Im Folgenden wird die von Brecht geprägte und entwickelte, als Lehrstück bezeichnete Theaterform vorgestellt werden. Mit dem Lehrstück unternimmt Brecht den Versuch, in Zeiten des Kapitalismus und all ihren Effekten, ein neues Theater- bzw. Publikumsverständnis zu generieren.
Die Arbeit möchte in Grundzügen das Lehrstück, wie es Brecht und spätere Interpreten verstanden, unter folgenden Gesichtspunkten näher erläutern.
Schon die Definition des Lehrstücks, die im ersten Punkt wiedergegeben wird, zeigt die Begriffsschwierigkeiten, die sich auch –wie gezeigt wird- auch bei anderen Aspekten des Lehrstücks fortsetzen, deutlich. Der Definition des Lehrstücks wird sich die Vorstellung der Theorie des Lehrstücks anschließen, die weitestgehend auf den Erkenntnissen und dem Ansatz von Reiner Steinweg basiert.
Auf die Merkmale des Lehrstückes, die im Sinne Brechts als spezifisch für es galten, wird im nächsten Punkt eingegangen (3.). Wie das Lehrstück gelehrt und welche Funktion –hier ist der Begriff der Dialektik von zentraler Bedeutung- es dabei haben konnte, wird unter Punkt vier nachgegangen werden. Im nächsten Abschnitt will ich dann auf die Durchführung, d.h. was das Lehrstück in der Aufführung zum Lehrstück machte, zu sprechen kommen. Hierbei wird vor allem auf die Techniken der Verfremdung und Einfühlung eingegangen, auch wird Brechts Ansicht, dass das Lehrstück als Amateurtheater, dass ohne allzu viel „Spielgerüst und Requisiten“ auszukommen habe, eingegangen werden.
Dem wird sich im nächsten Punkt (6) die Darstellung des Lehrzieles (oder Lernzieles?) anschließen. Dies soll exemplarisch anhand von zwei (Lehr-) Stücken, nämlich „Flug des Lindberghs“ und „Die Maßnahme“ veranschaulicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffserklärung
- 2. Zur Theorie des Lehrstücks
- 3. Lehrmethode und Funktion
- a. Verfremdung und Einfühlung
- b. Das Lehrstück als Amateurtheater
- c. Spielgerüst und Requisiten
- 4. Durchführung
- 5. Lehrziele
- 6. Große und Kleine Pädagogik
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die von Bertolt Brecht entwickelte Theaterform des Lehrstücks. Die Arbeit zielt darauf ab, das Lehrstück in seinen verschiedenen Aspekten zu beleuchten und zu erklären, wie es in Zeiten des Kapitalismus ein neues Theater- und Publikumsverständnis schaffen soll.
- Definition und Begriffsschwierigkeiten des Lehrstücks
- Theorie des Lehrstücks nach Reiner Steinweg
- Merkmale und Funktionen des Lehrstücks
- Durchführung und praktische Umsetzung des Lehrstücks
- Lehrziele und exemplarische Beispiele
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik des Lehrstücks vor und gibt einen Überblick über die verschiedenen Aspekte, die im Folgenden behandelt werden. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Lehrstücks und den damit verbundenen Begriffsschwierigkeiten. Das zweite Kapitel erläutert die Theorie des Lehrstücks, die sich hauptsächlich auf die Erkenntnisse von Reiner Steinweg stützt. Im dritten Kapitel werden die Merkmale und Funktionen des Lehrstücks im Sinne Brechts näher beleuchtet. Kapitel vier befasst sich mit der Durchführung des Lehrstücks in der Aufführung, wobei die Techniken der Verfremdung und Einfühlung sowie Brechts Ansicht über das Lehrstück als Amateurtheater im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Lehrstück, Bertolt Brecht, Theaterform, Kapitalismus, Theorie, Reiner Steinweg, Merkmale, Funktion, Durchführung, Verfremdung, Einfühlung, Amateurtheater, Spielgerüst, Requisiten, Lehrziele, Pädagogik.
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- Enikö Zseller (Author), 2004, Über Bertolt Brechts: Das Lehrstück, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36119