Goebbels‘ Wirken war auch deshalb möglich, weil die Inhalte seiner Propaganda mit seiner eigenen Ideologie übereinstimmten. Betrachtet man allerdings die frühe Biographie Goebbels‘, so scheinen sein Eintritt in die NSDAP und die besondere Fixierung auf Hitler unabsehbar.
Bis zu seiner Hinwendung zum Nationalsozialismus im Alter von 27 Jahren, hatte sich Goebbels nahezu gar nicht für Politik interessiert, den Ersten Weltkrieg etwa verfolgte er nur ganz am Rande. Er selbst sah sich als Künstler, Konzeptionen bezüglich Verfassung, Staatslehre oder politischer Philosophie besaß er nicht. Zudem fand er in der Arbeit für Gregor Strasser zu Anfang seiner politischen Karriere seine Tendenz zum linken Sozialismus, der einen scharfen Gegensatz zu Hitlers Kurs bildete, bestätigt. Aus der Folgenschwere seiner Entscheidung trotzdem ganz im Dienste Hitlers zu arbeiten ergibt sich daher die Notwendigkeit andere Ursachen für seine Entscheidung zu finden und zu erforschen.
Inwiefern das Verhältnis, das Goebbels zu Hitler entwickelte, Folge einer Charismatisierung durch Hitler gewesen sein könnte, ist Ziel dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Tagebücher als Quelle für den Untersuchungsgegenstand
3. Arbeitsdefinitionen „Charisma“ und „Charismatisierung“
4. Die Charismatisierung Goebbels‘ durch Hitler
4.1 Die biographischen Voraussetzungen
4.2 Hitler als Projektionsfläche für Goebbels‘ Vorstellung vom Führer aus der Krise
4.3 Der Stellenwert der Interaktionen mit Hitler
4.4 Die Bewährung Hitlers in Goebbels‘ Krise
5. Fazit
6. Quellen- und Literaturverzeichnis
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