Diese Arbeit widmet sich der Darstellung der herausragenden Stellung, die Livia Drusilla bzw. Iulia Augusta als Gattin und Mutter eines Kaisers einnahm. Dabei wird zunächst ein kurzer Blick auf die Rolle der römischen Frau zu Lebzeiten der Kaiserin notwendig sein, um auf dieser Grundlage Livias Bedeutung als „mater familias“ der einflussreichsten „domus“ des Imperiums näher betrachten zu können. Im Anschluss wird die Beziehung der Kaiserin zu den beiden principes – ihrem Gatten Augustus und ihrem Sohn Tiberius – erläutert, wobei insbesondere ihr Einfluss auf den jeweiligen Kaiser in Augenschein genommen werden soll. Abschließend wird es um die Beantwortung zweier Fragen gehen: Was ist von der Beurteilung Livias durch die antike Historiografie zu halten? Über wie viel Macht verfügte die Augusta tatsächlich?
Livia, die zusammen mit ihrem langjährigen Ehemann und Kaiser Augustus die iulisch-claudische Dynastie begründete, zählt zu den wohl einflussreichsten Frauen der frühen römischen Kaiserzeit. Ihre enorme Bedeutung ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass sie sowohl als Gattin als auch Mutter eines Princeps in Erscheinung trat, in einer Zeit, in der für Frauen eine derartige öffentliche Präsenz nicht unbedingt üblich war. Bei Livia war dies – zwangsläufig – der Fall, gehörte sie doch der „domus“ an, deren Entscheidungen und Handeln das gesamte Reich betrafen und die daher im Zentrum des öffentlichen Interesses stand. Dass Livia eine herausragende Stellung unter den römischen Matronen eingenommen haben muss, wird bereits anhand der Fülle erhaltener Statuen und der hohen Präsenz ihres Namens im römischen Alltag deutlich.
Auch in der Literatur findet sie Erwähnung, wobei die Urteile über ihre Person ein breites Spektrum umfassen und von Anerkennung und Lob („femina princeps“) bis hin zu verächtlicher Kritik („gravis in rem publicam mater“) reichen. Ein klares und schlüssiges Bild der vergöttlichten Kaiserin zu zeichnen, gestaltet sich daher als überaus schwierig, auch im Hinblick auf die Frage, inwieweit es Livia gelang, sowohl dem Ideal einer römischen Matrone zu entsprechen, die uns in verschiedenen Text- und Bildquellen suggeriert wird, als auch eigenständig zu handeln und ihre gesellschaftliche Machtposition – denn auch davon zeugt das erhaltene Material – auszubauen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Rolle der Frau in der frühen römischen Kaiserzeit
- Livias Bedeutung als mater familias in der domus Augusta
- Livias Verhältnis zu den principes
- Die Kaisergattin
- Die Kaisermutter
- Livia – mulier impotens?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die herausragende Stellung Livias, der Frau und Mutter von römischen Kaisern, in der frühen römischen Kaiserzeit. Ziel ist es, ihre Bedeutung als mater familias und ihren Einfluss auf die Politik zu beleuchten. Dabei wird auch die Rolle der römischen Frauen im Allgemeinen betrachtet und Livias Verhältnis zu Augustus und Tiberius analysiert.
- Die Rolle der Frau in der frühen römischen Kaiserzeit
- Livias Position als mater familias in der domus Augusta
- Livias Beziehung zu Augustus und Tiberius
- Livias tatsächlicher Einfluss auf politische Entscheidungen
- Die Beurteilung Livias durch die antike Historiographie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Livia Drusilla/Iulia Augusta als eine der einflussreichsten Frauen der frühen römischen Kaiserzeit vor und skizziert die Forschungsfrage: Wie lässt sich Livias herausragende Stellung als Gattin und Mutter eines Princeps erklären, und wie groß war ihr tatsächlicher Einfluss?
Zur Rolle der Frau in der frühen römischen Kaiserzeit: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtliche und soziale Stellung römischer Frauen in der Kaiserzeit. Es beschreibt die Veränderungen der manus-Ehe, der Geschlechtsvormundschaft und die Bedeutung der patria potestas. Die Ehe wird als politische Institution mit dem Ziel der Erzeugung legitimer Nachkommen dargestellt. Die mater familias wird als Repräsentantin der domus und ihres Besitzers beschrieben, wobei ihr Einfluss auf politische Entscheidungen durch die Nähe zum pater familias und die eigene Klientel verdeutlicht wird. Das Kapitel beschreibt auch das Idealbild der römischen Matrone mit Eigenschaften wie Keuschheit, Gehorsam und Frömmigkeit.
Schlüsselwörter
Livia Drusilla, Iulia Augusta, Kaiserzeit, römische Frauen, mater familias, domus Augusta, Augustus, Tiberius, politische Einflussnahme, antike Historiographie, manus-Ehe, patria potestas.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Livia Drusilla - Eine Studie zur Rolle der Frauen in der frühen römischen Kaiserzeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die herausragende Stellung Livias, der Frau und Mutter römischer Kaiser, in der frühen römischen Kaiserzeit. Im Fokus steht die Analyse ihrer Bedeutung als mater familias und ihres Einflusses auf die Politik. Dabei wird auch die Rolle römischer Frauen im Allgemeinen und Livias Verhältnis zu Augustus und Tiberius beleuchtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die Rolle der Frau in der frühen römischen Kaiserzeit, Livias Position als mater familias in der domus Augusta, Livias Beziehung zu Augustus und Tiberius, Livias tatsächlicher Einfluss auf politische Entscheidungen und die Beurteilung Livias durch die antike Historiographie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Zur Rolle der Frau in der frühen römischen Kaiserzeit, Livias Bedeutung als mater familias in der domus Augusta, Livias Verhältnis zu den principes (inkl. Unterkapiteln "Die Kaisergattin" und "Die Kaisermutter"), Livia – mulier impotens?, und Zusammenfassung.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt Livia Drusilla/Iulia Augusta als eine der einflussreichsten Frauen der frühen römischen Kaiserzeit vor und formuliert die Forschungsfrage: Wie lässt sich Livias herausragende Stellung als Gattin und Mutter eines Princeps erklären, und wie groß war ihr tatsächlicher Einfluss?
Wie wird die Rolle der Frau in der frühen römischen Kaiserzeit dargestellt?
Dieses Kapitel beleuchtet die rechtliche und soziale Stellung römischer Frauen in der Kaiserzeit. Es beschreibt Veränderungen der manus-Ehe, der Geschlechtsvormundschaft und die Bedeutung der patria potestas. Die Ehe wird als politische Institution mit dem Ziel der Erzeugung legitimer Nachkommen dargestellt. Die mater familias wird als Repräsentantin der domus und ihres Besitzers beschrieben, wobei ihr Einfluss auf politische Entscheidungen durch die Nähe zum pater familias und die eigene Klientel verdeutlicht wird. Das Kapitel beschreibt auch das Idealbild der römischen Matrone.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Livia Drusilla, Iulia Augusta, Kaiserzeit, römische Frauen, mater familias, domus Augusta, Augustus, Tiberius, politische Einflussnahme, antike Historiographie, manus-Ehe, patria potestas.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, Livias herausragende Stellung als mater familias und ihren Einfluss auf die Politik zu beleuchten. Es soll untersucht werden, wie sich ihre Stellung als Gattin und Mutter eines Princeps erklären lässt und wie groß ihr tatsächlicher Einfluss war.
Welche Quellen werden verwendet? (implizit)
Die Arbeit basiert auf der Analyse antiker historiographischer Quellen, die die Rolle Livias und römischer Frauen im Allgemeinen beschreiben. Die genauen Quellen werden nicht explizit im gegebenen Text genannt.
- Quote paper
- Kerstin Beck (Author), 2009, Livia als Gattin und Mutter eines Princeps. Ihre Rolle, ihre Bedeutung, ihr Einfluss, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354033