Als Eugène Delacroix 1832 nach Marokko reiste, schrieb er begeistert über das Straßenbild von Tanger und Meknès. „Auf Schritt und Tritt gibt es fertige Gemälde, die zwanzig Malergenerationen Glück und Rühm bringen würden. An jeder Straßenecke gibt es Bilder zu malen.“ „Wie schade, dass ich nicht eine Camera obscura von Daguerre hier habe“, stellte wiederum Helmut von Moltke am zehnten Juni 1839 bedauernd fest, bei dem Anblick des „wehrhaften Panoramas“ von 4000 Zelten der türkischen Armee am Ufer des Euphrats, noch vor der offiziellen Bekanntgabe der Erfindung der Fotografie.
In meiner Hausarbeit werde ich darstellen, welche Rolle die Orientfotografie und deren Hauptproduzenten, die Fotoateliers, bei der Entstehung und Verfestigung des westlichen Orientbildes, gespielt haben.
Der Orient als Schauplatz der Kämpfe der Weltmächte;
„Orient“ als romantische Erfindung des Abendlandes;
Fotografie als Beweismittel für die Existenz einer romantischen Illusion;
Die ersten Orient-Reisenden, Touristen und Reiseberichte;
Stereophotographie;
Die Praxis des Fotoateliers;
Fotostudios in orientalischen Ländern;
Das „Heilige Land“ und biblische Themen und Motive;
Fotostudios in Istanbul und Ägypten;
Fotostudios in Italien, Spanien und England;
Lehnert & Landrock
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Der Orient als Schauplatz der Kämpfe der Weltmächte
- „Orient“ als romantische Erfindung des Abendlandes
- Orient und Fotografie. Eine untrennbare Geschichte
- Fotografie als Beweismittel für die Existenz einer romantischen Illusion
- Die ersten Orient-Reisenden, Touristen und Reiseberichte
- Die Stereophotographie
- Die Praxis des Fotoateliers
- Fotostudios in orientalischen Ländern
- Das „Heilige Land“ und biblische Themen und Motive
- Fotostudios in Istanbul
- Ägypten
- Fotostudios in Italien, Spanien und England. Einige Beispiele
- Lehnert & Landrock. Geschichte eines Fotoateliers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Rolle der Orientfotografie und der Fotoateliers bei der Entstehung und Verfestigung des westlichen Orientbildes. Sie beleuchtet die Entwicklung des exotischen Orientbildes durch Malerei und Literatur und untersucht, wie die Fotografie diesen Diskurs beeinflusste und ein romantisiertes und stereotypisiertes Bild des Orients schuf.
- Die romantische Erfindung des Orients und die Entstehung des Orientalismus
- Die Rolle der Fotografie als Medium der Vermittlung und Konstruktion des Orientbildes
- Die Praxis der Fotoateliers im Orient und ihre kommerziellen Interessen
- Die Stereotypisierung und Klischeehafte Darstellung der orientalischen Kultur und Lebensweise
- Die politische und soziale Bedeutung der Orientfotografie im Kontext des Kolonialismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit dar und erläutert die Entstehung des exotischen Orientbildes durch die Orientmalerei und die populäre Literatur. Sie zeigt, wie das Bild des Orients die Bewunderung und das Überlegenheitsgefühl der Europäer vermittelt.
- Kapitel 2 untersucht den Orient als Schauplatz der Kämpfe der Weltmächte und beschreibt die politische und kulturelle Dynamik im Osmanischen Reich. Es beleuchtet den Einfluss der europäischen Expeditionen und die Entstehung des Kolonialismus.
- Kapitel 3 analysiert die Konstruktion des "Orients" als romantische Erfindung des Abendlandes. Es beleuchtet die untrennbare Geschichte des Orients und der Fotografie und untersucht die Fotografie als Beweismittel für die Existenz einer romantischen Illusion. Es werden die ersten Orient-Reisenden, Touristen und Reiseberichte analysiert, sowie die Stereophotographie als populäres Medium der Orientdarstellung.
- Kapitel 4 befasst sich mit der Praxis des Fotoateliers im Orient. Es unterteilt die Fotografien in Landschaften und Orte sowie Szenen und Typen und beleuchtet die Entstehung der Fotoateliers in verschiedenen Ländern des Orients, wie Ägypten, Istanbul und dem "Heiligen Land". Es werden die verschiedenen Motive und Inszenierungen der Fotografen analysiert, die häufig auf Stereotypen und klischeehaften Darstellungen der orientalischen Kultur und Lebensweise beruhen.
Schlüsselwörter
Orient, Fotografie, Fotoateliers, Orientalismus, Stereotypisierung, Kolonialismus, Romantik, Exotik, Exotismus, Kulturgeschichte, Bildkonstruktion, Reisefotografie, Palästina, Ägypten, Istanbul, Tunesien, Lehnert & Landrock, Felix Bonfils, Underwood & Underwood, Pascal Sebah, Sébah & Joaillier, Abdullah Frères, Guillaume Berggren, Basile Kargopoulo, Biraderler, Christian Paier, Maxime du Camp, Francis Frith, Auguste Salzmann, Louis de Clercq.
- Quote paper
- Tomo Polic (Author), 2009, Der fotografierte Orient. Die Praxis der Fotoateliers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356417