Schulverweigerung ist ein Phänomen, das in Deutschland längst keine Ausnahmeerscheinung mehr ist. Obwohl das Problem keineswegs neu ist, haben die Debatten um Schulversäumnisse in den letzten Jahren stark zugenommen. War Schulverweigerung in den 1990er Jahren noch ein Thema für eine kleine Anzahl auf Schule und Jugendhilfe spezialisierte Kräfte, so steigt in unserer heutigen Gesellschaft das öffentliche Interesse. Es wird mehr Aufmerksamkeit darauf gerichtet, wie man gefährdeten Jugendlichen einen sinnvollen Ausweg bieten kann. Von pädagogischen Maßnahmen einerseits und ordnungspolitischen Interventionen andererseits ist die Rede.
Über die genaue Anzahl derjenigen Jugendlichen, die sporadisch oder kontinuierlich dem Unterricht fernbleiben, gibt es kaum offizielle bundesweite Statistiken, weshalb es schwierig ist genaue Aussagen darüber zu treffen. Repräsentative Studien basieren häufig nur auf kommunaler oder regionaler Ebene. So besagt eine von der Hochschule Magdeburg- Stendal durchgeführte Studie in einer Kreisstadt, dass von 560 befragten Schülerinnen und Schülern 44% schon einmal die Schule geschwänzt haben.
Wenn Kinder oder Jugendliche nicht zum Unterricht erscheinen, kann das die unterschiedlichsten Gründe haben. Die verschiedenen Formen von Schulverweigerung werden in dieser Arbeit aufgezeigt und erläutert. Anhand eines Fallbeispiels wird vor allem auf die Schulangst Bezug genommen. Dabei werden zugrunde liegenden Ursachen, Präventions- und Interventionsmöglichkeiten genauer betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Ursachen
- Faktoren der weiteren Umwelt
- Faktoren der näheren Umwelt
- Faktoren der Persönlichkeit
- Fallbeispiel
- Konsequenzen für das Lehrerhandeln
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet das Phänomen der Schulverweigerung in Deutschland. Die Autoren untersuchen die verschiedenen Formen und Ursachen von Schulverweigerung, analysieren die Rolle der Schule, der Familie und der Persönlichkeit sowie die Auswirkungen auf das Lehrerhandeln. Sie wollen ein tieferes Verständnis für die Komplexität des Themas schaffen.
- Begriffsbestimmung von Schulverweigerung
- Ursachen für Schulverweigerung auf verschiedenen Ebenen
- Unterscheidung zwischen verschiedenen Formen der Schulverweigerung (z.B. Schulangst, Schulphobie)
- Bedeutung des familiären Umfelds und der Persönlichkeit
- Konsequenzen für das Lehrerhandeln
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Phänomen der Schulverweigerung in den Kontext der gesellschaftlichen Debatte dar und erläutert die steigende Aufmerksamkeit für das Thema. Die Autoren betonen die Notwendigkeit einer genaueren Untersuchung der Ursachen und Folgen von Schulverweigerung.
- Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Begriffsverständnisse von Schulverweigerung und die Schwierigkeit, eine allgemein gültige Definition zu finden. Die Autoren stellen verschiedene Formen von Schulverweigerung (z.B. Gelegenheitsschwänzen, Regelschwänzen) vor und diskutieren die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Schulverweigerung.
- Ursachen: Der Text analysiert die Ursachen von Schulverweigerung auf drei Ebenen: Faktoren der weiteren Umwelt, Faktoren der näheren Umwelt und Faktoren der Persönlichkeit. Die Autoren diskutieren den Einfluss von gesellschaftlichen Entwicklungen, dem familiären Umfeld und der eigenen Persönlichkeit auf das Verweigerungsverhalten.
Schlüsselwörter
Schulverweigerung, Schulabsentismus, Schulangst, Schulphobie, dissoziales Schulschwänzen, Ursachen, Faktoren der Umwelt, Familie, Persönlichkeit, Lehrerhandeln.
- Arbeit zitieren
- Lena Zell (Autor:in), 2014, Schulverweigerung. Ursachen und Konsequenzen für das Lehrerhandeln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354677