Das Thema der „patria potestas“, also der väterlichen Gewalt im antiken Rom, soll in dieser Hausarbeit behandelt werden. Um sich der Fragestellung, ob der „pater familias“ seine uneingeschränkte Macht über die Gewaltunterworfenen ausnutzte, genauer widmen zu können, hat die Autorin die Hausarbeit in zwei große Themenbereiche untergliedert. Hierbei soll vor allem die Diskrepanz zwischen juristischen Fakten und der realen Umsetzung zum Ausdruck kommen.
Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Wesen der „patria potestas“. Darin soll zu Beginn der mehr oder weniger starke Einfluss des Staates dargestellt werden. Danach kommt der Autor zur Einteilung der Familie. Nachdem auf die hiermit dominante Position des Hausvaters eingegangen wurde, folgt eine Darlegung, wie die „patria potestas“ begann und wie sie ihr Ende in der Familie gefunden hat. Anschließend folgt die gesetzliche Grundlage, welche im Zwölftafelgesetz hinterlegt ist. Beenden werden soll der theoretische Teil mit dem Thema der Rechtsfähigkeit und des „peculium“. Wenn diese Punkte abgearbeitet sind, folgt der zweite Teil und damit die reale Umsetzung der „patria potestas“. In diesem Teilbereich soll es zu Beginn um die Strenge und Härte des Hausvaters gehen, welche oftmals hinter der gegenseitigen Sorge und Verpflichtung zurücktrat. Anschließend folgt ein einschlägiges Beispiel zu dem Entscheidungsrecht des Hausvaters über Leben und Tod seiner Söhne.
In Deutschland unterliegt der Mensch bis zu seinem 18. Lebensjahr der elterlichen Sorge. Doch schon vorher können Eltern keine Rechtsgeschäfte für das Kind allein abschließen. Wichtige Entscheidungen werden in Einvernehmen geklärt und im Berufsleben kann man erst mit vorgerücktem Alter eine verantwortliche Stelle annehmen. Beides war im antiken Rom anders. Männer hatten die Möglichkeit, bereits in jungem Alter an hohe Ämter zu gelangen. Dafür mussten sie auch nicht unbedingt Thronfolger etc. sein. Ganz anders sah es jedoch im häuslichen Bereich aus. Solange der Hausvater noch lebte, hatte er das Sagen über all seine Abkömmlinge. Außerdem gehörte das Hausvermögen nur ihm. Alle anderen Familienmitglieder waren vermögenslos, bis der Familienvater starb.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wesen der Patria Potestas
- Die Rolle des Staates
- Einteilung der Familie
- Beginn und Ende der Patria Potestas
- Bestimmungen im Zwölftafelgesetz
- Die Rechtsfähigkeit und das Peculium
- Reale Umsetzung der Patria Potestas
- Strenge und Härte des Hausvaters
- Entscheidung des Pater Familias über Leben und Tod
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die väterliche Gewalt (patria potestas) im antiken Rom und beleuchtet die Frage, ob der pater familias seine uneingeschränkte Macht über die ihm Unterworfenen ausnutzte. Der Fokus liegt dabei auf der Diskrepanz zwischen den rechtlichen Vorgaben und der tatsächlichen Umsetzung der patria potestas.
- Die Rolle des Staates in der familia und die begrenzte Einmischung in familiäre Angelegenheiten
- Die Einteilung der römischen Familie und die unterschiedlichen Rechtspositionen der Mitglieder
- Die Entstehung und Beendigung der patria potestas und ihre rechtliche Grundlage im Zwölftafelgesetz
- Die Rechtsfähigkeit und das Peculium der Familienmitglieder unter der patria potestas
- Die Strenge und Härte des Hausvaters sowie die realen Auswirkungen der patria potestas auf das Leben der Familienmitglieder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der patria potestas im antiken Rom dar und führt die Forschungsfrage ein. Kapitel 2 analysiert das Wesen der patria potestas, wobei die Rolle des Staates, die Einteilung der Familie, der Beginn und das Ende der patria potestas, die Bestimmungen im Zwölftafelgesetz sowie die Rechtsfähigkeit und das Peculium der Familienmitglieder behandelt werden. Kapitel 3 befasst sich mit der realen Umsetzung der patria potestas und analysiert die Strenge und Härte des Hausvaters sowie seine Entscheidungsmacht über Leben und Tod seiner Söhne.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe in dieser Arbeit sind Patria Potestas, väterliche Gewalt, antikes Rom, Familie, Recht, Staat, Sklaven, Rechtsfähigkeit, Peculium, Hausvater, Strenge, Härte, Leben und Tod.
- Quote paper
- Stephanie Mütterlein (Author), 2017, Die "Patria Potestas" in der antiken römischen Familie. Analyse des Wesens der väterlichen Gewalt und der Umsetzung des "Pater Familias", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359219