kunstgeschichtliche Sichtweise, die Stilkunde im Vordergrund. Die Theologie des Kirchenbaus wurde eher vernachlässigt. In der vorliegenden Arbeit soll aber gerade dieser Aspekt im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen, d.h. Kirchenbau soll als symbol ische Abbildung des jeweiligen Selbstverständnisses christlicher Gemeinden verstanden werden. Die Architektur hat somit die Aufgabe, eine bestimmte Theologie zu vermitteln, darzustellen, baulich umzusetzen und zu gestalten. Der liturgische Raum ist Spiegelbild eines bestimmten Kirchenverständnisses, somit ist die Geschichte des Kirchenbaus auch immer Kirchengeschichte und erzählt konkret von der Umsetzung der Liturgie als kommunikative Handlung zwischen Gott und Mensch einerseits und zwischen Mensch und Menschen andererseits, d.h. von den Versuchen, „Kirchenträume“ Wirklichkeit werden zu lassen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prägung des Glaubens durch den liturgischen Raum
- Gemeindeverständnis und Raumgestalt
- Liturgieverständnis und Raumgestalt
- Liturgische Bewegung: Raum für eine neue Gemeinde
- Schwierigkeiten moderner Räume
- Neue Liturgie in alten Räumen
- Die Gliederung des Kirchenraums
- Liturgie als Bauherrin des nachkonzilliaren Gottesdienstraumes
- Beispiele für entsprechende Raumkonzeptionen
- Ein Raum mit zwei Brennpunkten: ein Modell der Zukunft?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den Einfluss des Kirchenraums auf das Glaubensverständnis und die Gestaltung von Gottesdiensten. Sie beleuchtet, wie der Raum als Symbol des Selbstverständnisses der Gemeinde dient und die Liturgie als kommunikative Handlung zwischen Gott und Mensch, sowie Mensch und Mensch gestaltet.
- Die Bedeutung des Kirchenraums für die Gestaltung und das Verständnis von Liturgie
- Der Wandel des Gemeindeverständnisses und dessen Einfluss auf die Raumgestaltung
- Die Auswirkungen der liturgischen Bewegung auf die Konzeption von Kirchenräumen
- Die Herausforderungen der modernen Architektur im Kontext des Kirchenbaus
- Die Beziehung zwischen Architektur und Theologie im Kirchenbau
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die Ambivalenz des Themas Kirchenraum und die Aktualität des Kirchenbaus in einer Zeit des Wandels. Sie stellt die Theologie des Kirchenbaus in den Mittelpunkt und betont die Bedeutung der Architektur als Vermittlerin eines bestimmten Kirchenverständnisses. Kapitel 2 untersucht den Einfluss des Kirchenraums auf das Glaubensverständnis. Es beleuchtet das Gemeindeverständnis und dessen Auswirkung auf die Raumgestalt, sowie die Veränderungen des Liturgieverständnisses im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zudem werden Schwierigkeiten moderner Kirchenräume und die Möglichkeiten der Anpassung von alten Räumen an neue Liturgieformen behandelt. Kapitel 3 widmet sich der Gliederung des Kirchenraums. Es untersucht die Liturgie als Bauherrin des nachkonzilliaren Gottesdienstraumes und präsentiert Beispiele für Raumkonzeptionen, die dem neuen Liturgieverständnis entsprechen.
Schlüsselwörter
Kirchenraum, Liturgie, Gemeindeverständnis, Kirchenbau, Architektur, Theologie, Sakrament, Kommunikative Handlung, Raumgestalt, Zweites Vatikanisches Konzil, Nachkonzilliare Liturgie.
- Quote paper
- Katharina Korff (Author), 2004, Liturgie und Raum: Die Bedeutung des (Kirchen-) Raumes für sakramentliche Feiern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36626