[...] In der vorliegenden Arbeit sollen zunächst Dimensionen und Determinanten sozialer Ungleichheit herausgearbeitet und dabei auf das für moderne Gesellschaften Gültigkeit beanspruchende Chancengleichheitspostulat eingegangen werden (Kapitel 2). Im daran anschließenden Kapitel werden Deutschland und Schweden als Wohlfahrtsregime vorgestellt. Im Zentrum stehen dabei zentralen Strukturelemente dieser beiden von Gøsta Esping-Andersen so bezeichneten „Welten des Wohlfahrtskapitalismus“. Das Kapitel über die Familie im Wohlfahrtsstaat (Kapitel 4) dient einer Auseinandersetzung mit dem Stellenwert der Familie und des Nachwuchses im Wohlfahrtsstaat. Es zeigt sich, dass die Wohlfahrtsregime auch als Betreuungsregime interpretiert werden können. Daran anknüpfend stelle ich im fünften Kapitel zentrale empirische Ergebnisse zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in Beziehung zu dem Vorhandensein frühkindlicher Betreuungsangebote. Es gilt zu zeigen, dass umfassende wohlfahrtsstaatliche Leistungen in diesem Bereich einen zentralen Einfluss auf eine Aufweichung einer „persistent inequality“ haben, auf die wiederholt verwiesen wird.18 Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit diskutiert (Kapitel 6). 18 Bowles/ Gintis 2002: 7, Piketty 1998, Shavit/ Blossfeld 1993
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Rahmenbedingungen sozialer Ungleichheit
- 1.2 Fragestellung der Arbeit
- 1.3 Stand der Forschung
- 2 Dimensionen und Determinanten sozialer Ungleichheit
- 2.1 Dimensionen sozialer Ungleichheit
- 2.2 Determinanten sozialer Ungleichheit
- 2.2.1 Familie und Sozialisation
- 2.2.2 Chancen (un)gleichheit
- 3 Deutschland und Schweden als Wohlfahrtsregime
- 3.1 Das Konzept Wohlfahrtsstaat
- 3.2 Grundlagen der Wohlfahrtsregime
- 3.2.1 Ein konservatives Modell: Deutschland
- 3.2.2 Schweden: Das „Volksheim“
- 4 Bezugspunkt Familie im Wohlfahrtsstaat
- 4.1 Zum Verhältnis von Staat und Familie
- 4.1.1 Familienpolitik in Deutschland
- 4.1.2 Familienpolitik in Schweden
- 4.2 Konstruktion von Kindheit im Wohlfahrtsstaat
- 4.3 Kinderbetreuung zwischen Subsidiarität und öffentlicher Verantwortung
- 4.3.1 Kinderbetreuung in Deutschland
- 4.3.2 Kinderbetreuung in Schweden
- 4.4 Deutschland und Schweden als Kinderbetreuungsregime
- 5 Zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in Deutschland und Schweden
- 5.1 Familie, Kinder, Armut: Kinder in prekären Lebensumständen
- 5.2 Soziale Herkunft und Entscheidungen im Bildungssystem
- 5.3 Intergenerationale Mobilität in den Welten
- 5.4 Institutionelle Kinderbetreuung als Generator von Chancengleichheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Rolle der Familie im Wohlfahrtsstaat und deren Einfluss auf die Reproduktion sozialer Ungleichheit in Deutschland und Schweden. Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Wohlfahrtsregime in beiden Ländern und beleuchtet die Funktionsweise der Familienpolitik, die Konstruktion von Kindheit und die Bedeutung der Kinderbetreuung.
- Die Rolle der Familie als zentrale Sozialisationsinstanz und deren Einfluss auf die Lebenschancen von Kindern
- Die unterschiedlichen Wohlfahrtsregime in Deutschland und Schweden und deren Auswirkungen auf die Familienpolitik
- Die Bedeutung der Kinderbetreuung im Hinblick auf Chancengleichheit und die Vermeidung sozialer Ungleichheit
- Die Reproduktion sozialer Ungleichheit durch das Bildungssystem und die Möglichkeiten der institutionellen Kinderbetreuung als Generator von Chancengleichheit
- Die Intergenerationale Mobilität und die Chancen auf soziale Aufstiegsmöglichkeiten in Deutschland und Schweden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Reproduktion sozialer Ungleichheit ein und skizziert die Rahmenbedingungen sowie die Fragestellung der Arbeit. Kapitel 2 behandelt die Dimensionen und Determinanten sozialer Ungleichheit, insbesondere die Rolle der Familie und die Bedeutung von Chancenungleichheit. Kapitel 3 stellt die Wohlfahrtsregime in Deutschland und Schweden vor, wobei das Konzept des Wohlfahrtsstaates sowie die Grundlagen der jeweiligen Regime beleuchtet werden. Kapitel 4 analysiert die Rolle der Familie im Wohlfahrtsstaat, inklusive der Familienpolitik, der Konstruktion von Kindheit und der Bedeutung der Kinderbetreuung.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Wohlfahrtsstaat, Familie, Kinderbetreuung, Bildungssystem, Chancengleichheit, Deutschland, Schweden, Intergenerationale Mobilität, Sozialisation.
- Quote paper
- Johannes Steigleder (Author), 2005, Die Familie im Wohlfahrtsstaat - Zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in Deutschland und Schweden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36593