In dieser Arbeit wird aufbauend auf der Erläuterung des Systemwechsels in Spanien und Untersuchung der Gründe desselbigen in den 70er Jahren die Transition Polens ab 1989 projiziert. Dabei treten besonders die Faktoren der Ausgangsvoraussetzungen und der Institutionalisierung hervor. Mit der deskriptiven Gegenüberstellung speziell auf der Ebene der politischen Systementwicklung eröffnen sich Erkenntnisse zu der Fragestellung, wo sich Anhaltspunkte und Ursachen finden lassen, die letztendlich die Handlungen und das Wirken der beteiligten Kräfte und den damit verbundenen Verlauf ausführlicher veranschaulichen lassen.
Um einen nachvollziehbaren Aufklärung geben zu können, orientiert sich die Beschreibung der einzelnen Transformationsphasen an dem Phasenmodell des 1952 in Hof geborenen Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Wolfgang Merkel. Sein Werk „Systemtransformation – Eine Einführung in die Theorie und Empirie der Transformationsforschung“ vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Transformationsbegriffe und Theorien der bedeutendsten politikwissenschaftlichen Strömungen und Arbeiten u.a. der Modernisierungs- und Akteurstheoretiker. Zusätzlich dazu offenbart seine Literatur eine Möglichkeit der Darstellung und des Vergleichs an Hand des angesprochen Phasenmodels und den darin auftretenden Abschnitten „Ende des autokratischen Systems“, „Institutionalisierung“ und „Konsolidierung“ und den dazu gehörigen Unterpunkten, welche sich zur Veranschaulichung des Vergleich als nützlich erweisen. Dazu enthält sein Schaffen generelle Auskünfte über Entwicklungsgänge zu Zeiten beider Transformationen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Transformation in Spanien
- Ende des autokratischen Systems
- Charakteristika des Francoregimes
- Das Scheitern des autoritären Systems
- Institutionalisierung Spaniens nach dem Tod Francos
- Die ,,reforma pactada“
- Die Etappen der Institutionalisierung
- Konsolidierung der Demokratie
- konstitutionelle Konsolidierung
- Entwicklung des Verbände- und Parteiensystems und der Bürgergesellschaft
- Ende des autokratischen Systems
- Vergleich mit der Transformation in Polen
- Vergleich der Ausgangssituation Polens und Spaniens
- Legitimationskrise, Erstarken der Solidarnosc, Umbruch des Systems
- Verhandlungen am „runden Tisch“ und Institutionalisierung
- Wahlen 1989/1990/1991
- Verfassung vom 17.10.1997.
- Gründe für den Verlauf und das Ergebnis der Institutionalisierung Spaniens und Polens
- Konsolidierung der Demokratie
- Schlussfolgerung und die Problematik der Vielschichtigkeit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Transformationsprozessen in Spanien und Polen im Zuge der dritten bzw. „vierten“ Demokratisierungswelle. Ziel ist es, die Unterschiede im Ablauf und Resultat des Systemwechsels in beiden Ländern zu analysieren und zu erklären. Dabei werden entscheidende Ereignisse in der Vorgeschichte und während des Wechsels, die beteiligten Akteure und deren Position im Prozess sowie relevante Theorieansätze und Erklärungen berücksichtigt.
- Unterschiede in den Transformationsprozessen in Spanien und Polen
- Einfluss der Vorgeschichte und der beteiligten Akteure auf den Systemwechsel
- Anwendung relevanter Theorieansätze zur Erklärung der Transformationen
- Bedeutung der Institutionalisierung und Konsolidierung der Demokratie
- Analyse der Entwicklung des politischen Systems in beiden Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die methodische Vorgehensweise. Sie führt das Phasenmodell von Wolfgang Merkel ein, das als Rahmen für die Beschreibung der Transformationsprozesse dient.
Kapitel 2 befasst sich mit der Transformation in Spanien. Zunächst werden die Charakteristika des Francoregimes und dessen Scheitern beleuchtet. Anschließend werden die „reforma pactada“ und die Etappen der Institutionalisierung nach dem Tod Francos analysiert. Abschließend wird die Konsolidierung der Demokratie in Spanien untersucht.
Kapitel 3 stellt einen Vergleich mit der Transformation in Polen an. Es werden die Ausgangssituationen beider Länder gegenübergestellt und der Umbruch des Systems in Polen im Zusammenhang mit der Legitimationskrise und dem Erstarken der Solidarnosc beschrieben. Die Verhandlungen am „runden Tisch“ und die Institutionalisierung werden im Detail betrachtet. Schließlich werden die Gründe für den Verlauf und das Ergebnis der Institutionalisierung in Spanien und Polen gegenübergestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Transformation, Demokratisierung, Systemwechsel, Institutionalisierung, Konsolidierung, Spanien, Polen, Francoregime, Solidarnosc, „reforma pactada“, „runden Tisch“, Phasenmodell, Theorieansätze.
- Quote paper
- Stefan Rausch (Author), 2010, Wie unterscheiden sich die Transformationsprozesse in Spanien und Polen? Theorieansätze und Erklärungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353498