Wie werden aus Ereignissen Nachrichten? – Diese zentrale Frage steht im Mittelpunkt der Forschungstradition der Nachrichtenauswahl. Verschiedene Ansätze versuchen die Kriterien, die für die Selektion entscheidend sind, zu erklären.
Gatekeeperstudien befassen sich auf verschiedenen Ebenen mit den Entscheidungsträgern, die den Nachrichtenfluss kontrollieren. Die Nachrichtenwerttheorie versucht, Selektion durch die Wesensmerkmale eines Ereignisses zu begründen. Ansätze der News Bias Forschung hingegen konzentrieren sich auf den Journalisten als zentralen Vermittler von Ereignissen via Massenmedien, wobei dieser in dem Prozess von seinen Einstellungen beeinflusst wird und der Vorgang der Selektion somit subjektiv ist.
Der Journalist ‚erschafft’ Nachrichten erst durch Beobachtung und Bearbeitung von Geschehen. Die News Bias Forschung hat die Zielsetzung, die daraus resultierenden Einseitigkeiten, Unausgewogenheiten und politische Neigungen in der Berichterstattung zu erkennen und zu erklären. Dazu wurden in verschiedenen Studien vorrangig Wahlen und politische Konflikte untersucht. In diesem Exposee sollen kruz die verschiedenen Forschungsansätze der News Bias-Forschung dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein News Bias?
- Forschungsansätze
- Inhaltsanalyse
- Experimentelle Untersuchungen
- Kombination von Inhaltsanalyse und Befragung
- Der publizistische Konflikt und Instrumentelle Aktualisierung
- Begriffsklärung
- Untersuchung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen des News Bias, das heißt die Einseitigkeit und Voreingenommenheit in der Nachrichtenberichterstattung. Ziel ist es, verschiedene Forschungsansätze zu beleuchten, die sich mit den Ursachen und Auswirkungen dieses Phänomens befassen.
- Die Rolle des Journalisten bei der Konstruktion von Nachrichten
- Der Einfluss von journalistischen Berufsnormen und subjektiven Werten auf die Nachrichtenauswahl
- Die Analyse von Einseitigkeiten in der Berichterstattung über politische Konflikte und Wahlen
- Die Bedeutung von Inhaltsanalysen und experimentellen Untersuchungen in der News Bias Forschung
- Die Interaktion zwischen der eigenen Meinung des Journalisten, der wahrgenommenen Meinung des Verlegers und der Leser
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition von News Bias und beleuchtet verschiedene Ansätze, die die Selektion von Ereignissen zu Nachrichten erklären. Es werden Gatekeeperstudien, die Nachrichtenwerttheorie und die News Bias Forschung vorgestellt, wobei der Fokus auf dem Einfluss von journalistischen Einstellungen auf die subjektive Auswahl von Ereignissen liegt.
Im zweiten Kapitel werden verschiedene Forschungsansätze zur Untersuchung von News Bias vorgestellt. Es werden Inhaltsanalysen, experimentelle Untersuchungen und die Kombination beider Methoden erläutert. Dabei werden wichtige Studien und deren Ergebnisse diskutiert, beispielsweise die Arbeit von Klein und Maccoby (1954) zur Berichterstattung über den US-Präsidentschaftswahlkampf von 1952, sowie die experimentelle Studie von Kerrick, Anderson und Swales (1964) zum Zusammenhang zwischen Berichterstattung und Einstellung.
Das dritte Kapitel behandelt die Untersuchung von Flegel und Chaffee (1970) zum Einfluss von drei extrinsischen Faktoren auf die Nachrichtenauswahl der Journalisten: die eigene Meinung, die wahrgenommene Meinung des Verlegers und die der Leser. Die Studie kombiniert Inhaltsanalysen und Befragungen und zeigt die signifikante Bedeutung der eigenen Meinung des Journalisten für die Berichterstattung auf.
Schlüsselwörter
News Bias, Nachrichtenauswahl, Journalismus, Inhaltsanalyse, Experimentelle Untersuchungen, Nachrichtenwerttheorie, Gatekeeperstudien, subjektive Einstellungen, Einseitigkeit, Voreingenommenheit, politische Konflikte, Wahlen, Meinungsforschung, Rezipientenforschung.
- Quote paper
- Kristin Simon (Author), 2005, News Bias. Journalisten als zentrale Vermittler von Ereignissen via Massenmedien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36123