Diese Bachelorarbeit soll zeigen, ob die Sicht des sächsische Bischofs Thietmar von Merseburg auf die Slawen eine positive oder negative Grundlage aufweist. Hierfür erfolgt zuerst eine kritische Betrachtung des Autors und seiner Chronik, um persönliche Voraussetzungen für niedergeschriebene Ansichten zu offenbaren. In der Folge wird Thietmars Beziehung zu den Slawen sowohl als Angehöriger einer sächsischen Adelsfamilie als auch als Reichsbischof betrachtet. Darüber hinaus werden die religiösen und machtpolitischen Beziehungen zwischen den Slawen und dem ottonischen Reich dargelegt.
Ergänzend wird Thietmars Chronik im Kontext zu Widukinds "Sachsengeschichte" analysiert, um seine Sicht auf die Slawen mit einer zeitgenössischen Quelle vergleichen zu können. Hierbei sollen Parallelen und Unterschiede aufgezeigt werden.
In die Betrachtung werden die ottonischen Herrscher von König Heinrich I. bis Kaiser Heinrich II. einbezogen. Durch Thietmars Tod 1018 n. Chr. kann die Herrschaftszeit Heinrich II. nicht vollständig betrachtet werden, dies wird allerdings durch die detaillierteren Ausführungen Thietmars, welcher zu dieser Zeit sein Werk verfasste, ausgeglichen. Da der slawische Raum keine vordefinierten Grenzen aufweist, beschränkt sich die zu berücksichtigende Region auf die Gebiete der Westslawen, der Polen und der Böhmen. Die Ungarn werden nur zum Verständnis von bestimmten Teilaspekten berücksichtigt, da deren Bedrohung für das ottonische Reich mit der Lechfeldschlacht 955 n. Chr. stark nachließ und sich der Konflikt zwischen Heinrich II. und Polen zu Thietmars Lebzeiten als sehr viel prägender darstellte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der aktuelle Forschungsstand
- Das Chronicon des Thietmar von Merseburg
- Der Chronist
- Die Chronik
- Die Beziehung der Slawen zu den Ottonen
- Thietmars Beziehung zu den Slawen
- Thietmar als Adliger Sachsens
- Thietmar als Reichsbischof Merseburgs
- Thietmar im Vergleich mit Widukind
- Thietmars Beziehung zu den Slawen
- Schluss und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Darstellung der Slawen in der Chronik des Thietmar von Merseburg und analysiert, ob diese eine positive oder negative Grundlage aufweist. Darüber hinaus werden die persönlichen Voraussetzungen Thietmars, welche ihn in seiner Sicht auf die Slawen beeinflusst haben, beleuchtet.
- Die Analyse von Thietmars persönlicher Sicht auf die Slawen
- Die Untersuchung der Beziehung Thietmars zu den Slawen als Mitglied der sächsischen Adelsfamilie und als Reichsbischof
- Die Darstellung der religiösen und machtpolitischen Beziehungen zwischen den Slawen und dem ottonischen Reich
- Der Vergleich von Thietmars Chronik mit Widukinds „Sachsengeschichte“, um Parallelen und Unterschiede in ihrer Sicht auf die Slawen aufzuzeigen
- Die Einbeziehung der ottonischen Herrscher von Heinrich I. bis Heinrich II. in die Betrachtung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit. Sie verweist auf die bedeutende Rolle Thietmars für das Verständnis der ottonischen Geschichte. Der zweite Abschnitt beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zu Thietmars Chronik und dessen Interpretation in der Geschichtswissenschaft. Die folgenden Kapitel konzentrieren sich auf Thietmar als Chronist und die Beziehung der Slawen zu den Ottonen. Sie analysieren Thietmars persönliche Voraussetzungen, seine Sicht auf die Slawen als Adliger Sachsens und als Reichsbischof Merseburgs sowie den Vergleich mit Widukinds „Sachsengeschichte“.
Schlüsselwörter
Thietmar von Merseburg, Chronik, Ottonen, Slawen, Sachsen, Reichsbischof, Merseburg, Widukind, „Sachsengeschichte“, Beziehungen, Machtpolitik, Religion, Frühmittelalter, Forschung, Geschichte
- Quote paper
- Finn Martin (Author), 2016, Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Die Beziehung der Slawen zu den Ottonen im Frühmittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358221