Eine wesentliche Innovation des Deutschen Idealismus liegt in der Entwicklung einer neuartigen philosophischen Ausdrucksweise. In ihrer Sprachverwendung verdankt die idealistische Philosophie den Autoren der Jenaer Frühromantik und deren Gedankengut prägende Anregungen. Aus diesem ersten Romantikerkreis auf deutschem Boden erwächst ein poetologisches Schrifttum, in dem das Ideal eines metaphorisch-etymologisierenden, bis zur Hermetik neigenden Sprechens hochgehalten und eine regelrechte Poetik der Unverständlichkeit entworfen wird.
In seinem Aufsatz "Über die Unverständlichkeit" (1800) will Friedrich Schlegel den Verstehensakt als einen prinzipiell unabschließbaren Prozess begriffen wissen und richtet an Schriftsteller wie Leser normativ die Forderung: „Eine klassische Schrift muß nie ganz verstanden werden können. Aber die welche gebildet sind und sich bilden, müssen immer mehr draus lernen wollen.“
Nachhaltig von der romantischen Denkungsart beeinflusst, bedienen sich die Idealisten einer Sprache, die Mehrdeutigkeiten nicht meidet, sondern vielmehr gezielt mit Begriffen arbeitet, die einen universalen Deutungsanspruch auf so disparate Teilbereiche der menschlichen Kultur und Erfahrungswelt wie Geschichte, Natur, Religion, auf die Ontogenese eines Individuums oder die Phylogenese der gesamten Menschheit erheben. Einen dieser philosophischen Kernbegriffe auf eine einzige dieser Sinndimensionen festzuschreiben, ihn ausschließlich einem bestimmten Gegenstand oder Gegenstandsbereich zuzuordnen, würde sein signifikatives Potential bei weitem nicht ausschöpfen.
So sieht sich die vorliegende Arbeit vor das Problem gestellt, eine Interpretation des Schellingschen Wort-Konzepts, über das Schelling in den Stuttgarter Privatvorlesungen reales und ideales Prinzip miteinander verbindet, liefern zu wollen und sich doch dabei bewusst ist, dass nur mögliche Lesarten plausibilisiert, aber keine finale Deutung in Aussicht gestellt werden kann. Im Rahmen dieser Möglichkeiten sollen zwei Interpretationsvorschläge eingebracht werden, die eine metaphysisch-epistemologische beziehungsweise eine linguistische Herangehensweise an das Phänomen der Sprache, wie es sich in der Philosophie Schellings präsentiert, durchspielen.
Inhaltsverzeichnis
1. Sprachdenken und ästhetische Theorie um 1800
1.1. Zur Poetik der Polysemie im Deutschen Idealismus
1.2. Schellings ´Sprachphilosophie´ im Spiegel der Forschung
1.3. Sprache als Handlungsakt in Schellings Kunstphilosophie
2. Das Wort als metaphysisches Konzept in den Stuttgarter Privatvorlesungen.
2.1. Die Analogie von Sprache und Identitätsphilosophie
2.2. Die Selbstentäußerung Gottes durch das gesprochene Wort
2.3. Soteriologie des Wortes
3. Das Wort als heuristisches Instrument einer empirischen Linguistik
4. Spracharbeit und Sprachbewusstsein der Romantiker
5. Bibliographie
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