Goebbels‘ Wirken war auch deshalb möglich, weil die Inhalte seiner Propaganda mit seiner eigenen Ideologie übereinstimmten. Betrachtet man allerdings die frühe Biographie Goebbels‘, so scheinen sein Eintritt in die NSDAP und die besondere Fixierung auf Hitler unabsehbar.
Bis zu seiner Hinwendung zum Nationalsozialismus im Alter von 27 Jahren, hatte sich Goebbels nahezu gar nicht für Politik interessiert, den Ersten Weltkrieg etwa verfolgte er nur ganz am Rande. Er selbst sah sich als Künstler, Konzeptionen bezüglich Verfassung, Staatslehre oder politischer Philosophie besaß er nicht. Zudem fand er in der Arbeit für Gregor Strasser zu Anfang seiner politischen Karriere seine Tendenz zum linken Sozialismus, der einen scharfen Gegensatz zu Hitlers Kurs bildete, bestätigt. Aus der Folgenschwere seiner Entscheidung trotzdem ganz im Dienste Hitlers zu arbeiten ergibt sich daher die Notwendigkeit andere Ursachen für seine Entscheidung zu finden und zu erforschen.
Inwiefern das Verhältnis, das Goebbels zu Hitler entwickelte, Folge einer Charismatisierung durch Hitler gewesen sein könnte, ist Ziel dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Tagebücher als Quelle für den Untersuchungsgegenstand
- Arbeitsdefinitionen „Charisma“ und „Charismatisierung“
- Die Charismatisierung Goebbels durch Hitler
- Die biographischen Voraussetzungen
- Hitler als Projektionsfläche für Goebbels' Vorstellung vom Führer aus der Krise
- Der Stellenwert der Interaktionen mit Hitler
- Die Bewährung Hitlers in Goebbels' Krise
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Charismatisierung Goebbels durch Hitler und versucht, diese als Motiv für seine enge Bindung an den späteren Diktator zu deuten. Das Ziel ist es, die Ursachen für Goebbels' Entscheidung, sich ganz im Dienste Hitlers zu stellen, zu erforschen, insbesondere im Hinblick auf die Rolle von Hitlers Charisma.
- Die Tagebücher Goebbels als Quelle für die Analyse
- Die Arbeitsdefinition von „Charisma“ und „Charismatisierung“
- Die biographischen Voraussetzungen für Goebbels' Hinwendung zu Hitler
- Hitler als Projektionsfläche für Goebbels' Vorstellung vom Führer
- Die Bedeutung der Interaktionen zwischen Goebbels und Hitler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kritischen Auseinandersetzung mit den Tagebüchern Goebbels, die als Quelle für die Untersuchung herangezogen werden. Im Anschluss werden die Begriffe "Charisma" und "Charismatisierung" präzisiert, um eine solide Grundlage für die Analyse zu schaffen.
Es wird untersucht, inwieweit die Tagebucheintragungen Hinweise auf eine Charismatisierung Goebbels durch Hitler im Sinne der Arbeitsdefinition liefern. Dazu werden Zitate und Verweise auf entsprechende Einträge in die Analyse einbezogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Charismatisierung Goebbels durch Hitler, Goebbels' Tagebücher als Quelle, die Bedeutung von Führerkulten im Nationalsozialismus, sowie den Begriffen „Charisma“ und „Charismatisierung“. Darüber hinaus werden wichtige Aspekte von Goebbels' Biografie und die Rolle der Propaganda im Nationalsozialismus beleuchtet.
- Quote paper
- Julia Sonne (Author), 2013, Die Charismatisierung Goebbels‘ als Motiv für seine Bindung an Hitler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356611