Das Thema dieser Arbeit lässt zwei gesellschaftliche Tabuthemen aufeinandertreffen, deren Zusammenhang eine lange Zeit verleugnet und unterdrückt wurde: Behinderung und Sexualität. Auch in der Behindertenhilfe und in der Sozialen Arbeit war das Thema bis in die 70er Jahre tabuisiert und nicht relevant, wurden Menschen mit Behinderungen doch als geschlechtslose bzw. androgyne Wesen gesehen.
Heute ist Fakt, dass die meisten Menschen mit Behinderungen eine genau so normal entwickelte Sexualität haben wie jeder andere Mensch auch und die gleichen Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse nach Liebe und gelebter Sexualität haben. Dennoch wirkt sich die jahrelange Tabuisierung dieser Thematik bis heute noch auf die Praxis der Behindertenpädagogik aus. Auch sind die neusten Erkenntnisse bezüglich der Sexualität von Menschen mit Behinderungen noch nicht in allen Lebensbereichen und Unterstützungsmaßnahmen für Menschen mit Behinderungen angekommen. Dass Sexualität eine essentielle Rolle in jedem Leben spielt und zudem das Leben mitsteuert und mitgestaltet, ist kein Geheimnis.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.1 Behinderung
- 2.2 Sexualität
- 3. Das ,,Recht“ auf Sexualität
- 3.1 Das Grundgesetz und die Behindertenrechtskonvention
- 3.2 Das Betreuungsrecht
- 3.3 Das Sozialhilferecht
- 3.4 Das Heimrecht
- 4. Lebenswelt von Menschen mit Behinderungen - gelebte Sexualität?
- 4.1 Lebensweltkonzept von Hand Thiersch und die Grunddimensionen
- 4.2 Der Raum
- 4.3 Die Zeit
- 4.4 Soziale Beziehungen
- 4.5 Alltägliche Bewältigungsaufgaben
- 4.5.1 Arbeit
- 4.5.2 Freizeit
- 4.6 Hilfe zur Selbsthilfe
- 5. Soziale Probleme
- 6. Anforderungen an die Soziale Arbeit
- 6.1 Soziale Arbeit allgemein
- 6.2 Soziale Arbeit im Kontext von Sexualität von Menschen mit Behinderungen
- 6.2.1 Empowerment
- 6.2.2 Sexuelle Bildung
- 6.2.3 Selbstbestimmung
- 6.2.4 Normalisierung
- 6.2.5 Inklusion
- 7. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen, denen sich die Soziale Arbeit im Bereich der Sexualität von Menschen mit Behinderungen gegenübersieht. Sie analysiert den aktuellen Stand der Debatte und beleuchtet die rechtlichen, sozialen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse und Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen im Hinblick auf Sexualität und Partnerschaft zu gewinnen und Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit zu entwickeln.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Sexualität von Menschen mit Behinderungen
- Lebenswelt von Menschen mit Behinderungen und die Herausforderungen für eine selbstbestimmte Sexualität
- Soziale Probleme, die durch den Mangel an selbstbestimmter Sexualität entstehen
- Anforderungen an die Soziale Arbeit im Umgang mit Sexualität von Menschen mit Behinderungen
- Konzepte und Methoden zur Förderung von Selbstbestimmung und Inklusion im Bereich der Sexualität
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Sexualität von Menschen mit Behinderungen und den aktuellen Stand der Diskussion beleuchtet. Anschließend werden in Kapitel 2 die Begriffe "Behinderung" und "Sexualität" definiert, um eine gemeinsame Basis für die Analyse zu schaffen.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der Sexualität von Menschen mit Behinderungen. Dabei werden das Grundgesetz, die Behindertenrechtskonvention, das Betreuungsrecht, das Sozialhilferecht und das Heimrecht betrachtet und ihre Relevanz für das Thema Sexualität beleuchtet.
Kapitel 4 beleuchtet die Lebenswelt von Menschen mit Behinderungen und untersucht die Herausforderungen für eine selbstbestimmte Sexualität anhand des Lebensweltkonzepts von Hans Thiersch. Dabei werden die fünf Grunddimensionen Raum, Zeit, soziale Beziehungen, alltägliche Bewältigungsaufgaben und Hilfe zur Selbsthilfe betrachtet und ihre Bedeutung für die Sexualität von Menschen mit Behinderungen analysiert.
In Kapitel 5 werden soziale Probleme dargestellt, die sich aus dem Mangel an selbstbestimmter Sexualität ergeben können. Hier werden die Auswirkungen auf die Lebensqualität, die Selbstbestimmung und die soziale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen betrachtet.
Kapitel 6 fokussiert sich auf die Anforderungen an die Soziale Arbeit im Umgang mit Sexualität von Menschen mit Behinderungen. Es werden verschiedene Arbeitsweisen, Paradigmen, Leitideen, Settings und Methoden beschrieben, die zur Förderung von Selbstbestimmung und Inklusion im Bereich der Sexualität eingesetzt werden können. Themen wie Empowerment, sexuelle Bildung, Selbstbestimmung, Normalisierung und Inklusion werden dabei im Detail beleuchtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Behinderung, Sexualität, Selbstbestimmung, Inklusion, Empowerment, soziale Arbeit, Lebenswelt, Betreuungsrecht, Sozialhilferecht, Normalisierung, sexuelle Bildung, Hilfe zur Selbsthilfe und die Rolle der Sozialen Arbeit im Umgang mit diesen Themen.
- Quote paper
- Christine Aubke (Author), 2014, Sexualität und Partnerschaft bei Menschen mit Behinderungen. Anforderungen an die Soziale Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354285