In Johann Wolfgang Goethes Drama um die historische Figur Götz von Berlichingen ist die Freiheit des Individuums innerhalb einer sich wandelnden und fordernden Gesellschaft zentral. Goethe selbst hat sich mit seinem Drama an Götz‘ Autobiographie orientiert, allerdings die Freiheit besessen, Änderungen der Handlung zum Beispiel durch Einführung zusätzlicher Personen vorzunehmen. Dem freien Reichsritter Götz, über den gesagt wird: "Er ist das Muster eines Ritters, tapfer und edel in seiner Freiheit, gelassen und treu im Unglück", tritt im Drama sein einstiger Freund und nun Gegenspieler Adelbert von Weislingen entgegen, der wiederum diesem Muster nicht so recht entsprechen will. Götz verkörpert Tugenden wie Souveränität und Unabhängigkeit, während Weislingen eher als Getriebener durch die Geschichte stolpert.
Das Drama weist allerdings einige Passagen auf, in denen diese vermeintlich klare Gegensätzlichkeit von Freiheit und Unfreiheit, personifiziert und gegenüber gestellt durch Götz und Weislingen, aufgebrochen wird. In dieser Arbeit soll der These nachgegangen werden, inwieweit Götz in seinem vehementen Streben nach Freiheit genauso unfrei ist wie Weislingen. Nach einer Einordnung des Motivs der Freiheit in die Epoche des Sturm und Drang folgt eine Ausdeutung der beiden Figuren. Anschließend soll das Gegenpaar verglichen und die Betrachtung auf den Aspekt der Verantwortung erweitert werden. Die Arbeit endet mit einem abschließenden Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Motiv der Freiheit im Sturm und Drang
- Götz, der Freiheitskämpfer
- Götz als personifizierte Freiheit
- Grenzen von Götz' Freiheit
- Weislingen und seine (Un)freiheit
- Freiheit und Verantwortung des Gegenpaares im Vergleich
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Motiv der Freiheit und Unfreiheit in Goethes Drama „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“. Ziel ist es, zu analysieren, inwieweit Götz in seinem Streben nach Freiheit genauso unfrei ist wie sein Gegenspieler Weislingen.
- Die Bedeutung des Motivs der Freiheit im Sturm und Drang
- Götz als Repräsentant von Freiheit und Unabhängigkeit
- Die Grenzen von Götz' Freiheit und seine Unfreiheiten
- Weislingen als Figur, die zwischen Freiheit und Unfreiheit gefangen ist
- Der Vergleich der beiden Figuren und die Rolle der Verantwortung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Motiv der Freiheit als zentralen Aspekt der Arbeit vor und beleuchtet seine Bedeutung in der deutschen Verfassung sowie in der Menschheitsgeschichte. Anschließend wird das Drama „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ im Kontext des Sturm und Drang eingeordnet. Dabei wird die Bedeutung von Emotionen und Leidenschaft als wesentliche Merkmale der Bewegung hervorgehoben.
Kapitel 3 beleuchtet die Figur Götz und stellt ihn als Personifizierung der Freiheit dar. Seine Rechtschaffenheit und sein gutes Ansehen werden betont, ebenso wie seine bewundernswerten Eigenschaften wie Souveränität und Unabhängigkeit.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit Weislingen und dessen unklaren Verhältnis zur Freiheit. Es wird erörtert, inwieweit Weislingen, im Gegensatz zu Götz, von äußeren Umständen und den Zwängen der Geschichte gelenkt wird.
Kapitel 5 befasst sich mit dem Vergleich von Götz und Weislingen und stellt ihre unterschiedlichen Verhaltensweisen und Handlungsweisen gegenüber. Der Aspekt der Verantwortung wird hierbei in den Fokus gerückt.
Schlüsselwörter
Freiheit, Unfreiheit, Sturm und Drang, Götz von Berlichingen, Weislingen, Verantwortung, Individuum, Gesellschaft, Drama, Geschichte, Aufklärung, Rationalismus, Leidenschaft, Vernunft, Konflikt, Gegenpaar, Rechtschaffenheit, Souveränität, Unabhängigkeit, Zwang.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Freiheit und Unfreiheit in Goethes "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/355805