Im amerikanischen Wahlkampf versinnbildlichen die im Fernsehen übertragenen Wahlkampfdebatten während der general election Wahlkampfphase wie kaum ein anderes Ereignis den medienwirksamen Wettstreit zwischen den Kandidaten. Interessierten Beobachtern der amerikanischen Politikszene werden deshalb nicht nur die Kontroversen um den Ausgang der letzten Wahl im Gedächtnis geblieben sein, sondern auch die Wahlkampfdebatten, die im Oktober 2000 zwischen George W. Bush und Al Gore in Szene gesetzt wurden.
Fernsehdebatten haben seit ihrem ersten Einsatz, der auf den Wahlkampf zwischen Nixon und Kennedy im Jahr 1960 zurückreicht, in der amerikanischen Politik immens an Bedeutung gewonnen. Präsidentschaftskandidaten konnten seither stets sicher sein, daß „anywhere between 60 ... and 90 percent of the population tun[e] in to at least part of a debate“. Damit sind Fernsehdebatten heute als „institutions of the American electoral process” kaum noch aus dem Wahlkampfgeschehen wegzudenken und werden alle vier Jahre von Politik, Wahlvolk und Medien gleichermaßen, wenn auch aus unterschiedlicher Grundmotivation, mit großer Spannung erwartet.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Wahlkampfdebatten unter Berücksichtigung der Eigenarten des amerikanischen Präsidialsystems und der Medienlogik sowohl in ihrer geschichtlichen Entwicklung darzustellen als auch Gründe für ihren stetigen Bedeutungsgewinn und damit verbundene Problemstellungen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Stellung des Präsidenten im US-amerikanischen Präsidialsystem
- Bedeutung, Funktion und Kritik von Wahlkampfdebatten in der mediatisierten amerikanischen Politikkultur
- Politikperspektive: Entwicklung der Bedeutung von Wahlkampfdebatten in der jüngeren amerikanischen politischen Geschichte
- Wählerperspektive: Debatten und ihr Einfluss auf den amerikanischen Wähler und seinen Wahlentscheid
- Medienperspektive: Kritische Betrachtung amerikanischer Wahlkampfdebatten unter dem Blickwinkel der Medienlogik
- Anhang
- Schlußbetrachtungen
- Quellenverzeichnis
- Buch- und Zeitschriftenressourcen
- Internetressourcen
- Videoressourcen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Funktion, Bedeutung und Kritik von Wahlkampfdebatten im Kontext der amerikanischen Politik und Mediengesellschaft. Sie zielt darauf ab, die historische Entwicklung und den stetigen Bedeutungsgewinn von Wahlkampfdebatten im amerikanischen Präsidialsystem aufzuzeigen und gleichzeitig Probleme und Herausforderungen im Zusammenhang mit der medialen Inszenierung von Wahlkampfdebatten zu beleuchten.
- Die Stellung des US-Präsidenten in der amerikanischen Verfassung und deren Einfluss auf die Wahlkampfdebattenkultur.
- Die historische Entwicklung der Bedeutung von Wahlkampfdebatten in der amerikanischen Politik.
- Der Einfluss von Wahlkampfdebatten auf den amerikanischen Wähler und seinen Wahlentscheid.
- Die kritische Betrachtung amerikanischer Wahlkampfdebatten aus der Perspektive der Medienlogik.
- Die Zukunft der amerikanischen Wahlkampfdebattenkultur.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz von Wahlkampfdebatten in der mediatisierten amerikanischen Politik. Kapitel 2 befasst sich mit der Stellung des US-Präsidenten im amerikanischen Präsidialsystem und zeigt auf, wie die Verfassung die Entstehung einer ausgeprägten Wahlkampfdebattenkultur begünstigt hat. Das dritte Kapitel analysiert die Bedeutung, Funktion und Kritik von Wahlkampfdebatten in der amerikanischen Politikkultur unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven: der Politikperspektive (historische Entwicklung), der Wählerperspektive (Einfluss auf den Wahlentscheid) und der Medienperspektive (kritische Betrachtung aus dem Blickwinkel der Medienlogik).
Schlüsselwörter
Wahlkampfdebatten, amerikanisches Präsidialsystem, Mediengesellschaft, Politikkultur, Medienlogik, Wählerverhalten, historische Entwicklung, Kritik, Zukunft.
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- Christian Jacobi (Autor), 2001, Funktion, Bedeutung und Kritik von Wahlkampfdebatten im Kontext der amerikanischen Politik und Mediengesellschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36071