Der Gegenstand des Bilderbuches bildet in seinen vielschichtigen Erscheinungsformen das Fundament dieser Arbeit und führt den Leser in den Themenkomplex dieser Arbeit ein. Darauf aufbauend folgt eine Einführung zum Erwerb narrativer Strukturen anhand verschiedener Ansätze, die folglich im Kapitel des kontextuellen Erzählens ihre Berechtigung finden. Die Thematik der Text-Bild-Interpendenz wird im Verlauf dieser Arbeit immer wieder Gegenstand sein und vergleichend beleuchtet werden. Anknüpfend geht die Arbeit der Frage nach, inwiefern das Medium „Bilderbuch“ auch ohne Text erzählerische Fähigkeit vorweisen kann, indem es sogar zum Erzählen einladen und motivieren kann. Der Bezug zum Zweitspracherwerb, der bereits innerhalb des Titels dieser Arbeit aufgeführt ist, wird im Kapitel der Mehrsprachigkeit im unterrichtlichen Kontext genauer untersucht.
Um versprachlichte Gespräche überhaupt evaluieren zu können, bedarf es objektiver Messkriterien, die das sprachliche Niveau des Kindes, mit- und ohne Migrationshintergrund, zum Zeitpunkt des Schulantritts systematisch erfassen können. Hierzu werden weiteren Verlauf der Arbeit einige Verfahren aufgeführt, die sich mit dem Konsens der Sprachstandserhebung und der Narrationsfähigkeit von Kindern auseinandersetzen. Abschließend folgen einige Überlegungen zur Förderung von Erzählfähigkeit auf theoretischer und praktischer Ebene unter Berücksichtigung des Bildungsplanes, wodurch die Realisierbarkeit meiner Überlegungen innerhalb des schulischen Kontextes überprüft werden soll.
Damit verfolgt die vorliegende Arbeit das Ziel, eigene, aus der Alltagspraxis gewonnene Erfahrungen in einen wissenschaftlichen Kontext zu stellen. Durch die Frage nach dem Potential von Bilderbüchern für den Spracherwerb von Kindern mit Migrationshintergrund soll zudem eine aktualitätsbezogene, zukunftsorientierte Überprüfung der Anwendbarkeit aktueller Forschungsergebnisse stattfinden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Bilderbuch
- Das textlose Bilderbuch
- Erscheinungsformen/Genres
- Das Wimmelbilderbuch
- Rotraut Susanne Berner
- Ali Mitgutsch
- Thé Tjong Khing
- Das Spielbilderbuch
- Das Wimmelbilderbuch
- Zum Erwerb narrativer Strukturen
- Zur narrativen Entwicklung von Kindern
- Der entwicklungspsychologische Ansatz
- Die high-point Analyse
- Der Story-Grammar-Ansatz
- Die schematheoretische Methode
- Erzählen im Kontext
- Zum Begriff des Erzählens
- Erzählformen und ihre Definitionen
- Nonfiktive Erzählungen
- Fiktive Erzählungen
- Visuelle Vorlage
- Sprachliche Vorlage
- Textstimulus und Erzählanlass
- Mehrsprachigkeit als Gegenstand des Deutschunterrichtes
- Deutsch als Muttersprache (DaM)
- Deutsch als Zweitsprache (DaZ)
- Deutsch als Fremdsprache (DaF)
- Erfassung sprachlicher Qualifizierung
- LiSe-DaZ
- HAVAS
- Vergleichbare Instrumente zur Erfassung von Erzählfähigkeit
- DO-BINE
- DO-FINE
- Narration im Fremdsprachenunterricht: Annäherungen an das Bildverstehen
- Theoretische und praktische Überlegungen zur Erzählförderung: Praxis- und Bildungsplanbezug
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Rolle von textlosen Bilderbüchern als Erzählanlass für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache. Die Arbeit untersucht, wie diese Bilderbücher den Erwerb narrativer Strukturen bei Kindern fördern können und wie sie im Deutschunterricht eingesetzt werden können, um die Sprachentwicklung zu unterstützen.
- Die Bedeutung des Bilderbuches als Medium für die Sprachentwicklung
- Der Erwerb narrativer Strukturen bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache
- Die Rolle von Text-Bild-Interpendenz im Erzählprozess
- Die Förderung der Erzählfähigkeit durch textlose Bilderbücher
- Der Einsatz von Bilderbüchern im Deutschunterricht für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Relevanz von Bilderbüchern für die Sprachentwicklung von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache dar. Das erste Kapitel definiert das textlose Bilderbuch und seine verschiedenen Erscheinungsformen. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Erwerb narrativer Strukturen bei Kindern und stellt verschiedene entwicklungspsychologische Ansätze vor. Das dritte Kapitel untersucht die Rolle des Erzählens im Kontext der Sprachentwicklung und beleuchtet die Bedeutung von Textstimulus und Erzählanlass. Das vierte Kapitel widmet sich dem Thema der Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht und analysiert verschiedene Instrumente zur Erfassung der sprachlichen Qualifizierung. Abschließend werden im fünften Kapitel theoretische und praktische Überlegungen zur Erzählförderung im Kontext des Deutschunterrichts für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache angestellt.
Schlüsselwörter
Textlose Bilderbücher, Erzählanlass, Deutsch als Zweitsprache, Sprachentwicklung, narrative Strukturen, Text-Bild-Interpendenz, Erzählförderung, Deutschunterricht, Mehrsprachigkeit, Erfassung sprachlicher Qualifizierung
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- Anonym (Author), 2016, Textlose Bilderbücher als Erzählanlass für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356840