Laut Spohr (2008) werden jährlich 3.000 bis 4.000 Kinder mit alkoholbedingten Schäden geboren. In der Praxis, z. B. in den Versorgungsämtern, sind das fetale Alkoholsyndrom (FAS) und die fetale Alkohol-Spektrum- Störung (FASD) wenig bekannt. Viele Eltern sind mit sozialrechtlichen Problemen konfrontiert. Die Hälfte dieser erkrankten Kinder wächst in Pflege- und Adoptivfamilien auf. Die Sozialarbeiter beim Jugendamt fungieren als primäre Ansprechpartner für die Pflege- und Adoptivfamilien und benötigen deshalb Kenntnisse im Hinblick auf FAS(D).
„Wie sieht die mögliche und tatsächliche Unterstützung des Jugendamtes für Pflegefamilien
mit einem an FAS(D) erkrankten Kind aus?“. Nach einer Studie von Marina Kollmann
werden „die Kenntnisse und diagnostischen Kompetenzen der Sozialarbeiter aus der Perspektive
der Pflege- und Adoptiveltern mehrheitlich als schlecht eingestuft“ (Marina Kollmann, 2013, S.2).
Deshalb braucht es auch nach Meinung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung für Belange für behinderte Menschen auf sozialrechtlicher Ebene mehr Aufklärung bei den Kindern.
Das erste Kapitel befasst sich mit grundlegenden Aspekten zum FAS(D), um einen besseren Einstieg in die Thematik zu bekommen. Im zweiten Kapital geht es ausführlicher um das Krankheitsbild. Anschließend soll verdeutlicht werden, welche Auswirkungen diese Erkrankung auf den Lebenslauf der betroffenen Kinder hat. Im vierten Kapitel soll aufgezeigt werden, welche Probleme und Folgen für die Pflegefamilien durch FAS(D) auftreten. Darauf folgend befasst sich der nächste Punkt mit den möglichen und tatsächlichen Kompetenzen von Sozialarbeiten des Jugendamtes. Zum Schluss werden Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Kinder und Pflegefamilien aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Definition des fetalen Alkoholsyndroms
- 2. Merkmale
- 2.1 Körperliche Merkmale
- 2.2 Hirnorganische Merkmale
- 3. Auswirkung auf die Kinder
- 4. Auswirkung für die Pflegefamilie
- 5. Kompetenzen von Sozialarbeitern
- 6. Unterstützungsmöglichkeiten für die Kinder
- 7. Unterstützungsmaßnahmen für die Pflegefamilien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Unterstützung des Jugendamtes für Pflegefamilien mit einem Kind, das am Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) oder der Fetal Alkohol Spektrum Störung (FASD) erkrankt ist. Sie beleuchtet die Herausforderungen, denen diese Familien gegenüberstehen und analysiert die tatsächlichen und potentiellen Hilfestellungen durch das Jugendamt.
- Definition und Merkmale des FAS/FASD
- Auswirkungen des FAS/FASD auf betroffene Kinder
- Herausforderungen für Pflegefamilien mit FAS/FASD-betroffenen Kindern
- Kompetenzen von Sozialarbeitern im Umgang mit FAS/FASD
- Möglichkeiten der Unterstützung durch das Jugendamt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) und der Fetal Alkohol Spektrum Störung (FASD) ein. Sie hebt die unzureichende Bekanntheit dieser Erkrankungen in der Praxis hervor und betont die hohe Anzahl betroffener Kinder, von denen viele in Pflegefamilien aufwachsen. Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit wird formuliert: Wie sieht die mögliche und tatsächliche Unterstützung des Jugendamtes für Pflegefamilien mit einem an FAS(D) erkrankten Kind aus? Die Einleitung verweist auf die mangelnden Kenntnisse und diagnostischen Kompetenzen von Sozialarbeitern, basierend auf einer Studie von Marina Kollmann (2013), und unterstreicht den Bedarf an Aufklärung auf sozialrechtlicher Ebene.
1. Definition des fetalen Alkoholsyndroms: Dieses Kapitel liefert eine präzise Definition des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) als Folge von Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft. Es beschreibt die charakteristischen Merkmale wie prä- und postnatale Wachstumsretardierung, Mikrozephalie und geistige Retardierung, sowie weitere mögliche Schädigungen an Organen und Skelett. Der Unterschied zwischen FAS und der breiter gefächerten FASD (Fetale Alkohol-Spektrum-Störung) wird erläutert, wobei FAS den voll ausgeprägten Phänotyp bezeichnet.
2. Merkmale: Dieses Kapitel beschreibt die körperlichen und hirnorganischen Merkmale des FAS/FASD. Zu den körperlichen Merkmalen gehören typische Gesichtsveränderungen wie schmale Lippen, dünnes Lippenrot und enge Lidspalten. Hirnorganische Merkmale umfassen verminderte Hirnmasse, Hirnleistungsschwächen, sensorische und motorische Störungen sowie Verhaltensauffälligkeiten. Die Kapitel unterscheidet zwischen körperlichen und hirnorganischen Merkmalen, die durch die toxische Wirkung des Alkohols verursacht werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Unterstützung von Pflegefamilien mit FAS/FASD-betroffenen Kindern
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Unterstützung des Jugendamtes für Pflegefamilien, die ein Kind mit Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) oder Fetal Alkohol Spektrum Störung (FASD) betreuen. Sie analysiert die Herausforderungen für diese Familien und die Hilfestellungen des Jugendamtes – sowohl die tatsächlich gegebenen als auch die potentiell möglichen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Merkmale von FAS/FASD, die Auswirkungen auf betroffene Kinder, die Herausforderungen für Pflegefamilien, die Kompetenzen von Sozialarbeitern im Umgang mit FAS/FASD und die Unterstützungsmöglichkeiten des Jugendamtes.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zur Definition des FAS, zu den körperlichen und hirnorganischen Merkmalen von FAS/FASD, zu den Auswirkungen auf Kinder und Pflegefamilien, zu den Kompetenzen von Sozialarbeitern und zu den Unterstützungsmaßnahmen für Kinder und Pflegefamilien, sowie ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen sind ebenfalls enthalten.
Was wird in der Einleitung der Hausarbeit beschrieben?
Die Einleitung führt in die Thematik von FAS und FASD ein, hebt die unzureichende Bekanntheit dieser Erkrankungen hervor und betont die hohe Anzahl betroffener Kinder in Pflegefamilien. Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit wird formuliert, und es wird auf mangelnde Kenntnisse und diagnostische Kompetenzen von Sozialarbeitern verwiesen (unter Bezugnahme auf eine Studie von Marina Kollmann, 2013).
Wie wird das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) definiert?
Kapitel 1 liefert eine präzise Definition von FAS als Folge mütterlichen Alkoholkonsums während der Schwangerschaft. Es beschreibt charakteristische Merkmale wie Wachstumsretardierung, Mikrozephalie und geistige Retardierung sowie weitere mögliche Schädigungen. Der Unterschied zwischen FAS und der breiter gefächerten FASD wird erklärt.
Welche Merkmale von FAS/FASD werden beschrieben?
Kapitel 2 beschreibt die körperlichen (z.B. typische Gesichtsveränderungen) und hirnorganischen Merkmale (z.B. verminderte Hirnmasse, Hirnleistungsschwächen, Verhaltensauffälligkeiten) von FAS/FASD. Es differenziert zwischen den körperlichen und hirnorganischen Auswirkungen des Alkohols.
Welche Auswirkungen auf Kinder und Pflegefamilien werden betrachtet?
Die Hausarbeit beleuchtet die Auswirkungen von FAS/FASD auf die betroffenen Kinder und die Herausforderungen, denen die Pflegefamilien gegenüberstehen. Sie analysiert die damit verbundenen Bedürfnisse und die Notwendigkeit spezifischer Unterstützung.
Welche Rolle spielen Sozialarbeiter und das Jugendamt?
Die Hausarbeit untersucht die Kompetenzen von Sozialarbeitern im Umgang mit FAS/FASD und die Möglichkeiten der Unterstützung durch das Jugendamt für betroffene Kinder und deren Pflegefamilien. Die tatsächliche und potenzielle Unterstützung des Jugendamtes steht im Mittelpunkt der Analyse.
- Quote paper
- Anja Siefert (Author), 2014, Fetales Alkoholsyndrom (FAS). Mögliche und tatsächliche Unterstützung des Jugendamtes für Pflegefamilien mit einem an FAS(D) erkranktem Kind, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356766