In dieser Arbeit geht es um das komitative W-Präpositionaladverb »wobei« und dessen Entsprechungen im Ungarischen und Russischen. Das Thema ist unter zwei Gesichtspunkten interessant. Zum Einen aus typologischer Sicht, da es – wie sich herausstellen wird – um systematisch beschreibbare Eigenschaften geht, die für die eine Sprache typisch sind, für die andere jedoch nicht. Zum Anderen kann eine gründliche Untersuchung und Systematisierung dieser Entsprechungen auch in der angewandten Linguistik wie der automatischen Übersetzung von Wert sein.
Diese Arbeit wurde so strukturiert, dass zuerst die Problematik aus theoretischer Sicht beschrieben wird und nach der Darstellung der theoretischen Grundzüge für die jeweilige Sprache aus einer Korpusstudie Schlussfolgerungen gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretische Vorbetrachtung
2.1 Die komitative Satzverknüpfung wobei im Deutschen
2.2 Wobei -Sätze im Ungarischen
2.3 Wobei -Sätze im Russischen
3 Korpusstudie
3.1 Verwendete Korpora
3.2 Annotation
3.3 Ergebnisse für das Ungarische
3.4 Ergebnisse für das Russische
4 Zusammenfassung
Zitierte Korpustexte
Literaturverzeichnis
Anhang
1 Einleitung
(1) DE Mit welchem mühseligen Fleiÿe suchte ich mir Newtons Gravitationslehre begrei ich zu machen, wobei ich wohl merkte, daÿ einige mathematische Vorkenntnisse | nöthig waren. (Ste ens & Henningsen, S. 68)
In dieser Arbeit geht es um das komitative W-Präpositionaladverb wobei, wie es in (1)1 verwendet wird, und dessen Entsprechungen im Ungarischen und im Russischen. Das Thema ist unter zwei Gesichtspunkten interessant. Zum Einen aus typologischer Sicht, da es wie sich herausstellen wird um systematisch beschreibbare Eigenschaften geht, die für die eine Sprache typisch sind, für die andere jedoch nicht. Zum Anderen kann eine gründliche Untersuchung und Systematisierung dieser Entsprechungen auch in der angewandten Linguistik wie der automatischen Übersetzung von Wert sein.
Diese Arbeit wurde so strukturiert, dass zuerst die Problematik aus theo- retischer Sicht beschrieben wird und nach der Darstellung der theoretischen Grundzüge für die jeweilige Sprache aus einer Korpusstudie Schlussfolgerungen gezogen werden.
Im Korpus können zwei Kontextarten unterschieden werden: ktionale Texte und nicht- ktionale Texte, ähnlich wie bei Fabricius-Hansen & Ramm (2012). Das W-Präpositionaladverb wobei als Satzverknüpfung wird nämlich im Deutschen in diesen zwei Kontexten tendenziell unterschiedlich verwendet (ebenda). Diese Untersuchung hat es ebenfalls zum Ziel, herauszu nden, ob es sich auch in den beiden Vergleichssprachen zwangsläu g so verhält.
Für mögliche Unterschiede kann unter anderem die lexikalische Struktur von wobei verantwortlich sein. Die Verknüpfung wobei besteht aus zwei Kom- ponenten: wo (lokales W-Fragewort) und bei (Präposition). Diese Zerlegung ist in der Hinsicht ein wichtiges Merkmal, dass die mögliche Semantik von wobei dadurch komplexer wird und diese Komplexität dann nicht unbedingt eins zu eins übersetzt werden kann. Auÿerdem bietet sie im Allgemeinen einen guten Ausgangspunkt für kontrastive Forschungen. Es ist auch wichtig, zu un- tersuchen, ob die Vergleichssprache dazu neigt, satzbezogene Relativsätze, wie wobei -Nebensätze, zu bilden.
Hauptfragen dieser Arbeit sind bei den Entsprechungen von wobei -Sätzen in anderen Sprachen (jeweils für ktionale und nicht- ktionale Texte) die fol- genden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Schematische Darstellung der Hauptfragen dieser Arbeit.
Wenn eine Sprache keine zu wobei äquivalente Form aufweist, dann werden wir deren meistverwendete Alternativen präsentieren. Diese sind strukturiert und di erenziert; beim Leser soll dabei aber keinesfalls der Eindruck erweckt werden, dass die Alternativen sich untereinander nicht mischen können oder dass die Liste vollständig sei.
2 Theoretische Vorbetrachtung
2.1 Die komitative Satzverknüpfung wobei im Deutschen
Nach Breindl et al. (2015, S. 576) ist die prototypische Verwendung von wobei in ktionalen Texten die Organisierung von kookkurrierenden Ereignissen in Haupt- und Nebenereignisse im Folgenden Ereignispriorität genannt , bei der eine zeitliche Überlappung der Ereignisprädikate wie in (2) charakteris- tisch ist.
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Die Ereignisse des Wiegens und des Singens überlappen sich zeitlich derart, dass das Singen innerhalb des Wiegens statt ndet. Das Wiegen ist das Hauptund das Singen das Nebenereignis.
In ktionalen Texten sind also hauptsächlich die zwei semantischen Aspekte Ereignispriorität und Gleichzeitigkeit zu betrachten. Diese Relation wird oft in nicht- ktionalen, aber auch in ktionalen Texten verallgemeinert, indem die Temporalität zur Domäne und die Ereignispriorität zu einer Zentrum-&- Peripherie-Aufteilung wie in (3) abstrahiert wird.
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(3) beschreibt eine Regelung (Domäne) mit dem Hauptsatz im Zentrum und dem Nebensatz in der Peripherie.
Bei dieser Abstraktion können auch keine Ereignisprädikate von wobei verbunden werden (zum Beispiel, wenn auf der illokutiven Ebene ein Kommentar in die Peripherie eingeschoben wird). In solchen Fällen muss auch die zeitliche Überlappung nicht gegeben sein, da genau diese abstrahiert wird. Um dieses Verhalten besser verstehen zu können, lohnt es sich, kurz die lexikalische Struktur genauer zu betrachten.
Wobei besteht aus dem Frageadverb wo und aus der Präposition bei. Diese beiden werden nun einzeln betrachtet und dann zusammengesetzt. Die folgen- den zwei kurzen Beschreibungen basieren stark auf Fabricius-Hansen (1999). In diesem Abschnitt werden wir auch die dort verwendete Terminologie benutzen:2 3 4
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Begriffe werden in (4) (entnommen aus Fabricius-Hansen, 1999) veranschaulicht:
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Die PP beim Schrank bildet eine physische Domäne und der Stuhl fällt in diese Domäne.
Bei ist eine sehr vielseitige Präposition des Deutschen. Es ist schwer, fest- zulegen, was genau die Bedeutung von bei ist, weil man immer sofort nach dem Kontext rückfragen könnte. Auch ist umstritten, ob bei eine Basisbedeu- tung, nämlich die physisch-räumliche, hat (Dirven, 1993; Taylor, 1993) und aus dieser die abstrakteren Bedeutungen hergeleitet werden oder ob bei eine im Allgemeinen abstrakte und dabei stark unterspezi zierte Bedeutung hat, die im Zusammenspiel des Kontextes entsteht (Bierwisch, 1988; Wunderlich & Herweg, 1991). In dieser Arbeit kann diese Frage nicht aufgelöst werden, aber sie ist auch nicht entscheidend. Wir werden von einer räumlichen Basisbedeu- tung ausgehen, damit bessere Vergleiche gemacht werden können. Wichtig ist, dass diese Vielfalt und Flexibilität, egal woher sie stammen, in anderssprach- lichen Entsprechungen Grund für Abweichungen vom Deutschen sein können. Die Bedeutung ist also am besten mit der oben vorgestellten Terminologie zu beschreiben: Bei stellt die Relation zwischen zwei Entitäten bezüglich einer Domäne (sei diese physisch, temporal, kausal usw.) her und die Relation sagt über den Referenten von bei aus, dass er in die um das Relatum zentralisierte Domäne fällt. Dies ist das Entscheidende, was bei in der Komposition wobei mit sich bringt.
Wo hat in der Konstruktion die referenzielle Aufgabe; es verhält sich etwa wie ein referenzierendes Pronomen. Der Hauptsatz ist das Relatum und der Nebensatz der Referent von bei, s. (5). Durch wo wird der Hauptsatz zu einer Einheit zusammengefasst, die dann als internes Argument für das -bei -Element dienen kann.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wobei ist also eine satzbezogene Verknüpfung, dieses Merkmal muss in der Analyse ebenfalls betrachtet werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Die typische Verwendung von wobei nach Breindl et al. (2015). Wobei besteht aus der referenzierenden Komponente wo und der zwei Entitäten in Relation setzenden Komponente bei. In ktionalen Texten werden dabei hauptsächlich Ereignispriorität und Gleichzeitigkeit zwischen diesen beiden Entitäten ausgedrückt; in nicht- ktionalen Texten werden diese Aspekte zu Domäne und Zentrum & Peripherie abstrahiert.
2.2 Wobei -Sätze im Ungarischen
Die ungarische Sprache ist eine agglutinierende Sprache, also ist eine direkt äquivalente Form zu der deutschen Präposition bei nicht zu erwarten. Begibt man sich jedoch auf eine höhere Abstraktionsebene, dann kann man Präposi- tionen mit Su xen assoziieren. Wenn wir die physisch-räumliche Bedeutung von bei nehmen, dann korrespondiert es mit dem ungarischen Su x -nál. Wo entspricht dem ungarischen hol als Fragewort und (a)hol als Relativadverb.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Die wobei -Komponenten im Ungarischen.
Es existiert im Ungarischen weder eine wortwörtliche Entsprechung für wobei *(a)holnál ist falsch noch eine zwar morphologisch unterschiedliche, aber semantisch äquivalente Satzverknüpfung. Die ungarische Sprache kann Sätze sowohl mit satzbezogenen Relativverknüpfungen als auch mit nicht satzbezo- genen Relativelementen bilden. Die Frage ist also, welche Methoden bevorzugt werden. Die lexikalischen Unterschiede scheinen nicht direkt überbrückbar zu sein, weil bspw. -nál nicht so gut wie bei für die Beschreibung von temporalen Beziehungen geeignet ist. Man kann also nicht auf eine direkte Übersetzung, welche alle Bedeutungsaspekte abdeckt, ho en, sondern muss in den Entspre- chungen eine Menge von möglichen Ersetzungen erwarten, die dann nur einen gewissen Teil der Semantik übertragen, welcher von der Kommunikationssi- tuation abhängig ist.
Diese Aspekte sind also in ktionalen Texten hauptsächlich die Gleichzeitigkeit und die Ereignispriorität. Man kann im Ungarischen Gleichzeitigkeit mit (Relativ-)Adverbien oder mit der Partizip-I-Form ausdrücken, wenn diese eine wichtige Rolle spielt, aber im Ungarischen ist es auch nicht unüblich, dass man in der erzählten Rede ein Ereignis mit einer Sequenz von Sätzen ohne Satzverknüpfung beschreibt. In diesen Fällen, d. h. wenn die Gleichzeitigkeit nicht wichtig ist, können sie einfach unterspezi ziert bleiben, was sowohl eine sequenzielle als auch eine parallele Lesart erlaubt.
Die Ereignispriorität zwischen zwei trennbaren Ereignisprädikaten wird im Ungarischen wie beim deutschen wobei grammatisch nicht explizit ausgedrückt. Die Korpusstudie soll uns zeigen, ob man dadurch in den Entsprechungen mit Verlusten rechnen muss oder ob es alternative Wege gibt, diesen Aspekt implizit doch beizubehalten.
Wie bereits erwähnt ist die Bedeutung von wobei im Deutschen in ktionalen Texten wegen der Abstraktion gewissermaÿen anders als die in nicht- ktionalen Texten. Wenn auch im Ungarischen keine direkte Entsprechung von wobei vor- liegt, werden wir interessanterweise auch dort diese Unterscheidung zwischen den beiden Textgattungen nden.
2.3 Wobei -Sätze im Russischen
Um im Russischen eine satzbezogene Verknüpfung gemäÿ dem komitativen W-Präpositionaladverb wobei zu bilden, kann prichem `wobei' verwendet wer- den. Es besteht aus der Präposition pri `bei' und dem Interrogativpronomen chto `was', welches im Präpositiv zu chem wird. Diese Komposition ähnelt dem Interrogativpronomen pri chem (ebenfalls Präposition + Interrogativ- pronomen) sehr stark und darf daher nicht verwechselt werden, weil Letzteres nur in Fragesätzen oder in indirekter Rede angewandt werden kann. Um zu überprüfen, welche der beiden Formen die richtige ist, kann ein einfacher Test durchgeführt werden: Lässt sich prichem z. B. durch eine Konjunktion austauschen, ohne dass der Satz seine Bedeutung ändert, wird es zusammen geschrieben, anderenfalls getrennt (Rosenthal, 1989, S. 75-76). In jedem Fall hängt die Schreibweise vom Kontext ab. Genau das kann in (6) beobachtet werden. Hier wäre es möglich, prichem z. B. durch pri etom `dabei' oder i `und' zu ersetzen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten5
Im Russischen gibt es im Präteritum verschiedene Kongruenzmarker für maskuline, feminine und neutrale Subjekte. Da diese Unterscheidung für diese Arbeit nicht von Belang ist, werden alle nur mit dem Numerus glossiert.
Hierbei handelt es sich um eine direkte Übersetzung. Sowohl die Gleichzeitigkeit als auch die Ereignispriorität werden bei prichem ausgedrückt: Das Problem-Lösen-Ereignis (I) und das Aus-dem-Weg-Gehen-Ereignis (II) überlappen sich zeitlich, wobei (II) innerhalb von (I) statt ndet. (I) ist das Hauptund (II) das Nebenereignis.
Die Existenz der äquivalenten Entsprechung von wobei bedeutet nicht, dass nur diese verwendet wird. Abgesehen von prichem gibt es Konjunktionen, die man anstelle von prichem verwenden kann, ohne dass sich die Bedeutung des Satzes ändert, bzw. so, dass die Gleichzeitigkeit erhalten bleibt. Die Ereignispriorität wird nicht bei jeder Konjunktion ausgedrückt.
Wenn in deutschen Texten wobei steht, kann im Russischen anstelle von prichem das Adverbialpartizip verwendet werden. Adverbialpartizipien lassen sich anders als prichem, pri etom etc. nicht auf ein einziges Wort festlegen, da sie vom Verb abgeleitet werden. Sie deuten auf mehrere gleichzeitig statt n- dende Handlungen hin. Im Vergleich zur prichem -Konstruktion sind Sätze mit einem Adverbialpartizip komplexer, gelten jedoch als eleganter.
Mit prichem und anderen parallelen Entsprechungen, die in der Analyse ge- nauer erläutert werden, lässt sich eine einfache Satzkonstruktion bauen, was sich im alltäglichen Gebrauch bemerkbar macht, jedoch auch in narrativen oder formellen Texten vorkommen kann. Das Adverbialpartizip hingegen wird in der Alltagssprache selten benutzt, da es fast ausschlieÿlich in der Schriftsprache auftritt (Brosch et al., S. 49). Prichem zeigt die semantische Äquivalenz zum deutschen wobei. Diese beiden Arten zeigen dabei aber, dass Handlungen tat- sächlich gleichzeitig statt nden bzw. stattgefunden haben. Andere Konstruk- tionen wie Satzverknüpfungen mit Relativpronomina/-adverbien, Gegensätze, implizite Sätze und Hochstufungen erschweren dem Leser im Vergleich zu den genannten Konstruktionen mit prichem / pri etom und Adverbialpartizipien die direkte Verknüpfung der Sätze. Das liegt daran, dass in den Fällen eine direkte Übersetzung nicht möglich ist. Dementsprechend muss der Satz um- strukturiert werden.
3 Korpusstudie
3.1 Verwendete Korpora
Für die Vergleiche Deutsch-Ungarisch und Deutsch-Russisch wurden zwei ein- zelne Parallelkorpora erstellt. Diese enthalten jeweils Paralleltexte aus Glos- be (https://glosbe.com/), OPUS-Bücher (http://opus.lingfil.uu.se/ bin/opuscqp.pl?corpus=Books)6, ParaSol (http://parasolcorpus.org/)7 und FarkasTranslations (http://www.farkastranslations.com/bilingual_ books.php)8. Glosbe enthält für Deutsch-Ungarisch vorwiegend Europarl- Texte und für Deutsch-Russisch vorwiegend UNO- und Nachrichtentexte. OPUS-Bücher, ParaSol und FarkasTranslations enthalten ganze Bücher. Da- her kann zwischen nicht- ktionalen Texten (Glosbe) und ktionalen Texten
(Rest) unterschieden werden.
In die zwei Parallelkorpora wurden zunächst alle Textstellen aufgenommen, die in der deutschen Version ein wobei enthalten. Dabei wurde keine Unter- scheidung zwischen deutschen Originaltexten und deutschen Übersetzungen gemacht, weil davon ausgegangen werden kann, dass die Texte von professionel- len Übersetzern übersetzt wurden und die Übersetzungen die gleiche Qualität wie die Originaltexte aufweisen. Somit lagen insgesamt 341 deutsch-ungarische sowie 427 deutsch-russische Textstellen vor, welche allerdings weder aussortiert noch annotiert waren.
3.2 Annotation
Für die Annotation wurden die Textstellen in den zwei Parallelkorpora für Deutsch-Ungarisch und Deutsch-Russisch programmatisch tokenisiert und die Token indiziert. Anschlieÿend wurden die Textstellen per Hand aussortiert und annotiert. Aussortiert wurden doppelte Textstellen (manche Bücher waren mehrmals vertreten) und Textstellen, deren ungarische/russische Version zu stark von der deutschen abweicht. Auÿerdem wurden Vorkommen von wobei als Fragewort wie in (7) ausgeschlossen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unter den verbliebenen Textstellen ergab sich die in Tabelle 2 dargestellte Verteilung von nicht- ktionalen und ktionalen Textstellen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Verteilung von nicht- ktionalen und ktionalen Textstellen in den zwei verwendeten Korpora nach dem Aussortieren.
Jede dieser verbliebenen Textstellen wurde mit einem Tag (s. S. 20 21) annotiert, wie in (8). Gibt es eine direkte Entsprechung von wobei in der Zielsprache, dann wurde auÿerdem mit dem Index (bzw. den Indizes bei mehreren Wörtern) dieser Entsprechung annotiert, wie in (9).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
HS steht für Hochstufung (zu einem Hauptsatz). Der in (9) für wobei verwendete Konnektor im Ungarischen ist és `und' und steht an Position 6. Daraus resultiert die obige Annotation.
Die detaillierten Annotationsauswertungen für das Ungarische und Russische be nden sich im Anhang (S. 31 .). Die absoluten und relativen Zahlen in den folgenden Abschnitten beziehen sich auf diese Auswertungen.
3.3 Ergebnisse für das Ungarische
Nach der Bereinigung des ungarischen Korpus standen insgesamt 301 Sätze zur Verfügung, 181 Sätze aus der ktionalen Gattung und 120 Sätze aus der nicht- ktionalen Gattung.
In ktionalen Texten kann man zwei Hauptkategorien beobachten: die sequenziellen Entsprechungen (51%) und die parallelen Entsprechungen (46%). Die Verteilung ist also ausgeglichen. Unter den sequenziellen Entspre- chungen ndet man solche Strukturen, bei denen der wobei -Nebensatz in der Entsprechung zu einem Hauptsatz hochgestuft wird. Als Ergebnis erhält man zwei Hauptsätze aus dem originalen wobei -Satz. Zwischen diesen beiden kann man entweder ein Satz nalzeichen, ein Komma, einen Gedankenstrich oder eine Und-Konjunktion9 nden. All diese Entsprechungen können miteinander ausgetauscht werden, ohne eine ausschlaggebende Bedeutungsänderung zu verursachen, und deshalb betrachten wir diese als eine Kategorie.
[...]
1 Zitat ursprünglich verwendet in: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. [Bd. 30, Sp. 921]
2 locator im Originaltext (Fabricius-Hansen, 1999, S. 237 f.)
3 located im Originaltext (ebenda)
4 L-domain im Originaltext (ebenda)
5 Im Russischen gibt es im Präteritum verschiedene Kongruenzmarker für maskuline, feminine und neutrale Subjekte. Da diese Unterscheidung für diese Arbeit nicht von Belang ist, werden alle nur mit dem Numerus glossiert.
6 Jörg Tiedemann, 2012, Parallel Data, Tools and Interfaces in OPUS. In Proceedings of the 8th International Conference on Language Resources and Evaluation (LREC 2012)
7 Von Waldenfels, Ruprecht and Meyer, Roland (2006-). ParaSol, a Parallel Corpus of Slavic and Other Languages. Bern, Regensburg. Available at: parasol.unibe.ch, wwwkorpus.uni-r.de/ParaSol
8 Phone: +3630-4560339 | E-mail: Andras@FarkasTranslations.com | Skype: farkas...andras ○c 2013 FarkasTranslations.com
9 Mit Normal- und Kursivschrift wurde die Unterscheidung von Objekt- und Metasprache realisiert: Und-Konjunktion (Objektsprache) vs. und -Konjunktion (Metasprache).
- Arbeit zitieren
- Zoltán Czesznak (Autor:in), Tillmann Dönicke (Autor:in), Olga Stroh (Autor:in), 2017, Entsprechungen von »wobei«-Sätzen im Ungarischen und Russischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/355967
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