In der heutigen Zeit ist die Gattungshybridisierung und Medialisierung des Romans kaum noch aufzuhalten. Denn mit der Zunahme von Medienangeboten beginnt ebenso ein Prozess der transmedialen Migration von Inhalten. Genau dieses Phänomen wird hier in der Arbeit das Zentrum einer ausführlichen Untersuchung bilden.
In Anlehnung an eine aktuelle Neuerscheinung des Autors Felix Philipp Ingold mit dem Titel "Alias" oder "Das wahre Leben", welche im Sommer des Jahres 2011 veröffentlicht wurde, lässt sich die Einbindung von verschiedenen Mediensystemen aufzeigen. Der Autor erzeugt mit seinem Text nachvollziehbare Plausibilität, also historische Glaubwürdigkeit durch angeführte Beweise, jedoch unterläuft er jene gleichzeitig. Sein Spiel zwischen Dokumentation und Unzuverlässigkeit ist dafür ausschlaggebend. Auf welche Weise Ingold nun sein Werk mit Hilfe biographischer Materialien unterstützt und damit aus der Textkonstruktion eine dokumentarische Wirklichkeit erstellt oder wie er mit Techniken der Narration das spezifische Leben seines Protagonisten skizziert, wird in den folgenden Kapiteln erörtert.
Grundelemente der Erzähltheorie werden die allgemeine Basis für diese Proseminararbeit legen, darauf aufbauend wird sich die Analyse zur besseren Anschauung individuell mit den zu behandelnden Roman befassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Paratexte als Botschaftsträger
- Funktionen des Beiwerks
- Titel und Widmung bei Ingold
- Erzähler- und Figurenrede im Fokus
- Narration in der Theorie
- Einblick in die Realität
- Textstrukturen in Alias
- Fotografie zur Erinnerung
- Veranschaulichung in Texten
- Im Auge des Betrachters
- Exposé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Medialisierung und Gattungshybridisierung im Roman "Alias oder Das wahre Leben" von Felix Philipp Ingold. Die Arbeit analysiert, wie Ingold verschiedene Mediensysteme in seinen Text einbindet, um historische Glaubwürdigkeit zu erzeugen, diese aber gleichzeitig unterläuft. Die Analyse konzentriert sich auf die Interaktion von Text, Paratexten und der Konstruktion biographischer Wirklichkeit.
- Die Rolle von Paratexten (Titel, Widmung) in der Konstruktion der Erzählung.
- Die Beziehung zwischen Erzähler- und Figurenrede und der Darstellung der Realität.
- Die Funktion von Fotografien und anderen Medien im Roman.
- Die Strategien der Authentizitätskonstruktion durch den Autor.
- Die Verbindung von fiktionalen und dokumentarischen Elementen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Gattungshybridisierung und Medialisierung im Roman ein und benennt den Fokus der Arbeit: die Analyse von Felix Philipp Ingolds "Alias oder Das wahre Leben". Sie beschreibt das zentrale Spannungsfeld zwischen Dokumentation und Unzuverlässigkeit in Ingolds Werk und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf Grundelementen der Erzähltheorie aufbaut.
Paratexte als Botschaftsträger: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung von Paratexten, wie Titel und Widmung, für die Rezeption des Romans. Es wird die Funktion von Paratexten als Botschaftsträger erläutert und an Genettes Theorie angelehnt. Die Analyse von Ingolds Titel "Alias oder Das wahre Leben" und seiner ausführlichen Widmung zeigt, wie der Autor bereits vor dem eigentlichen Lesebeginn Erwartungen und Interpretationen beim Leser beeinflusst und durch Hinweise auf dokumentarische Quellen eine besondere Authentizität suggeriert. Die Widmung, die als Ehrengabe an Carl Berger gewidmet ist und die Genese des Werkes detailliert beschreibt, schafft ein Bild von Korrektheit und Nachprüfbarkeit, das jedoch kritisch hinterfragt werden muss.
Erzähler- und Figurenrede im Fokus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Narration in der Theorie und analysiert, wie die Erzählperspektive und die Darstellung der Figurenrede die Wahrnehmung der Realität im Roman beeinflussen. Der Fokus liegt auf der spezifischen Textstruktur von "Alias oder Das wahre Leben" und deren Auswirkungen auf den Leser. Die Analyse untersucht wie der Autor durch verschiedene Erzähltechniken ein Spannungsfeld zwischen Fiktion und Realität erzeugt.
Fotografie zur Erinnerung: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Fotografie als Erinnerungsmedium im Roman. Es analysiert wie fotografische Elemente im Text verwendet werden, um die narrative Struktur zu unterstützen und die Glaubwürdigkeit der Erzählung zu beeinflussen. Es wird die Perspektive des Betrachters und deren Einfluss auf die Interpretation beleuchtet.
Schlüsselwörter
Medialisierung, Gattungshybridisierung, Romananalyse, Felix Philipp Ingold, Alias oder Das wahre Leben, Paratexte, Erzähltheorie, Authentizität, Dokumentation, Biographische Konstruktion, Wirklichkeitskonstruktion.
Häufig gestellte Fragen zu "Alias oder Das wahre Leben" von Felix Philipp Ingold
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die Medialisierung und Gattungshybridisierung in Felix Philipp Ingolds Roman "Alias oder Das wahre Leben". Im Fokus steht die Untersuchung, wie Ingold verschiedene Mediensysteme in seinen Text einbindet, um historische Glaubwürdigkeit zu erzeugen, diese aber gleichzeitig unterläuft. Die Analyse konzentriert sich auf das Zusammenspiel von Text, Paratexten und der Konstruktion biographischer Wirklichkeit.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle von Paratexten (Titel, Widmung) in der Erzählkonstruktion, die Beziehung zwischen Erzähler- und Figurenrede und der Darstellung der Realität, die Funktion von Fotografien und anderen Medien im Roman, die Strategien der Authentizitätskonstruktion durch den Autor und die Verbindung von fiktionalen und dokumentarischen Elementen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung: Einführung in das Thema und die Methodik. Paratexte als Botschaftsträger: Analyse der Funktion von Titel und Widmung. Erzähler- und Figurenrede im Fokus: Untersuchung der Erzählperspektive und deren Einfluss auf die Wirklichkeitswahrnehmung. Fotografie zur Erinnerung: Analyse der Rolle von Fotografien als Erinnerungsmedium und deren Einfluss auf die Glaubwürdigkeit. Exposé: (Inhalt nicht im Preview spezifiziert).
Wie wird die Authentizität im Roman konstruiert?
Die Arbeit untersucht, wie Ingold durch verschiedene Techniken, inklusive der Verwendung von Paratexten, Erzählperspektiven und Medien wie Fotografien, ein Spannungsfeld zwischen Fiktion und Realität erzeugt und die Authentizität des Romans konstruiert und gleichzeitig unterläuft. Die kritische Hinterfragung der suggerierten Authentizität ist ein zentraler Aspekt.
Welche Rolle spielen Paratexte in "Alias oder Das wahre Leben"?
Paratexte wie der Titel ("Alias oder Das wahre Leben") und die ausführliche Widmung werden als wichtige Botschaftsträger analysiert. Sie beeinflussen die Erwartungen und Interpretationen des Lesers und suggerieren dokumentarische Quellen und eine besondere Authentizität, die jedoch kritisch hinterfragt werden muss.
Welche Bedeutung hat die Erzählperspektive?
Die Arbeit analysiert, wie die Erzählperspektive und die Darstellung der Figurenrede die Wahrnehmung der Realität im Roman beeinflussen. Der Fokus liegt auf der spezifischen Textstruktur und deren Auswirkungen auf den Leser. Verschiedene Erzähltechniken erzeugen das Spannungsfeld zwischen Fiktion und Realität.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Medialisierung, Gattungshybridisierung, Romananalyse, Felix Philipp Ingold, Alias oder Das wahre Leben, Paratexte, Erzähltheorie, Authentizität, Dokumentation, Biographische Konstruktion, Wirklichkeitskonstruktion.
- Quote paper
- Sophie Marie Scharner (Author), 2012, Erzählte Dokumente. "Alias" oder "Das wahre Leben" von Felix Philipp Ingold als Medium der biographischen Konstruktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353775