Diese Arbeit behandelt die soziale Phobie bei Kindern und Heranwachsenden, ihre Symptomatik, Entstehung sowie Repräsentation im Verhalten und nimmt kritisch Stellung.
Angst, Scham und starkes Herzklopfen sind Begriffe, die man ungern mit Kindern verbindet. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass es Kinder gibt, die das jeden Tag erleben, wenn sie mit ihren Mitschüler/innen umgehen. Den eigenen Fähigkeiten misstrauen, Bewertungen nicht aushalten können, soziale Situationen aktiv vermeiden etc. sind charakteristische Merkmale für eine soziale Phobie und führen zu erheblichen Beschänkungen in mehreren Bereichen des Lebens von Kindern und Jugendlichen. Die soziale Phobie hat sehr häufig ihren Beginn in der Kindheit. Daher ist es wichtig, dass sie rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird, um langfristige Schädigungen zu vermeiden.
Die soziale Phobie zeichnet sich durch eine dauerhafte und unangemessene Furcht vor sozialen oder Leistungssituationen aus. Laut des europäischen Klassifikationssystems ICD-10 (1992) wird soziale Phobie dann als Diagnose vergeben, wenn Kinder oder Jugendliche deutliche Angst haben, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, und dies aktiv vermeiden. Die Angst wird von verschiedenen Situationen ausgelöst, wie beispielsweise Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit, Teilnahme an kleinen Gruppen usw., und geht mit spezifischen körperlichen Reaktionen einher (Errötern, Zittern, Herzklopfen, Atembeschwerden). Typisch für die soziale Phobie ist die extreme emotionale Belastung für die Patienten und die Tatsache, dass Patienten selber wissen, dass ihre Ängste unvernünftig und übertrieben sind.
Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Kinder weniger ausgeprägte introspektive Fähigkeiten besitzen und daher nicht immer in der Lage sind, die Ursachen für ihre Ängste und Sorgen zu benennen. Dementsprechend ist es sinnvoller, dass man indirekte Indikatoren der sozialen Phobie betrachtet, wie beispielsweise Abfall der Schulleistungen, Schulverweigerung, Trotzreaktionen und Wutanfälle sowie Vermeidung von sozialen Aktivitäten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Symptomatik und charakteristische Merkmale
- Kognitionen
- Verhaltensweisen
- Epidemiologie
- Modelle zur Ätiologie
- Modelle zur Aufrechterhaltung: Die Rolle der Rumination
- Kritische Stellungnahme und Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der sozialen Phobie im Kindes- und Jugendalter. Sie beleuchtet die Symptomatik, die charakteristischen Merkmale, die kognitiven und verhaltensbezogenen Aspekte sowie die epidemiologischen Daten der Störung. Darüber hinaus werden verschiedene Modelle zur Ätiologie und Aufrechterhaltung der sozialen Phobie diskutiert. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der sozialen Phobie im Kindes- und Jugendalter zu vermitteln und wichtige Aspekte für Diagnose und Behandlung aufzuzeigen.
- Symptome und charakteristische Merkmale der sozialen Phobie im Kindes- und Jugendalter
- Kognitive Prozesse und Verhaltensmuster bei sozialer Phobie
- Epidemiologische Daten und Prävalenz der sozialen Phobie
- Modelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Phobie
- Kritische Bewertung und zukünftige Perspektiven im Umgang mit sozialer Phobie im Kindes- und Jugendalter
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Die Einführung stellt das Thema der sozialen Phobie im Kindes- und Jugendalter vor und erläutert die Bedeutung frühzeitiger Diagnose und Behandlung. Es wird hervorgehoben, dass soziale Phobie zu erheblichen Einschränkungen im Leben von Kindern und Jugendlichen führen kann.
2. Symptomatik und charakteristische Merkmale
Dieses Kapitel beschreibt die typischen Symptome und Merkmale der sozialen Phobie. Es wird auf die Angst vor sozialen Situationen, die Vermeidung von Aufmerksamkeit und die damit verbundenen körperlichen Reaktionen eingegangen.
3. Kognitionen
Das Kapitel untersucht die kognitiven Prozesse bei sozialer Phobie. Es wird beleuchtet, wie sozial-ängstliche Kinder Informationen verarbeiten und wie diese Verarbeitung zu negativen Gedanken und Erwartungen führen kann.
4. Verhaltensweisen
Dieses Kapitel befasst sich mit dem typischen Verhalten von Kindern und Jugendlichen mit sozialer Phobie. Es werden Vermeidungsverhalten, Sicherheitsverhalten und physiologische Reaktionen im Zusammenhang mit der Angst in sozialen Situationen beschrieben.
5. Epidemiologie
Das Kapitel präsentiert epidemiologische Daten zur sozialen Phobie im Kindes- und Jugendalter. Es wird die Häufigkeit der Störung sowie der Beginn und die Auswirkungen auf die Entwicklung beleuchtet.
6. Modelle zur Ätiologie
Dieses Kapitel stellt verschiedene Modelle zur Entstehung der sozialen Phobie vor. Es werden biologische Prädispositionen, inner- und außerfamiliäre Faktoren sowie Temperamentseigenschaften als potenzielle Risikofaktoren diskutiert.
7. Modelle zur Aufrechterhaltung: Die Rolle der Rumination
Dieses Kapitel befasst sich mit den Mechanismen, die zur Aufrechterhaltung der sozialen Phobie beitragen. Der Fokus liegt auf der Rolle der Rumination, also dem wiederholten Grübeln über negative Gedanken und Erfahrungen.
Schlüsselwörter
Soziale Phobie, Kindes- und Jugendalter, Angst, Vermeidung, Kognitionen, Verhaltensweisen, Epidemiologie, Ätiologie, Rumination, Risikofaktoren, Behandlung.
- Quote paper
- Vladislav Tsekov (Author), 2015, Soziale Phobie im Kindes- und Jugendalter. Symptomatik, Entstehung und Repräsentation im Verhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356502