In dieser Hausarbeit soll vor dem Hintergrund der US-Serie „The Sopranos“ untersucht werden, welche Mittel der Inszenierung von den Serienschöpfern benutzt werden, die letztendlich den Zuschauer zu seiner Theoriebildung führen. Dem voraus geht eine detaillierte Sequenzanalyse, die sich aus den Elementen des Visuellen, des Auditiven und des Narrativen zusammensetzt. Grundlegende Begriffe, die für die Analyse und Beantwortung der Frage von Bedeutung sind, werden ebenfalls im Vorfeld definiert, damit eine klare Terminologie zugrunde liegt. Dabei ist nicht nur die finale Sequenz der letzten Episode von besonderer Relevanz, sondern werden Ausschnitte aus den Episoden „Johnny Cakes“ (dt.: „Die Zeiten ändern sich“), „Soprano Home Movies“ und „Stage 5“ (dt.: „Goodbye Johnny“) ebenfalls zur Exemplifizierung genutzt. Als Abschluss der Arbeit dienen dann drei ausgewählte Beispiele, an denen verdeutlicht werden soll, wie die inszenatorischen Mittel eingesetzt werden, damit der Zuschauer sie erkennt, ihnen eine Bedeutung zuschreibt und die Annahme von der Ermordung Tonys entsteht (Theorie A).
Als am 10. Juni 2007 die letzte Episode der TV-Serie „The Sopranos“ über die US-amerikanischen Bildschirme flimmerte, dachte ein Großteil der Zuschauer nach den 60 Minuten Laufzeit zunächst, dass ihr Fernseher eine Signalstörung habe. Der Grund dafür war die einzigartige Inszenierung der finalen Sequenz. Mit einem abrupten Schnitt ins Schwarze erschuf Creator und Showrunner David Chase eines der denkwürdigsten und meist umstrittensten Enden der Fernsehgeschichte und äußerte sich nur zurückhaltend zu den finalen Interpretationen der Fans. „There´s more than one way of looking at the end. That´s all I´ll say.” Mit diesen Worten sorgte Chase viel weniger für Evidenz unter den Zuschauern, sondern potenzierte die existierende Diskrepanz im Hinblick auf die Deutung des offenen Endes. Während eine Perspektive davon ausgeht, dass der Protagonist Tony Soprano am Ende stirbt, hält die andere Seite mit dem Überleben Tonys an einer weitaus optimistischeren Sichtweise fest.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in das Thema
- Terminologie
- Sequenzanalyse
- Allgemeine Rahmenhandlung
- Vorausgehende Situation und Handlungsort
- Auftretende Charaktere
- Analyse der narrativen Einheiten
- Zustandekommen von Theorie A
- Die Subjektive
- Die sekundäre Form von Intimität
- Die medienübergreifende Partizipation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, welche Inszenierungsmittel in der TV-Serie "The Sopranos" verwendet werden, um den Zuschauer zu seiner Theoriebildung zu führen. Die Analyse konzentriert sich auf die finale Sequenz der letzten Episode und untersucht die Elemente des Visuellen, des Auditiven und des Narrativen.
- Analyse der Inszenierungsmittel in "The Sopranos"
- Die Rolle der finalen Sequenz in der Interpretation des Zuschauer
- Die Bedeutung des offenen Endes für die Theoriebildung
- Die Verwendung von visuellen, auditiven und narrativen Elementen
- Die Bedeutung von Leerstellen und der Theorie der Partizipation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung in das Thema: Dieser Abschnitt stellt die Problematik des offenen Endes in "The Sopranos" vor und beleuchtet die verschiedenen Interpretationen der finalen Sequenz.
- Terminologie: Dieser Abschnitt definiert wichtige Begriffe wie Beat, Leerstellen, Blackscreen, Denotation und Konnotation, Signifikat und Signifikant, Partizipation und Offenes Kunstwerk, die für die Analyse und Interpretation der Serie relevant sind.
- Sequenzanalyse: Dieser Abschnitt analysiert ausgewählte Sequenzen aus "The Sopranos", um die Mittel der Inszenierung zu untersuchen.
- Zustandekommen von Theorie A: Dieser Abschnitt untersucht, wie die Inszenierungsmittel eingesetzt werden, um beim Zuschauer die Annahme von der Ermordung Tonys zu erzeugen.
Schlüsselwörter
Inszenierung, "The Sopranos", finale Sequenz, offenes Ende, Theoriebildung, visuelle Mittel, auditive Mittel, narrative Elemente, Leerstellen, Partizipation, Denotation, Konnotation.
- Quote paper
- Oliver Koch (Author), 2017, "Die Sopranos". Analyse der Inszenierung serieller Narration in der US-Serie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/365352