[...] Die so genannte Urgeschichte am Anfang der Bibel hat ihre Faszination nicht verloren und auch an Aktualität nicht eingebüßt. Auch heute noch sind viele Millionen Menschen auf der ganzen Erde davon überzeugt, dass jedes Wort „ihrer Bibel“ das inspirierte Wort Gottes ist. Die Bibel sei in jedem Punkt buchstäblich wahr und es gibt in ihr keine Irrtümer und Widersprüche. Jedoch ist zweifellos vielen Bibellesern nicht klar, dass auch eine autorisierte Textfassung nur eine von vielen Übersetzungen ist, die sie in den Händen halten. Sie glauben vielmehr, dass jedes Wort „ihrer“ Bibel offenbart und daher unfehlbar ist.1 Auch Werner Gitt verdeutlicht eine solche Einstellung. Er verfasste zahlreiche Publikationen zu dem Thema: Wunder der Bibel versus Naturgesetze. Auf den Abschnitt: „Die Bibel: die einzige verbindliche Informationsquelle für Herkunftsfragen“ seines Buches „Das Fundament“ möchte ich im Folgenden Kapitel näher eingehen. Durch den Titel von Gitt´s Buch inspiriert, wird im dritten Kapitel das Thema Fundamentalismus im Hinblick auf die Kreationisten näher beleuchtet. Dadurch wird aber auch immer deutlicher, dass der Streit um die Bibel, vor allem aber um dieses erste Buch der Bibel also noch lange nicht ausgestanden ist. Radikale Vertreter der Evolutionstheorie bezeichnen heute wieder den Glauben an Gott den Schöpfer als Wunschdenken. Die biologische Evolution zum Beispiel, die Lehre von der Entwicklung der Mannigfaltigkeit der Lebensformen auf der Erde, wird im Prinzip von allen Naturwissenschaftlern akzeptiert. Es wird zwar immer wieder Debatten über Details der Entwicklungsmechanismen geben, die Tatsache der Evolution als solche ist aber unbestritten.2 Die Gegenposition der Schöpfungsvertreter erhebt jedoch auch lautstark den Ruf nach einer biblisch bestimmten Alternative zur Evolutionstheorie. Bei vielen Menschen löst diese Theorie jedoch starken emotionellen Widerstand aus, obwohl sie wenig oder nichts über die Beweisführung oder das logische Grundprinzip wissen. Es genügen ihnen die Aussagen der Bibel, weiteres Hinterfragen wäre hier unnötig. Was aber sagt die Bibel wirklich, und welches sind die Erkenntnisse der Wissenschaft? In welchen Punkten stimmen sie überein, in welchen widersprechen sie sich? Das soll das Thema dieser Seminararbeit sein. 1 vgl. Asimov, Isaac: Genesis. Schöpfungsbericht und Urzeit im Widerstreit von Wissenschaft und Offenbarung, S. 6 2 vgl. Schwarz, Hans: Die biblische Urgeschichte, S. 9
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Werner Gitt: Das Fundament
- 2.1 Zum Schöpfungsbericht
- 2.2 Was ist der Schöpfungsbericht der Bibel?
- Naturwissenschaftliche Aussagen
- Glaubensaussagen im Schöpfungsbericht
- 2.3 Muss man als Christ die Evolutionslehre ablehnen?
- 2.3.1 Liberale, bibelkritische Auffassung
- 2.3.2 Schrifttreue Auffassung
- 2.4 Was können wir tun?
- 3. Religiöser Fundamentalismus
- 4. Evolutionstheorie versus Schöpfungsbericht
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Konflikt zwischen der Evolutionstheorie und dem biblischen Schöpfungsbericht. Ziel ist es, die verschiedenen Positionen und Argumentationslinien zu beleuchten und ein differenziertes Verständnis des Themas zu entwickeln. Die Arbeit verzichtet auf eine definitive Klärung des Konflikts, sondern konzentriert sich auf eine umfassende Darstellung der unterschiedlichen Perspektiven.
- Der Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose und seine Interpretationen
- Der Standpunkt von Werner Gitt und seine Argumentation
- Der Einfluss religiösen Fundamentalismus auf die Debatte
- Die wissenschaftliche Akzeptanz der Evolutionstheorie
- Mögliche Wege des Umgangs mit dem scheinbaren Widerspruch
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Fragestellung nach dem Verhältnis zwischen dem biblischen Schöpfungsbericht und der Evolutionstheorie vor. Sie betont die unterschiedlichen Interpretationen der Bibel und die Bedeutung des ersten Buches Mose. Die Arbeit wird als Versuch dargestellt, verschiedene Perspektiven zu beleuchten und ein Verständnis für den anhaltenden Diskurs zu schaffen. Der Bezug auf Werner Gitts Werk "Das Fundament" und die Erwähnung des religiösen Fundamentalismus weisen auf die weiteren Kapitel der Arbeit hin. Die Einleitung unterstreicht die Relevanz des Themas und die Notwendigkeit einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem scheinbaren Widerspruch zwischen Glaube und Wissenschaft.
2. Werner Gitt: Das Fundament: Dieses Kapitel analysiert die Position von Werner Gitt, der den Schöpfungsbericht als Grundlage des biblischen Verständnisses betrachtet. Gitt sieht den Bericht als unfehlbare und verbindliche Informationsquelle für Herkunftsfragen an, wobei Jesus als verlässlichste Quelle angeführt wird. Die These Gitts, dass Mose der alleinige Autor des Pentateuchs einschließlich des Schöpfungsberichts sei, wird kritisch beleuchtet, im Kontrast zu exegetischen Forschungsergebnissen. Das Kapitel vergleicht die biblische Schöpfungsgeschichte mit Schöpfungsideen anderer Kulturen und hebt die zentrale Bedeutung der Herkunftsfrage für das menschliche Denken hervor. Die Darstellung von Gitts Argumentation dient als Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema.
Schlüsselwörter
Schöpfungsbericht, Evolutionstheorie, Werner Gitt, Bibelinterpretation, Fundamentalismus, Glaube, Wissenschaft, Herkunftsfrage, Pentateuch, Exegese.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Das Fundament" von Werner Gitt und der Schöpfungs-Evolutionsdebatte
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert den Konflikt zwischen der Evolutionstheorie und dem biblischen Schöpfungsbericht. Sie beleuchtet verschiedene Positionen und Argumentationslinien, konzentriert sich aber auf eine umfassende Darstellung der Perspektiven, anstatt den Konflikt endgültig zu klären. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine Analyse von Werner Gitts Werk "Das Fundament", eine Betrachtung des religiösen Fundamentalismus im Kontext dieser Debatte, und schließlich ein Resümee.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt den Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose und dessen Interpretationen, den Standpunkt und die Argumentation von Werner Gitt, den Einfluss religiösen Fundamentalismus auf die Debatte, die wissenschaftliche Akzeptanz der Evolutionstheorie und mögliche Wege des Umgangs mit dem scheinbaren Widerspruch zwischen Schöpfungsbericht und Evolutionstheorie.
Wie wird Werner Gitts Position dargestellt?
Das Kapitel über Werner Gitt analysiert seine Auffassung vom Schöpfungsbericht als unfehlbare und verbindliche Informationsquelle für Herkunftsfragen. Gitts These, dass Mose der alleinige Autor des Pentateuchs ist, wird kritisch beleuchtet und mit exegetischen Forschungsergebnissen verglichen. Die Arbeit zeigt Gitts Argumentation auf und setzt sie in den Kontext der Debatte.
Welche Rolle spielt der religiöse Fundamentalismus?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des religiösen Fundamentalismus auf die Debatte um Schöpfung und Evolution. Es wird gezeigt, wie unterschiedliche Auffassungen und Interpretationen des Glaubens den Diskurs prägen und beeinflussen.
Wie wird der scheinbare Widerspruch zwischen Glaube und Wissenschaft behandelt?
Die Seminararbeit versucht nicht, den scheinbaren Widerspruch zwischen dem biblischen Schöpfungsbericht und der Evolutionstheorie endgültig aufzulösen. Stattdessen konzentriert sie sich auf das Verständnis der unterschiedlichen Perspektiven und bietet einen Überblick über die verschiedenen Argumentationslinien.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Schöpfungsbericht, Evolutionstheorie, Werner Gitt, Bibelinterpretation, Fundamentalismus, Glaube, Wissenschaft, Herkunftsfrage, Pentateuch und Exegese.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Werner Gitt und seinem Werk "Das Fundament", ein Kapitel zum religiösen Fundamentalismus, ein Kapitel zum Vergleich von Evolutionstheorie und Schöpfungsbericht und ein Resümee. Innerhalb des Kapitels zu Gitt werden der Schöpfungsbericht, die Naturwissenschaftlichen und Glaubensaussagen im Schöpfungsbericht, sowie die verschiedenen Auffassungen zum Verhältnis von Christentum und Evolutionstheorie (liberale vs. schrifttreue Auffassung) detailliert behandelt.
Wo finde ich weitere Informationen zu diesem Thema?
Weitere Informationen können durch die Recherche zu den oben genannten Schlüsselbegriffen und Autoren, sowie durch die Lektüre von exegetischen und wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Schöpfung und Evolution gewonnen werden. Das Werk "Das Fundament" von Werner Gitt bietet eine wichtige Perspektive auf den Schöpfungsbericht.
- Quote paper
- Katharina Korff (Author), 2003, Evolutionstheorie versus Schöpfungsbericht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36625