·Warum qualitative Sozialforschung? Diese Frage stellen sich viele Studenten der Sozialwissenschaften, wenn es für sie um die Herangehensweise an eine Problemstellung geht. Qualitative oder quantitative Methoden – die Grundfrage, wie man einen Forschungsgegenstand "anpackt", auf welchem Wege man welche Daten erhebt und wie man diese analysiert, ist heutzutage meist recht einfach begründet. Doch die wissenschaftliche, fast glaubensähnliche Überzeugung, welche man notfalls vor Jahrzehnten auch mit harten Bandagen vertrat, ist für Studenten inzwischen einfacher motiviert.1 Kein dogmatischer Grundsatz begründet die (scheinbare) Attraktivität der qualitativen Methoden, sondern die Furcht vor der Schwierigkeit und Komplexität der quantitativen Arbeitsweisen, überzeugt die Studierenden: Die numerisch betonten Daten der quantitativen Forschung, welche mittels komplizierter mathematischer Verfahren analysiert werden, schrecken durch ihren hohen Arbeitsaufwand ab. Geradezu verführerisch erscheint im Vergleich dazu die qualitative Sozialforschung, welche sich vor allem verbalisierter oder verschriftlichter Daten bedient, die dann interpretativ bzw. hermeneutisch analysiert werden. Sie besteht aus einer Vielzahl von Vorgehensweisen, Analyseverfahren und Theorien, womit Fragen nach der Bedeutung und nach Zusammenhängen gesucht werden. Durch das Vermeiden von experimentellen Designs, Stichprobenbildungen und statistischer Verfahren versprechen sie einen scheinbar geringeren Arbeitsaufwand. Doch ist dem wirklich so – sind qualitative Forschungsmethoden im Bezug auf quantitative Verfahren wirklich der einfachere Weg zur Lösung?2 Im Verlauf dieser Ausarbeitung möchte ich mich diesem Vergleich ansatzweise widmen. Nachdem ich im Anschluss kurz die Verwendungsmöglichkeiten für qualitative Methoden aufgezeigt habe und erläutere, wann es sinnvoll ist, diese einzusetzen, möchte ich in zweiten Kapitel die Kernmerkmale qualitativer Forschung umreißen. Darauf aufbauend soll das dritte Kapitel das Verhältnis von qualitativen zu quantitativen Forschungsmethoden beschreiben, um darauf basierend qualitative und quantitative Forschungsmethoden am Beispiel der Befragung zu vergleichen. Abschließend soll im fünften Kapitel mittels der vorher herausgearbeiteten Unterschiede auf Vor- und Nachteile qualitativer und quantitativer Verfahren eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung — Warum qualitative Forschung?
- Kernmerkmale qualitativer Forschung
- Verhältnis qualitativer vs. quantitativer Forschungsmethoden
- Vergleich qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden am Beispiel der Befragung
- Qualitative Befragungen
- Merkmale und Durchführung
- Varianten qualitativer Befragung
- Quantitative Befragungen
- Merkmale und Durchführung
- Gegenüberstellung qualitativer und quantitativer Befragung
- Qualitative Befragungen
- Vor- und Nachteile qualitativer vs. quantitativer Forschungsmethoden
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Vergleich qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden am Beispiel der Befragung. Ziel ist es, die Kernmerkmale und Unterschiede zwischen beiden Ansätzen herauszuarbeiten, um so ein besseres Verständnis für die jeweiligen Stärken und Schwächen zu gewinnen. Darüber hinaus soll die Arbeit verdeutlichen, unter welchen Bedingungen sich die eine oder andere Methode besser eignet.
- Kernmerkmale und Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Forschung
- Vergleich der beiden Methoden am Beispiel der Befragung
- Vor- und Nachteile qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden
- Anwendungsbereiche und Einsatzmöglichkeiten der Methoden
- Die Bedeutung der Methodenwahl für die Qualität der Forschungsergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der qualitativen Sozialforschung ein und beleuchtet die Gründe für die zunehmende Popularität dieser Forschungsmethode. Es werden vier Szenarien vorgestellt, in denen der Einsatz qualitativer Methoden besonders sinnvoll ist.
Das zweite Kapitel widmet sich den Kernmerkmalen qualitativer Forschung. Es werden die drei Dimensionen der qualitativen Erkenntnislehre - Ontologie, Epistemologie und Methodologie - erläutert und die Besonderheiten des qualitativen Menschenbildes hervorgehoben.
Im dritten Kapitel wird das Verhältnis von qualitativer und quantitativer Forschung näher beleuchtet. Es werden die erkenntnistheoretischen Grundlagen beider Ansätze gegenübergestellt und die Unterschiede in der Gestaltung der Untersuchungsanlagen aufgezeigt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Vergleich qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden am Beispiel der Befragung. Es werden die Merkmale und Unterschiede beider Befragungsformen in Bezug auf Intention, Standardisierung und Art der Fragen erläutert.
Das fünfte Kapitel fasst die Vor- und Nachteile qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden zusammen und verdeutlicht, dass die Wahl der Methode von der jeweiligen Forschungsfrage und dem Forschungsziel abhängt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die qualitative und quantitative Forschung, den Vergleich von Forschungsmethoden, die Befragung als Forschungsmethode, die Merkmale und Unterschiede qualitativer und quantitativer Befragungen, die Vor- und Nachteile der Methoden sowie die Bedeutung der Methodenwahl für die Qualität der Forschungsergebnisse.
- Quote paper
- Christian Kunze (Author), 2004, Vergleich qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden der Befragung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35987
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