Der Neuhumanismus ist im deutschsprachigen Raum eine der prägendsten schulpädagogischen Reformbewegungen in der Geschichte der Neuzeit. Rückwärtsblickend nach vorne schreitend, gelang es den Gestaltern einer neuen Bildungslandschaft, weitere Entwicklungen im deutschen Schulsystem maßgeblich zu beeinflussen und voranzutreiben. Insbesondere Wilhelm von Humboldt hat in diesem Zusammenhang seinen Platz als herausragender Vordenker und Reformer unter den pädagogischen Größen eingenommen.
In dieser Arbeit sollen besagte Reformbemühungen und -konzeptionen im Lichte ihrer pädagogischen und zeitgeschichtlichen Grundlagen näher betrachtet werden. Es soll die Frage beantwortet werden, worin das Kennzeichen und die Besonderheit der neuhumanistischen Bildungskonzeption liegt und wie diese Ideen in der Neuordnung des Schulsystems umgesetzt werden sollten.
Bei der Ausführung der Gedanken wird dabei deduktiv vorgegangen: Im ersten Teil werden die zeithistorischen und geistesgeschichtlichen Basisinformationen beschrieben, die für ein tieferes Verständnis der Bildungsbewegung vonnöten sind. Auf eine Darstellung des ausgehenden 18. Jahrhundert, mit seinen gesellschaftlichen Verschiebungen und Revolutionen, folgt eine Skizzierung des Charakters der Humanismusbewegungen. Durch die Erläuterung der Bildungskontroverse zwischen dem Philanthropismus und dem Neuhumanismus, sollen daraufhin die beiden Bildungsbewegungen voneinander abgegrenzt und ihre Charakteristika herausgearbeitet werden.
Im zweiten Teil werden die theoretischen Grundlagen der neuhumanistischen Bildungskonzeption anhand der Pläne zur Neuordnung des preußischen Schulsystems präzisiert und in ihrer geplanten Umsetzung dargestellt. Da die Reformbemühungen nur im Kontext des regionalen Zeitgeschehens verstanden werden können, wird dieses in Kürze skizziert, um anschließend das Bildungsverständnis Humboldts näher zu erläutern. Der dritte Abschnitt wird in größerer Ausführlichkeit Humboldts Absichten zur Neuordnung des Schulwesens behandeln und diese für jede Schulform intensiv ausführen. Zuletzt soll eine Bilanz gezogen werden, inwiefern sich die Ideen und Konzeptionen Humboldts und seiner Mitstreiter durchsetzen konnten.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
TEIL I: ZEITHISTORISCHE UND GEISTESGESCHICHTLICHE GRUNDLAGEN
1. Der gesellschaftlich-politische Wandel im 18. Jahrhundert in Deutschland
2. Der Charakter aller Humanismen und des Neuhumanismus: Bildung zur Humanität Konträre Bildungskonzeptionen im Philanthropismus und Neuhumanismus
a. Die Bildungskonzeption des Philanthropismus
b. Die neuhumanistische Kritik und Divergenz vom Philanthropismus
TEIL II: DIE NEUORDNUNG DES PREUSSISCHEN SCHULWESENS DURCH WILHELM VON HUMBOLDT
1. Skizzierung des zeithistorischen Hintergrunds und Wirkungsumfelds Humboldts
2. Humboldts Bildungsbegriff und daraus resultierende Grundsätze der Schulreform
3. Die Neustrukturierung des öffentlichen Schulwesens
a. Die Elementarschule
b. Das höhere Schulwesen / Gymnasium
c. Die Universität
4. Humboldts Schulkonzeption zwischen Idee und Wirklichkeit
Resümee
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Samuel Ewert (Author), 2016, Theorie und Konzeption von Bildung und Schulunterricht im Neuhumanismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364729
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