Beschreibt man eine Sprache, geschieht dies oft zweigeteilt. Grammatik und Lexik bilden die zwei großen Kategorien, unter die alle Phänomene der Sprache, genauer der Syntax, zusammengefasst werden können. Während der Kasus eindeutig eine Zugehörigkeit in der Grammatik findet, bereitet die Zuteilung der Präpositionen aber immer wieder Kopfzerbrechen. Sind Präpositionen als Funktions- und Strukturelemente zu definieren und gehören somit in den Bereich der Grammatik oder sind Präpositionen mit Substantiven, Adjektiven und Verben gleichzustellen, sodass sie in die Gruppe der Lexeme einsortiert werden?
In Bezug auf eine eindeutige Einteilung der Präpositionen herrscht eine weitgehende Unstimmigkei vor. Mit eben diesem Phänomen beschäftigt sich diese Hausarbeit. Die Basis dafür bildet der Text "Zur Klassifikation von Präpositionen im Vergleich zur Klassifikation von Kasus" aus dem Werk "Präpositionen im Polnischen: Beiträge zu einer gleichnamigen Tagung". Verfasst wurde dieser Beitrag von Prof. Dr. Gerd Hentschel.
Der Hauptaugenmerk dieser Arbeit soll auf Syntaktischen und Semantischen Kasus und Präpositionen liegen. Im ersten Teil der Arbeit wird die Ausarbeitung Hentschels kurz und knapp vorgestellt. Nachdem alle relevanten Aussagen und Definitionen explizit wiedergegeben und anhand von Beispielen verdeutlicht wurden, folgt eine selbstständige Analyse, die sich konkret mit dem Phänomen der syntakto-semantischen Präpositionen beschäftigt. Hierfür wurde der Corpus Ruscorpora zur Hilfe genommen, um eine weite Brandbreite von Beispielen finden zu können. Abgerundet wird die Arbeit am Ende mit einem Fazit, in dem die wichtigsten Erkenntnisse noch einmal aufgegriffen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Klassifizierung von Kasus und Präpositionen
- 2.1. paradigmatisch-oppositiv
- 2.1.1. Kasus
- 2.1.2. Präpositionen
- 2.2. syntakto-semantisch
- 2.2.1. Kasus
- 2.2.2. Präpositionen
- 2.3. lexikalisch regiert
- 2.3.1. Kasus
- 2.3.2. Präpositionen
- 2.4. strukturell
- 2.4.1. Kasus
- 2.4.2. Präpositionen
- 3. Analyse der Präpositionen B und Ha
- 3.1. paradigmatisch-oppositiv
- 3.2. Lexikalisch-regiert
- 3.3. syntakto-semantisch
- 3.4. Besonderheiten
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Klassifizierung von Kasus und Präpositionen, ein Thema, das in der Linguistik kontrovers diskutiert wird. Sie konzentriert sich auf den Ansatz von Hentschel (2003), der eine analoge Klassifizierung beider Kategorien vorschlägt. Die Analyse fokussiert auf die syntakto-semantische Perspektive.
- Untersuchung der unterschiedlichen Klassifizierungsansätze von Kasus und Präpositionen.
- Analyse der Analogien und Unterschiede zwischen Kasus und Präpositionen nach Hentschel (2003).
- Detaillierte Betrachtung der syntakto-semantischen Klassifizierung von Präpositionen.
- Anwendung der Theorie auf konkrete Beispiele aus dem Russischen.
- Zusammenführung der Ergebnisse in einem Fazit.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die grundlegende Problematik der Klassifizierung von Präpositionen: Gehören sie zur Grammatik oder zur Lexik? Sie führt die unterschiedlichen Positionen von Linguisten wie Fries, Hockett, Jespersen und Jackendoff aus und begründet die Wahl des Fokus auf die Arbeit von Hentschel (2003) zur analogen Klassifizierung von Kasus und Präpositionen, wobei der Schwerpunkt auf der syntakto-semantischen Perspektive liegt. Der Aufbau der Hausarbeit wird skizziert, der sich auf eine allgemeine Darstellung von Hentschels Ansatz und eine eigene Analyse anhand von Beispielen aus dem Russischen konzentriert.
2. Klassifizierung von Kasus und Präpositionen: Dieses Kapitel präsentiert Hentschels Versuch einer analogen Klassifizierung von Kasus und Präpositionen, angelehnt an Babby (1994) und Rauh (1993). Es werden die traditionellen Einteilungen von Kasus (Kasus rectus und Kasus obliquus) und die Versuche verschiedener Linguisten (Jakobson, Kurylowicz, Mel’čuk, Chomsky, Babby) zur Weiterentwicklung dieser Klassifizierung dargestellt. Die Schwierigkeiten bei der Einteilung von Präpositionen werden hervorgehoben, wobei die unterschiedlichen Ansätze von Poutsma und Rauh ("normale" vs. lexikalische Verwendung, "lexikalische" vs. "Kasuspräpositionen") diskutiert werden. Das Kapitel betont die Komplexität und die Abhängigkeit der Klassifizierung vom Kontext.
2.1. paradigmatisch-oppositiv: Dieser Abschnitt beschreibt die paradigmatisch-oppositive Klassifizierung von Kasus und Präpositionen nach Hentschel. Es wird der Begriff der paradigmatischen Opposition erläutert, der den Austausch sprachlicher Einheiten beschreibt. Beispiele aus dem Ungarischen (lokale Kasus) veranschaulichen diese Opposition. Der Abschnitt analysiert dann die Besonderheiten im Russischen, insbesondere die Opposition zwischen Akkusativ und partitivem Genitiv, und erläutert, wie indogermanische Sprachen diese Funktion zunehmend durch Präpositionen übernehmen.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Klassifizierung von Kasus und Präpositionen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Klassifizierung von Kasus und Präpositionen, ein in der Linguistik kontrovers diskutiertes Thema. Sie konzentriert sich auf den Ansatz von Hentschel (2003), der eine analoge Klassifizierung beider Kategorien vorschlägt, mit besonderem Fokus auf die syntakto-semantische Perspektive.
Welche Klassifizierungsansätze werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Klassifizierungsansätze von Kasus und Präpositionen, beginnend mit traditionellen Einteilungen (Kasus rectus und Kasus obliquus) und der Weiterentwicklung dieser Klassifizierungen durch verschiedene Linguisten (Jakobson, Kurylowicz, Mel’čuk, Chomsky, Babby). Besondere Aufmerksamkeit wird den Ansätzen von Poutsma und Rauh ("normale" vs. lexikalische Verwendung, "lexikalische" vs. "Kasuspräpositionen") gewidmet. Die Arbeit analysiert auch die paradigmatisch-oppositive, die syntakto-semantische und die lexikalisch regierte Klassifizierung.
Welche Rolle spielt Hentschels Ansatz (2003)?
Hentschels Ansatz (2003) bildet das zentrale theoretische Fundament der Arbeit. Dieser Ansatz schlägt eine analoge Klassifizierung von Kasus und Präpositionen vor, angelehnt an Babby (1994) und Rauh (1993). Die Arbeit untersucht Hentschels Ansatz detailliert und wendet ihn auf konkrete Beispiele an.
Welche Sprachen werden in der Analyse verwendet?
Die Arbeit verwendet hauptsächlich Beispiele aus dem Russischen, um die Theorie zu veranschaulichen. Zusätzlich werden Beispiele aus dem Ungarischen (lokale Kasus) zur Erläuterung der paradigmatisch-oppositiven Klassifizierung herangezogen.
Welche konkreten Präpositionen werden analysiert?
Die Arbeit beinhaltet eine detaillierte Analyse der Präpositionen "B" und "Ha" (die Sprache, aus der diese Präpositionen stammen, ist nicht explizit im gegebenen Text genannt).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Klassifizierung von Kasus und Präpositionen (unterteilt in paradigmatisch-oppositiv, syntakto-semantisch, lexikalisch regiert und strukturell), ein Kapitel zur Analyse der Präpositionen B und Ha, und ein Fazit.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung unterschiedlicher Klassifizierungsansätze, die Analyse der Analogien und Unterschiede zwischen Kasus und Präpositionen nach Hentschel (2003), eine detaillierte Betrachtung der syntakto-semantischen Klassifizierung von Präpositionen, die Anwendung der Theorie auf konkrete Beispiele aus dem Russischen und die Zusammenfassung der Ergebnisse im Fazit.
Welche Kernfrage wird in der Einleitung gestellt?
Die Einleitung beleuchtet die grundlegende Problematik: Gehören Präpositionen zur Grammatik oder zur Lexik? Sie diskutiert verschiedene Positionen von Linguisten und begründet die Wahl des Fokus auf Hentschel (2003).
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit folgt einem strukturierten Aufbau: Einleitung, theoretische Darstellung von Hentschels Ansatz, eigene Analyse anhand von Beispielen aus dem Russischen und ein abschließendes Fazit.
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- Margarita Sonnenberg (Author), 2014, Syntaktische und semantische Kasus und Präpositionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353977