Unser räumliches Vorstellungsvermögen ist in vielen Alltagssituationen von großer Bedeutung und befähigt uns zu verschiedenen Tätigkeiten, die eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Dazu gehören neben der räumlichen Orientierung beispielsweise auch gedankliche Auseinandersetzungen über den besten Weg, ein Geschenk einzupacken oder den Kühlschrank platzsparend einzuräumen. Um die Entwicklung räumlicher Fähigkeiten zu unterstützen, wird die Förderung als ein wichtiges Ziel im Geometrieunterricht der Primarstufe festgelegt. Dabei wird die Entwicklung räumlicher Fähigkeiten in die visuelle Wahrnehmung als Vorläuferfähigkeit und in die Raumvorstellung unterteilt.
Die vorliegende Arbeit soll sich dabei mit der Analyse eines Lernmaterials, anhand des Modells der visuellen Wahrnehmung nach Frostig befassen, da diese als Voraussetzung für die Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens von Kindern anzusehen ist. Die dafür ausgearbeitete Fragestellung lautet wie folgt. Können mit dem Nikitin-Material "Uniwürfel" Kompetenzen des Teilkompetenzbereichs „Orientierung in Raum und Ebene“ des Kompetenzbereichs "Form und Veränderung" aus dem Bremer Rahmenlehrplan Mathematik für die Jahrgangsstufe eins und zwei gefördert und gefordert werden? Die Entscheidung für das Modell von Frostig begründet sich zunächst durch die konkreten Handlungen im Lernmaterial. Aus diesem Grund habe ich mich für das Modell der visuellen Wahrnehmung entschieden, da sich das Modell zur Raumvorstellung in erster Linie mit mentalen Prozessen in der Vorstellung auseinandersetzt. Weitere Ausführungen folgen in den dafür vorgesehenen Kapiteln.
Auf diese Einleitung folgt zunächst eine Darstellung des Lernmaterials von Nikitin. Die Uniwürfel werden vorgestellt, um die im nächsten Kapitel vorgestellten möglichen Lernziele des Materials nachvollziehen zu können. Anschließend soll dem Leser die Theorie zum Modell von Marianne Frostig näher erläutert werden, ohne an dieser Stelle bereits einen konkreten Zusammenhang zum Lernmaterial herzustellen. Das umfassendste Kapitel beinhaltet die Analyse des Nikitin - Materials mithilfe des Modells zur visuellen Wahrnehmung von Marianne Frostig. Beendet wird die Arbeit von einem Fazit, welches die wichtigsten Erkenntnisse, insbesondere im Hinblick auf die Fragestellung dieser Arbeit, kurz darstellen soll.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1 DARSTELLUNG DES LERNMATERIALS
- 2 MÖGLICHE LERNZIELE DES MATERIALS
- 3 AUSFÜHRUNGEN ZUM MODELL DER VISUELLEN WAHRNEHMUNG VON MARIANNE FROSTIG
- 3.1 DIE FIGUR-GRUND-UNTERSCHEIDUNG
- 3.2 DIE VISUOMOTORISCHE KOORDINATION
- 3.3 DIE WAHRNEHMUNGSKONSTANZ
- 3.4 DIE RÄUMLICHE ORIENTIERUNG
- 4 THEORIEGELEITETE ANALYSE DES LERNMATERIALS
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Lernmaterial „Uniwürfel“ von Nikitin im Hinblick auf seine Eignung zur Förderung von Kompetenzen im Teilkompetenzbereich „Orientierung in Raum und Ebene“ des Kompetenzbereichs „Form und Veränderung“ im Bremer Rahmenlehrplan Mathematik für die Jahrgangsstufen eins und zwei. Dazu wird das Modell der visuellen Wahrnehmung von Marianne Frostig herangezogen, das als Voraussetzung für die Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens gilt. Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, ob und wie das Material die Entwicklung räumlicher Fähigkeiten bei Kindern in der Primarstufe fördern und fordern kann.
- Analyse des Lernmaterials „Uniwürfel“
- Mögliche Lernziele des Materials im Kontext des Bremer Rahmenlehrplans
- Anwendung des Modells der visuellen Wahrnehmung von Marianne Frostig
- Bedeutung räumlicher Fähigkeiten für die Entwicklung von Kindern
- Didaktische Implikationen für den Geometrieunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung räumlichen Vorstellungsvermögens im Alltag und im Mathematikunterricht dar. Die Fragestellung der Arbeit wird definiert und das gewählte Modell der visuellen Wahrnehmung nach Frostig erläutert. Kapitel 1 präsentiert das Lernmaterial „Uniwürfel“ von Nikitin, beschreibt seine Komponenten und stellt die vom Hersteller angegebenen Lernziele vor. Kapitel 2 beleuchtet die möglichen Lernziele des Materials im Kontext des Bremer Rahmenlehrplans für Mathematik in der Primarstufe. Dabei wird insbesondere der Teilkompetenzbereich „Orientierung in Raum und Ebene“ betrachtet. Kapitel 3 erläutert das Modell der visuellen Wahrnehmung nach Frostig, das die Grundlage für die Analyse des Materials in Kapitel 4 bildet.
Schlüsselwörter
Nikitin-Material, „Uniwürfel“, räumliches Vorstellungsvermögen, visuelle Wahrnehmung, Marianne Frostig, Figur-Grund-Unterscheidung, visuomotrische Koordination, Wahrnehmungskonstanz, räumliche Orientierung, Bremer Rahmenlehrplan Mathematik, Primarstufe, Geometrieunterricht, Entwicklung räumlicher Fähigkeiten.
- Quote paper
- Eefke Peters (Author), 2016, Welche Kompetenzen fördert das Nikitin-Material "Uniwürfel"? Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens von Kindern in der Primarstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364445