Zu Neujahr 1863, inmitten des Amerikanischen Bürgerkrieges, veröffentlichte Präsident Abraham Lincoln die Emancipation Proclamation und befreite die Sklaven der rebellierenden Südstaaten der Vereinigten Staaten, auch wenn diese nicht mehr unter Lincolns Einfluss standen. Er griff dabei auf den zweiten Artikel der Verfassung zurück, aber erst als eine „militärische Notwendigkeit“ dazu bestand. Vorgänger der präsidentiellen Proklamation waren die beiden Confiscation Acts, welche sich mit den Eigentumsrechten im Kriegsfalle befassten. Der Proklamation folgten drei Verfassungszusätze, die vom Kongress in den Jahren nach dem Bürgerkrieg ratifiziert wurden. Der 13. Zusatz schaffte die Sklaverei im Dezember 1865 ab, der 14. Zusatz sorgte ab Juli 1868 für die Gleichheit aller vor dem Gesetz, für das Recht auf ein ordentliches Gerichtsverfahren und für die Staatsbürgerschaft der befreiten Sklaven und ihrer Nachkommen und der 15. Zusatz, der erst im Februar 1870 ratifiziert wurde, sollte ihnen das Wahlrecht garantieren, was jedoch erst rund ein Jahrhundert später geschah, nachdem Wahlsteuern, Sprachtests und ähnliche Hürden abgeschafft worden waren.
Die vorliegende Arbeit wird untersuchen, welche Hürden der 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Weg zur Beendigung der Sklaverei in der Zeit bis zur Veröffentlichung der Proklamation überwinden musste und wie dies in der heutigen Forschung reflektiert wird. Der Hauptteil dieser Arbeit soll sich thematisch anstatt chronologisch untergliedern, um einen besseren Überblick herzustellen und den Faden der verstrickten Ereigniskette zu lösen, die zur Emanzipation der Sklaven der Vereinigten Staaten geführt hat. Hierfür wird in drei Blöcke unterteilt: Gedankliche Hürden, politisch-militärische Hindernisse und Hemmnisse juristischer Natur.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Forschungsstand
- Hürden auf dem Weg zur Emancipation Proclamation
- Gedankliche Hürden
- Politisch-militärische Hürden
- Juristische Hürden
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Hürden, die Abraham Lincoln auf dem Weg zur Emancipation Proclamation überwinden musste. Dabei werden sowohl die gedanklichen, politisch-militärischen als auch juristischen Hindernisse untersucht. Ziel ist es, die Herausforderungen, die mit der Abschaffung der Sklaverei verbunden waren, zu beleuchten und den Weg zur Emanzipation der Sklaven in den Vereinigten Staaten von Amerika nachzuzeichnen.
- Die moralischen und rechtlichen Zweifel Lincolns an der Emanzipation der Sklaven
- Die politischen und militärischen Herausforderungen der Befreiung der Sklaven im Kontext des Bürgerkriegs
- Die juristischen Aspekte der Emancipation Proclamation und ihre Einordnung in den Kontext der US-amerikanischen Verfassung
- Die Rolle des Abolitionismus und die öffentliche Meinung zur Sklaverei
- Die Bedeutung der Emancipation Proclamation für die Entwicklung der amerikanischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Emancipation Proclamation dar und führt in die Forschungsfrage ein. Sie beleuchtet die Rolle der beiden Confiscation Acts und die drei Verfassungszusätze, die auf die Proklamation folgten.
Hürden auf dem Weg zur Emancipation Proclamation
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Herausforderungen, die Lincoln auf dem Weg zur Emancipation Proclamation bewältigen musste. Es beleuchtet die gedanklichen, politisch-militärischen und juristischen Hürden, die er überwinden musste.
- Quote paper
- Alexander Netzer (Author), 2013, Abraham Lincoln und das politische Kalkül hinter der Emancipation Proclamation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354373