In der folgenden Arbeit wird ein Profil der fantastischen Literatur mit Priorisierung des Modells nach Tzvetan Todorov erstellt, welches genauer untersucht und diskutiert wird. Mitberücksichtigt und analysiert wird das Verständnis von Wirklichkeit und Wahnsinn und die Rolle, die es bei der fantastischen Literatur trägt.
Der Begriff des Fantastischen ist weitläufig bekannt, der Bedeutung nach kann er jedoch auf verschiedenen Ebenen anders definiert werden. Umgangssprachlich wird er meistens als Synonym für die Adjektive großartig, unglaublich oder auch hervorragend verwendet. Bildungssprachlich definiert sich das Fantastische als Art unerfüllbares Wunschbild, als etwas außerhalb der Wirklichkeit stehend oder auch als Illusion. Der Duden liefert zum Gebrauch einige Beispiele, wie „in ihrem Kopf spuken allerlei fantastische Vorstellungen“. Aus diesem Exempel wird ersichtlich, dass man mit dem Fantastischen auch paranormale, übersinnliche Ereignisse in Verbindung bringt.
Mit dem Begriff Fantasie assoziiert man ebenfalls subjektive, unwirkliche Vorstellungen oder Zustände, die in der Realität derart nicht vorkommen. Wenn jemand eine rege Fantasie hat, besitzt er die Fähigkeit, über die Wirklichkeit hinaus Dinge in seiner Vorstellung zu kreieren. In der Literatur denkt man dabei sofort an die Gattung Märchen. Eine bekannte Phrase „Erzähl mir doch keine Märchen!“ deutet schon auf die richtige Richtung des Genres hin. Märchen sind erfundene Geschichten mit wunderbaren, in unserer Welt nicht vorhandenen Wesen. Es gibt Hexen, Elfen, sprechende Tiere und viele weitere imaginäre Figuren. Wenn die Rede von dem Fantastischen ist, dann wird ersichtlich, dass der Begriff Unwirklichkeit begleitend dazu auftaucht. Im Rahmen des Fantastischen entsteht etwas, das nicht der Realität entspricht, ein Umstand, der rational und mit bestehenden Naturgesetzen nicht erklärt werden kann.
Inwiefern kann man aber die Wirklichkeit eingrenzen? Unser Verstand ist begrenzt und reicht nur bis zu einer bestimmten Dimension. Nur weil etwas mit dem menschlichen Auge nicht gesehen oder erklärt werden kann, sollte das nicht gleich zur Folge ziehen, dass es nicht existent ist. Tzvetan Todorov instituiert dazu sein eigenes Modell der fantastischen Literatur, darin untersucht er das Verhältnis zwischen dem Fantastischen, Wunderbaren und dem Unheimlichen. Unter anderem richtet er eine weitere Definition des Fantastischen ein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Fantastische Literatur
- 2.1. Profil der fantastischen Literatur
- 2.2. Fantastische Literatur nach Todorov
- 2.3. Kritik an Todorovs Modell
- 2.4. Das Fantastische bei Der blonde Eckbert
- 3. Die Rolle von Wahnsinn in der fantastischen Literatur
- 4. Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der fantastischen Literatur, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Wirklichkeit und Wahnsinn. Sie analysiert verschiedene Definitionen des Fantastischen und beleuchtet Todorovs Modell der fantastischen Literatur. Ein zentrales Anliegen ist die Erforschung der Rolle des Wahnsinns innerhalb dieses Genres.
- Definition und Profil der fantastischen Literatur
- Todorovs Modell der fantastischen Literatur und dessen Kritik
- Die Beziehung zwischen Fantastischem, Wirklichkeit und Wahnsinn
- Der Einfluss des Autors und seiner persönlichen Erfahrungen
- Analyse des Fantastischen anhand von Beispielen aus der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einem Zitat von Eugène Ionesco über die Phantasie und führt in die Thematik des Fantastischen ein. Sie beleuchtet unterschiedliche Bedeutungen des Begriffs – vom umgangssprachlichen Verständnis bis hin zur literaturwissenschaftlichen Definition. Es wird der Zusammenhang zwischen Fantasie, Unwirklichkeit und der Frage nach der Abgrenzung zur Realität diskutiert. Die Arbeit kündigt die Analyse von Todorovs Modell der fantastischen Literatur und die Untersuchung des Verhältnisses von Wirklichkeit und Wahnsinn in diesem Genre an. Die Einleitung betont die prinzipielle Schwierigkeit, das Fantastische präzise zu definieren, und deutet die Komplexität des Themas an.
2. Fantastische Literatur: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung und dem Profil der fantastischen Literatur. Es beleuchtet die Anfänge in Frankreich, den Einfluss von E.T.A. Hoffmann und die Schwierigkeiten bei der Festlegung einer universellen Definition. Die Arbeit erläutert den Ansatz von Jürgen Lehmann, der die Phantastik als Schwellen- und Ambivalenzphänomen versteht, welches zwischen gegensätzlichen Welten balanciert. Es wird auch die unscharfe Darstellung der Gattung und die Vermischung mit anderen Genres thematisiert. Schließlich wird die Rolle des Lesers und seine Reaktion auf die Unsicherheit der dargestellten Ereignisse hervorgehoben, was bereits den Fokus auf Todorovs Modell vorbereitet.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Fantastischen Literatur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht das Phänomen der fantastischen Literatur, insbesondere die Beziehung zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn in diesem Genre. Im Fokus steht die Analyse verschiedener Definitionen des Fantastischen und eine kritische Auseinandersetzung mit Todorovs Modell.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Profil der fantastischen Literatur, Todorovs Modell und dessen Kritik, die Beziehung zwischen Fantastischem, Wirklichkeit und Wahnsinn, der Einfluss des Autors und seiner persönlichen Erfahrungen sowie eine literaturwissenschaftliche Analyse anhand konkreter Beispiele.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über fantastische Literatur (inkl. Unterkapitel zu Todorovs Modell und dessen Kritik sowie zur Anwendung auf ein Beispielwerk – "Der blonde Eckbert"), ein Kapitel zur Rolle des Wahnsinns in der fantastischen Literatur und einen Schlussgedanken. Jedes Kapitel wird in der vorliegenden Übersicht zusammengefasst.
Wie wird Todorovs Modell behandelt?
Todorovs Modell der fantastischen Literatur wird ausführlich analysiert und kritisch hinterfragt. Die Arbeit beleuchtet sowohl die Stärken als auch die Schwächen dieses Modells im Kontext der Definition und Interpretation fantastischer Literatur.
Welche Rolle spielt der Wahnsinn in der Analyse?
Der Wahnsinn wird als zentrales Element der fantastischen Literatur betrachtet und in seiner Beziehung zur Wirklichkeit und zum Fantastischen untersucht. Die Arbeit beleuchtet, wie der Wahnsinn die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt und die Interpretation des Fantastischen beeinflusst.
Welche Literatur wird analysiert?
Die Arbeit nennt explizit "Der blonde Eckbert" als Beispiel für die Anwendung der theoretischen Konzepte. Weitere Beispiele könnten in den einzelnen Kapiteln der vollständigen Arbeit zu finden sein.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Phänomen der fantastischen Literatur umfassend zu analysieren und ein tieferes Verständnis für dessen komplexe Struktur und die darin enthaltenen Bedeutungszusammenhänge zu entwickeln. Besonders im Fokus steht dabei die kritische Auseinandersetzung mit bestehenden Definitionen und Modellen.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Übersicht enthält kurze Zusammenfassungen der Einleitung und des Kapitels zur Fantastischen Literatur. Diese Zusammenfassungen geben einen Einblick in den jeweiligen Inhalt und die Argumentationslinie.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und richtet sich an Leser, die sich für literaturwissenschaftliche Analysen, insbesondere im Bereich der Fantastischen Literatur, interessieren. Sie eignet sich für Studierende und Wissenschaftler, die sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen.
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- Anonym (Author), 2016, Zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn. Fantastische Literatur nach Tzvetan Todorov, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356580