Philipp IV. der Schöne gilt in vielerlei Hinsicht als ein König, der mittelalterliche Herrschaftsvorstellungen in fast archetypischer Weise verkörperte. Die Erhabenheit seines Amtes, so wie er es sah, trug er nicht nur durch demonstratives Schweigen und Fernbleiben bei öffentlichen Anlässen nach Außen, sondern auch in seinem politischen Handeln. So wird seine Herrschaft nicht nur als Machthöhepunkt des Hauses Capet angesehen, sondern gilt auch als bedeutender Schritt hin zu souveräner Staatlichkeit. Philipp IV. wurde jedoch auch vor allem in Bezug auf die Vertreibung der Juden und die Zerschlagung des Templerordens immer als ambivalente Figur gesehen.
Im Folgenden möchte ich zunächst die Stellung und das Selbstbild des Königtums zur Zeit Philipps IV. untersuchen und anschließend sein Handeln anhand von zwei Fällen veranschaulichen: Die Konfrontation mit Papst Bonifaz VIII. und die Zerschlagung des Templerordens. Dabei werde ich auf die Abfolge der Ereignisse und die Motive Philipps IV. nur verkürzt eingehen. Der Fokus soll vielmehr auf den Aktionsfeldern und Mitteln liegen, derer sich der König bediente, um so die Auswirkungen seiner Herrschaft auf die Möglichkeiten königlicher Politik in Frankreich abschätzen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- König und Reich
- Die Stellung des Königs
- Herrschaftspraxis und Administration
- Handlungsfelder und Methode königlicher Politik
- Der Konflikt mit Bonifaz VIII.
- Die Templerprozesse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herrschaft Philipps IV. des Schönen von Frankreich, indem sie sein Herrschaftsbild und seine Herrschaftspraxis analysiert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Stellung des Königs im Kontext der sich entwickelnden französischen Staatlichkeit und der Analyse seiner politischen Handlungsweisen anhand konkreter Beispiele.
- Die Stellung des französischen Königs im 14. Jahrhundert und die Sakralisierung des Königtums
- Philipps IV. Herrschaftspraxis und Verwaltungsstrukturen
- Der Konflikt zwischen Philipp IV. und Papst Bonifaz VIII.
- Die Zerschlagung des Templerordens unter Philipp IV.
- Die Auswirkungen von Philipps IV. Herrschaft auf die königliche Politik in Frankreich
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Philipp IV. als archetypischen mittelalterlichen König dar, dessen Herrschaft sowohl den Machthöhepunkt des Hauses Capet als auch einen bedeutenden Schritt zur souveränen Staatlichkeit markiert. Die Arbeit fokussiert auf die Untersuchung der Stellung des Königtums und die Analyse von Philipps IV. Handeln anhand des Konflikts mit Papst Bonifaz VIII. und der Zerschlagung des Templerordens, wobei der Schwerpunkt auf den Aktionsfeldern und Mitteln seiner Politik liegt.
König und Reich: Dieses Kapitel analysiert zunächst die herausgehobene Stellung des französischen Königs, die durch Primogenitur und zunehmende Sakralisierung gefestigt wurde. Die Heiligsprechung Ludwigs IX. und die damit verbundene Betonung der Kontinuität und Sakralität des Königtums werden hervorgehoben. Im zweiten Teil wird die Herrschaftspraxis und Administration unter Philipp IV. beleuchtet. Die Arbeit betont den Einfluss mächtiger Berater, die nicht an feste Ämter gebunden waren, und die Effizienz des Verwaltungsapparats, der neue Felder der königlichen Politik erschloss, darunter die Umwandlung von Kriegsabgaben in eine allgemeine Kopfsteuer.
Handlungsfelder und Methode königlicher Politik: Dieses Kapitel befasst sich mit zwei zentralen Handlungsfeldern der Herrschaft Philipps IV.: dem Konflikt mit Papst Bonifaz VIII. und der Zerschlagung des Templerordens. Der Konflikt mit Bonifaz VIII. entstand im Kontext der intensivierten Steuerpolitik Philipps, die auch den Klerus betraf und zum Protest des Papstes führte. Die Zerschlagung des Templerordens wird als weiteres Beispiel für Philipps IV. entschlossenes Vorgehen und die Anwendung seiner politischen Machtmittel dargestellt, jedoch ohne detaillierte Beschreibung des Ablaufs oder der Motive.
Schlüsselwörter
Philipp IV. der Schöne, Kapetinger, französische Monarchie, mittelalterliches Königtum, Sakralisierung, Herrschaftspraxis, Administration, Bonifaz VIII., Templerorden, Steuerpolitik, königliche Politik, Staatlichkeit.
Häufig gestellte Fragen zu: Herrschaft Philipps IV. des Schönen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Herrschaft Philipps IV. des Schönen von Frankreich. Sie analysiert sein Herrschaftsbild und seine Herrschaftspraxis, mit besonderem Fokus auf die Stellung des Königs im Kontext der sich entwickelnden französischen Staatlichkeit und seine politischen Handlungsweisen anhand konkreter Beispiele.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Stellung des französischen Königs im 14. Jahrhundert und die Sakralisierung des Königtums, Philipps IV. Herrschaftspraxis und Verwaltungsstrukturen, den Konflikt zwischen Philipp IV. und Papst Bonifaz VIII., die Zerschlagung des Templerordens unter Philipp IV. und die Auswirkungen von Philipps IV. Herrschaft auf die königliche Politik in Frankreich.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über König und Reich (inkl. Stellung des Königs und Herrschaftspraxis/Administration), ein Kapitel über Handlungsfelder und Methoden königlicher Politik (inkl. Konflikt mit Bonifaz VIII. und Templerprozessen) und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird in der Einleitung dargestellt?
Die Einleitung präsentiert Philipp IV. als archetypischen mittelalterlichen König, dessen Herrschaft den Machthöhepunkt des Hauses Capet und einen bedeutenden Schritt zur souveränen Staatlichkeit darstellt. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Stellung des Königtums und der Analyse von Philipps IV. Handeln anhand des Konflikts mit Bonifaz VIII. und der Zerschlagung des Templerordens.
Worüber handelt das Kapitel "König und Reich"?
Dieses Kapitel analysiert die herausgehobene Stellung des französischen Königs, die durch Primogenitur und zunehmende Sakralisierung gefestigt wurde (inkl. Heiligsprechung Ludwigs IX.). Der zweite Teil beleuchtet die Herrschaftspraxis und Administration unter Philipp IV., den Einfluss mächtiger Berater und die Effizienz des Verwaltungsapparats (inkl. Umwandlung von Kriegsabgaben in eine allgemeine Kopfsteuer).
Was sind die zentralen Handlungsfelder im Kapitel "Handlungsfelder und Methode königlicher Politik"?
Dieses Kapitel behandelt den Konflikt mit Papst Bonifaz VIII. (im Kontext der intensivierten Steuerpolitik Philipps) und die Zerschlagung des Templerordens als Beispiele für Philipps IV. entschlossenes Vorgehen und die Anwendung seiner politischen Machtmittel. Der Ablauf und die Motive der Zerschlagung des Templerordens werden jedoch nicht detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Philipp IV. der Schöne, Kapetinger, französische Monarchie, mittelalterliches Königtum, Sakralisierung, Herrschaftspraxis, Administration, Bonifaz VIII., Templerorden, Steuerpolitik, königliche Politik, Staatlichkeit.
- Citation du texte
- Johannes Konrad (Auteur), 2014, Philipp der IV. von Frankreich. Herrschaftsbild und Herrschaftspraxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/357264