Pilgern liegt im Trend. Besonders in den Heiligen Jahren wandern heute wieder viele Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Sie stehen damit in einer Tradition, die bis ins 9. Jahrhundert zurückgeht, jedoch im 17. Jahrhundert einen Einbruch erlebte. Eine wirkliche Erklärung für die neue Popularität des Jakobswegs gibt es bisher nicht, es liegen nur wenige Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen vor.
Das Ziel dieser Untersuchung ist es, strukturelle Unterschiede der mittelalterlichen zur heutigen Pilgerfahrt aufzuzeigen sowie die Motivationen, mit denen sich die Pilger damals und heute auf ihre Reise begaben. Dominieren in unserer modernen Gesellschaft noch religiöse Beweggründe, die eine Pilgerreise begründen? Oder liegen die Motivationen der Reisenden vielmehr in dem Wunsch begründet, aus dem Alltag auszubrechen und alle Verpflichtungen hinter sich zu lassen?
Der Jakobsweg als Europäische Kulturstraße fand bisher nur selten Eingang in die Fachliteratur der Gegenwart. Aus diesem Grund widmet sich die Autorin den Erfahrungsberichten der Pilger und gewinnt daraus Erkenntnisse über den heutigen Jakobsweg. Die aussagekräftige Literatur von Klaus Herbers und Robert Plötz beeinflusste die bisherigen Forschungsergebnisse, sodass die genannten Autoren auch im vorliegenden Buch, insbesondere bei den strukturellen Veränderungen der Gesellschaft des Mittelalters, herangezogen werden.
Aus dem Inhalt:
- Legende des Jakobus;
- Pilgerwesen;
- Jakobsweg im Mittelalter;
- Jakobsweg in der Gegenwart
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Der Jakobsweg
2.1 Die Legende des Jakobus
2.2 Jakobus und seine Missionstätigkeit in Spanien
2.3 Pilgerkleidung und Pilgerzeichen
2.4 Wallfahrt vs. Pilgerfahrt
3 Die Geschichte des Pilgerwesens
3.1 Die Entstehung von Pilgerorten
3.2 Die Gräber der Märtyrer und der Reliquienkult
3.3 Marienverehrung
4 Der Jakobsweg im Mittelalter
4.1 Die Politik als Ursache der Pilgerfahrt
4.2 Die mittelalterliche Gesellschaft im Umbruch
4.3 Status der Pilger
4.4 Der Pilgerführer im Mittelalter
4.5 Die Wege der Pilgerreisenden
4.6 Die Unterkünfte
4.7 Arten, Motive und Wandel der Pilgerreise
4.8 Die Krise der Pilgerfahrt
4.9 Zusammenfassung
5 Der Jakobsweg der Gegenwart
5.1 Der Jakobsweg als Erste Europäische Kulturstraße
5.2 Die Wege der Pilgerreisenden
5.3 Die Unterkünfte
5.4 Motive einer Pilgerreise
5.5 Phasen der Pilgerfahrt
5.6 Institutionelle und persönliche Authentizität
6 Der Jakobsweg in den Medien
6.1 Der Jakobsweg in der Tageszeitung
6.2 Pilgerberichte vom Jakobsweg
7 Resümee
8 Ausblick
9 Literaturverzeichnis
10 Internetquellen
11 Anhang
1 Einleitung
Im Königreich Asturien wurde zu Beginn des 9. Jahrhunderts die Grabstätte des Apostels Jakobus des Älteren entdeckt. Dort wurde eine Kirche errichtet, die mit der Zeit der Stadt Santiago[1] de Compostela von einer regionalen Bekanntheit hin zu einer enormen Popularität verhalf. Das Grab des Apostels wurde zu einem der bedeutendsten Pilgerziele vieler Christen. Gesellschaftliche sowie politische Umstände im 17. Jahrhundert waren für eine Krise des Jakobswegs verantwortlich.
Die erneute Popularität des Jakobsweges in der Gegenwart zeigt sich in den Heiligen Jahren, wenn besonders viele Pilger auf dem Weg nach Santiago anzutreffen sind.
Mit der Ernennung der Jakobswege durch den Europarat erlangte der Jakobsweg europaweite Aufmerksamkeit und es machten sich immer mehr Menschen zu Fuß, oder mit dem Fahrrad auf den Weg. Wenn die Reise von einer spirituellen oder religiösen Motivation begleitet wird, so erhalten die Pilger nicht nur einen Ablass, sondern auch das Zeugnis der abgelegten Pilgerreise, die „Compostela“[2].
Durch das Pilgern erhält das Gehen einen ungewohnt hohen Stellenwert in unserer modernen Industriegesellschaft, deren Mitglieder eigentlich durch die Massenmobilität und die optimale Infrastruktur einen längeren Fußmarsch nicht auf sich nehmen müssten.[3]
Es werden etliche Stimmen laut, die einen Erklärungsansatz für die gesteigerte Laufbereitschaft der Pilger bieten.[4] Jedoch genügen diese Thesen nicht, um die Popularität des Jakobsweges zu erklären.
Die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela erfreut sich in der Literatur erst seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit, sodass noch recht wenige Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen vorliegen. Aussagekräftige Literatur von Klaus Herbers und Robert Plötz beeinflussten die Forschungsergebnisse, sodass die genannten Autoren auch in der vorliegenden Arbeit, besonders bei den strukturellen Veränderungen der Gesellschaft im Mittelalter, herangezogen werden.
Der Jakobsweg als Europäische Kulturstraße fand bisher nur selten Eingang in die Literatur der Gegenwart. Aus diesem Grund wird versucht, aus den Erfahrungsberichten der Pilger Erkenntnisse über den heutigen Jakobsweg zu ziehen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, strukturelle Unterschiede der mittelalterlichen zur heutigen Pilgerfahrt aufzuzeigen sowie die Motivationen, mit denen sich die Pilger damals und heute auf ihre Reise begaben. Dominieren in unserer modernen Gesellschaft noch religiöse Beweggründe, die eine Pilgerreise begründen? Oder liegen die Motivationen der Reisenden vielmehr in dem Wunsch begründet, aus dem Alltag auszubrechen und alle Verpflichtungen hinter sich zu lassen?
Zu Beginn wird die Person und das Wirken des Heiligen Jakobus sowie eine mit ihm zusammenhängende Legende beschrieben. Anschließend wird eine grundlegende inhaltliche Differenzierung der Begriffe „Pilgerfahrt“ und „Wallfahrt“ vorgenommen, sodass eine einheitliche Verwendung innerhalb der Arbeit stattfinden kann.
Die historische Entwicklung des Pilgerwesens wird im dritten Kapitel behandelt, woran sich dann im vierten Kapitel der mittelalterliche Jakobsweg anschließt. Es wird betrachtet, welche Umstände die Pilgerreise im Mittelalter auslösten und welchen Veränderungen die Gesellschaft jener Zeit ausgesetzt war. Die damals eingesetzten Pilgerführer und die ausgewählten Wege und Unterkünfte der Reisenden werden analysiert, bevor der Fokus auf die Motive einer Pilgerreise gerichtet wird. Gegen Ende des vierten Kapitels wird herausgearbeitet, weshalb die Pilgerreise in eine Krise geriet, bevor in der Zusammenfassung ein Überblick über die bisher gewonnenen Erkenntnisse gegeben wird.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich dem Jakobsweg der Gegenwart.Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt hier vor allem auf dem Jakobsweg als Erste Europäische Kulturstraße und die damit eng verbundene Frage nach der Herstellung einer Europäischen Identität.Die modernen Wege und Unterkünfte der Reisenden werden zunächst analysiert, bevor sich auch hier die Motive einer Pilgerreise der Gegenwart anschließen. Am Ende des fünften Kapitels werden unter dem Thema „institutionelle und persönliche Authentizität“ jene Verhaltensweisen und Eigenschaften eines Pilgers betrachtet, die ihm seitens der modernen Gesellschaft, aber auch der Institution Kirche den Status eines Pilgers attestieren. Meinungsströme, Erfahrungsberichte und Zeitungsartikel werden im sechsten Kapitel thematisiert, um einen authentischen Eindruck der Pilgerreise in der Gegenwart zu erhalten. Das sich anschließende Resümee fasst den zweiten Teil der Arbeit zusammen und liefert die Ergebnisse der Fragestellung. Im Ausblick werden abschließend die Möglichkeiten und Grenzen des Jakobswegs im Hinblick auf die Etablierung einer Europäischen Identität gegeben sowie eine Prognose zukünftiger Pilgerzahlen.
2 Der Jakobsweg
2.1 Die Legende des Jakobus
Um die biblische Figur des Jakobus ranken sich einige Legenden. Der vermutlich aus Galiläa stammende Jakobus war ein Fischer am See Genezareth, ebenso wie sein Vater und sein Bruder Johannes.[5] Gemeinsam mit den Galiläern Petrus und Andreas wurde Jakobus in den Kreis um Jesus aufgenommen. Bis zum Tod Jesu gehörte er dem engsten Kreis der Jünger an.[6] Jakobus und Johannes erhielten von Jesus den Auftrag zu predigen.[7]
Diese Predigten sollen nach der Himmelfahrt Christi zunächst in Spanien stattgefunden haben. Nach eher fruchtlosen Bemühungen soll Jakobus mit seinen Jüngern jedoch ins Heilige Land zurückgekehrt sein.[8] Das Wort Gottes hatte dort an Bedeutung verloren. Vielmehr standen die Wunder des pharisäischen Zauberers Hermogenes und dessen Schülers Philetus im Vordergrund. Überzeugt von den Wundertaten des Jakobus, verkündeten auch sie das Wort Gottes.[9] Diese Missionstätigkeit war den Juden in Palästina ein Dorn im Auge. Über den Hohepriester Abjathar ließen sie ihn bei König Herodes anklagen, woraufhin Jakobus zum Tode verurteilt wurde.[10] Während Jakobus den Weg zu seiner eigenen Vollstreckung beschritt, heilte er einen Lahmen. Josia, ein Schriftgelehrter und Begleiter des Jakobus sah das Wunder und ließ sich von ihm taufen, um Christ zu werden. Abjathar enthauptete zur Strafe beide Männer. Er erlitt als erster Apostel das Martyrium im Jahre 44 n. Christus. In der Legende wird daran anknüpfend von der wundersamen Überfahrt des Jakobus nach Spanien berichtet. Der Leichnam des Heiligen wurde von einem unbemannten, von hoher See kommenden, steinernen Schiff abgeholt und an die galizische Küste gebracht. Nach einer sieben-tägigen Reise erhob sich der Leichnam, am Ziel angekommen, in die Luft und verschmolz mit der Sonne. Erfüllt mit dieser Kraft konnte er jenen Ort erreichen, an dem sein Grabmal errichtet werden sollte. Im Laufe der Zeit geriet das Grabmal jedoch in Vergessenheit.[11]
Erst zur Zeit von Alfonso II. von Asturien (759- 842) wurde das Grab des Heiligen Jakobus wiederentdeckt.[12] [13] Ein hell erleuchteter Stern soll einen Einsiedler auf das Apostelgrab aufmerksam gemacht haben.[14] An der Grabesstelle ließ Alfonso II. eine Kirche errichten. Um das Grab zu schützen, fiel das angrenzende Land in den Besitz der Kirche.
An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass die Grabstätte des Jakobus zu einer Zeit aufgefunden wurde, in der die muslimische Herrschaft auf der iberischen Halbinsel zu spüren war. Nach Herbers waren die Absichten der Muslime jedoch weniger darauf ausgerichtet, die Herrschaft flächenmäßig auszubreiten, sondern vielmehr die Oberhoheit zu demonstrieren. Sowohl in Spanien lebende Muslime, als auch Christen waren der muslimischen Herrschaft unterworfen. Zudem bewohnten weiterhin einige Christen den Norden Spaniens (hier ist auch Santiago de Compostela gelegen), wo sie die muslimische Herrschaft ablehnten. Sie lehnten sich zuerst gegen die Muslime auf und drängten dazu, eine eigene Organisation der Kirche zu etablieren. Das Ziel war hierbei, die Führungsdominanz der christlichen Mitglieder in den nördlichen Regionen zu betonen, auch wenn sie unter muslimischer Herrschaft lebten.[15]
2.2 Jakobus und seine Missionstätigkeit in Spanien
Zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert lassen sich in den Quellen spanischer Autoren keine Indizien für eine Missionstätigkeit des Jakobus in Spanien finden. Eine veränderte lateinische Übersetzung der in griechisch niedergeschriebenen Apostelkataloge tauchte jedoch am Anfang des 7. Jahrhunderts innerhalb der westlichen Welt auf.[16] Es kamen einige Texte hinzu, die eine Missionstätigkeit des Jakobus in Spanien, sowie seine Rückkehr ins Heilige Land und sein dortiges Ableben beinhalten. Die spanische Christenheit lehnte diese Texte jedoch ab und bekämpfte sie mit aller Gewalt. Zeitgleich wurden diesen Schriftstücken andere Berichte aus Spanien und dem europäischen Ausland gegenübergestellt.[17] Die Aussagen über eine Missionstätigkeit des Apostels in Spanien gewannen erst mit der muslimischen Invasion größere Bedeutung. Der in Oviedo beheimatete Mönch Beatus bestätigte jedoch in seinen verfassten Kommentaren zur Apokalypse im Jahr 776 die Christianisierung Spaniens durch Jakobus. Der Heilige Jakobus wurde durch Beatus und den asturischen König Mauregatus zum Schutzherren der iberischen Halbinsel ernannt. Erfolglose Angriffe auf das asturische Reich durch die Muslime und der Tod des Königs verhalfen dem Apostel zu wachsender Beliebtheit.[18]
Bereits hier kündigte sich eine große Identifikation der spanischen Bevölkerung mit dem Apostel an, die mit dem Auffinden der Grabstätte noch einmal verstärkt wurde. Beatus gelang es, Jakobus als Schutzpatron Spaniens zu ernennen und die Auffindung des Grabes noch einmal voranzutreiben. „In dieser Atmosphäre des Glaubens, der Angst und der Hoffnung auf ein Wunder“[19] dauerte es demnach nicht lange, bis ein paläochristliches Grab aufgefunden und mit den Gebeinen des Heiligen Jakobus assoziiert wurde.[20]
Ob eine Missionstätigkeit des Apostels Jakobus in Spanien wirklich stattfand, konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Dass die sterblichen Überreste des Apostels in Santiago de Compostela begraben liegen, scheint jedoch mehr als unwahrscheinlich zu sein. Bottineau sieht eine Folge von Irrtümern als Grund an.[21] Die sterblichen Überreste stammen vermutlich aus der Grabstätte eines antiken Friedhofs. Das Wort „compostela“[22] hat seinen Bedeutungsursprung in dem Wort „compostela“[23] oder „compostum“[24] (Friedhof) und nicht wie häufig angenommen in „campus stellae“[25] (Feld des Sterns).[26]
2.3 Pilgerkleidung und Pilgerzeichen
Eine typische Kleidung, die reisende Männer und Frauen als Pilger[27] identifizierte, entwickelte sich erst im Laufe der Jahrhunderte. Die Menschen auf Reisen hatten zunächst einen langen Wanderstab bei sich, um sich auf unwegsamem Gelände zu stützen oder vor wilden Tieren zu schützen. Aufgrund der Tatsache, dass der Stab auch immer häufiger gegen andere Reisende eingesetzt wurde, durfte der Wanderstab keinen Eisenbeschlag aufweisen. Am oberen Ende befestigten die Reisenden meist eine mit Wasser gefüllte Flasche.[28]
Das gesamte Hab und Gut eines Pilgers sowie sein Proviant befanden sich in der Pilgertasche. Stab und Tasche wurden im Laufe der Zeit zu Erkennungsmerkmalen für die Pilgerschaft im Hochmittelalter.[29] Die Pilger waren es gewohnt, von der Hand in den Mund zu leben, als Zeichen des Verzichts auf ein Übermaß und im Vertrauen auf Gott.[30]
Die Pilger trugen des Weiteren einen ärmellosen Mantel, der Schutz vor Wind und Wetter bot und außerdem als Decke zu Einsatz kam, wenn keine Herberge gefunden wurde. Ein breitkrempiger Hut kam im 13. Jahrhundert zum Schutz vor Sonne und Regen zum Einsatz. Auf ihm befestigte man nach Erreichen seines Zieles das Pilgerabzeichen. Der Hut bestand aus Filz, Stroh oder Bast.[31]
Ließen es die finanziellen Möglichkeiten zu, besaßen die Pilger ein zweites Paar Schuhe. Johannes Geiler[32] rät den Reisenden aufgrund seiner eigenen Erfahrungen, dass die Schuhe bequem sein sollen, aber „[...]nit gancz neü [...]“[33], sondern bereits eingelaufen.[34]
Die Kleidung diente zwar einige Zeit als Erkennungsmerkmal eines Pilgers, jedoch wurde die typische Bekleidung 1590 per Gesetz verboten.[35] Weiterhin wiesen andere Zeichen auf das Ziel einer unternommenen Pilgerreise hin. Pilger aus Jerusalem trugen Kreuze, Pilger aus Rom ein Petrusbild oder gekreuzte Petrusschlüssel. Pilgerreisende, die Santiago de Compostela bereist hatten, hatten eine Jakobsmuschel am Hut, der Tasche oder am Mantel befestigt. Die Muschel diente als Zeugnis für den Besuch am Grab des Heiligen Jakobus und sollte dem Pilger Schutz auf der Heimreise gewähren.[36]
Die Jakobsmuschel genügte jedoch nicht als Zeugnis für die Durchführung einer gerichtlich befohlenen Strafpilgerfahrt.[37] Am Pilgerort musste deshalb ein schriftliches Zeugnis ausgestellt werden.
Der Wert des Pilgerzeichens überdauerte eine Pilgerreise und noch viele Jahre danach. In manchen Fällen wurden die Pilgerzeichen als eine Art Medizin eingesetzt, wenn der erkrankte Körperteil mit dem Gegenstand in Berührung gebracht wurde oder es in Wasser getaucht als Medizintrank verabreicht wurde.[38]
Die Muschel als Symbol der Jakobswege
Man kann dem Symbol der Muschel in vielen Bildern, Wegeszeichen oder Reiseführern begegnen.
Der Ursprung ist auf eine Legende zurückzuführen. Die sterblichen Überreste des Heiligen Jakobus sollen mit einem Schiff vom Heiligen Land nach Santiago gebracht worden sein.[39] An dem Tag, als das Schiff an Spaniens Küste ankam, feierte dort auch eine Hochzeitgesellschaft. Das steuerlose Schiff ließ die Gesellschaft misstrauisch werden und die Angst entstehen, dass das Schiff kentern könnte. Um die Insassen vor dem Ertrinken zu retten, ritt ihnen der Bräutigam auf seinem Pferd im Wasser entgegen. In diesem Moment beruhigte sich die See und das Schiff kam ruhig an der Küste an. Als der Bräutigam auf dem Festland auftauchte, soll er mit Muscheln bedeckt gewesen sein.[40]
Wie bereits erwähnt, wurde die Muschel als Pilgerabzeichen ab dem 12. Jahrhundert an den Gewändern oder Hüten befestigt und als Souvenir mit nach Hause genommen.[41] Ähnlich einer Predigt sollten die Pilger das Symbol der Muschel weiter interpretieren.[42]
Bereits die Jakobsbücher[43] weisen auf die Jakobsmuschel hin.[44] Die Pilgerreisenden sollten am Wegesrand nach Santiago einen Palmzweig pflücken und auf dem Rückweg eine Muschel mitnehmen. Diese repräsentiere die Liebe Gottes und derjenige, der eine solche Muschel bei sich führe, unterstehe den Geboten Gottes.[45]
Drouve und Hauf verweisen außerdem auf die Assoziation der Muschel mit der Göttin Venus. Diese bestünde aufgrund der Form der Muschel, die die weiblichen Geschlechtsorgane abbildete. Deshalb sei die Muschel auch ein Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit.[46]
Bei Ausgrabungen an den Jakobswegen wurden etliche solcher Muscheln gefunden. Sie wurden als Grabbeigabe und in Flussbetten entdeckt. Die Funde werden auf das 11. Jahrhundert datiert, wobei die künstlerische Abbildung der Jakobsmuschel erst im 12. Jahrhundert begann.[47]
Muscheln am heutigen Jakobsweg dienen als Wegweiser.[48] Ursprünglich stellten die Zwischenräume die unterschiedlichen Wege dar, die alle nach Santiago de Compostela führen. Mittlerweile wurde aus der Muschel ein Richtungspfeil, der Pilgerreisenden den Weg weist.[49]
2.4 Wallfahrt vs. Pilgerfahrt
„Der Herr sprach zu Abraham: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. [...] Da zog Abraham weg, wie der Herr ihm gesagt hatte, [...]“[50]
Diese Worte Gottes an Abraham beschreiben die Charakteristika eines Pilgers treffend. Abraham lässt sein Hab und Gut zurück und seine Heimat hinter sich. Der Weg ist ihm noch nicht klar und das Ziel ist weit entfernt. Abraham ist ein Fremder und nur durch seinen Glauben geleitet. Er ist der erste Pilger[51], der sich sein ganzes Leben auf einer Pilgerreise befand.[52]
Es ist schwierig eine Definition des Begriffs „Pilger“ anzustellen und dabei alle wesentliche Elemente und Charakteristika eines Pilgers zu berücksichtigen. Aus den verschiedensten Perspektiven können Pilgerreisende betrachtet und somit definiert werden. Trotz allem ist es unerlässlich, den Pilgerbegriff mit Bedeutung zu füllen.
„El peregrino es la persona que recorrealgún camino por motivos religiosos.“[53] („Der Pilger ist jene Person, die irgendeinen Weg aus religiösen Gründen zurücklegt.“)
Zwei wichtige Charakteristika eines Pilgers werden in dieser kurzen Definition bereits angesprochen. Zunächst ist das Pilgern mit der Religion verbunden. Und ein beliebiger Weg soll zu Fuß oder auf eine andere Art und Weise bewältigt werden.
Im Laufe der Zeit veränderte sich jedoch die Gesellschaft und damit der Pilger selbst, sodass sich auch die Kernaussagen der Definition eines Pilgers weiterentwickelten.
Der historische Pilger wird von Herbers u.a.[54] wie folgt definiert:
„Pilger sind Menschen, die frommen Sinnes zu fernen Zielen streben, an denen sie Gott oder göttlichen Mächten nahe sein und Heil gewinnen wollen. Eine weite und lange Reise unterscheidet sie von Teilnehmern einer Prozession, die nur Stunden dauert.“[55]
In der heutigen Zeit orientiert sich der Begriff des Pilgers vielmehr an dem eines Touristen. Allerdings sind die Übergänge fließend und Unterschiede sind nur schwer auszumachen. Pilger und Touristen sind in ihren Verhaltens- und Interaktionsmustern häufig sehr ähnlich: „in modern mass- pilgrimage, paralleling mass tourism, the actual behaviour of pilgrims often becomes indistinguishable from that of tourists.“[56]
Da sich die Hintergründe und Motive der Pilger im Laufe der Zeit verändert haben[57], ist auch in Bezug auf den weiteren Verlauf der Arbeit eine komplexere Definition des Pilgerbegriffs angebracht. Eine moderne Darstellung von Pilgern kann in der folgenden Definition gefunden werden:
„Persons who go on pilgrimage [...] are expected to have an underlying religious motivation for their action. Yet we also know, as more complete studies are produced of pilgrimages in earlier times, that all pilgrimages were events of mixed motivation. [...] Mixed motivation is the norm; singularity of motive is the ,marginal case’. [...] it would be appropriate to expect that someone on a pilgrimage would have a series of motivations for and results expected from his or her journey, only some of which might be explicitly religious, and there might additionally be unexpected outcomes, religious or otherwise, that would arise through the trip itself that would shift the inner- perceptual dynamic slightly or greatly. We can say with some confidence, thus, that pilgrimage has something to do with putatively religious motivation and something to do with travel, but motivation is seldom singular and religion is multidimensional.“[58]
Der moderne Pilger scheint dieser Definition zufolge dadurch gekennzeichnet zu sein, dass ihn verschiedene Motive auf der Reise begleiten und die Religion eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint. Welche Motive dies sind, wird im weiteren Verlauf der Arbeit näher betrachtet.
Ebenso problematisch ist die Abgrenzung zwischen den Begriffen „Wallfahrt“ und „Pilgerfahrt“. Die Literatur enthält sowohl übereinstimmende Meinungen als auch divergierende Ansichten. Obwohl den beiden Termini ursprünglich unterschiedliche Bedeutungen zugesprochen werden, werden sie in der Alltagssprache jedoch häufig synonym verwendet.
Kötting[59] setzt sich mit der Herkunft der beiden Termini auseinander und nimmt besonders die Pilgerfahrt in Augenschein. Das lateinische Wort „peregrinari“ wird mit „Fernsein von seiner Heimat“ übersetzt und der damit zusammenhängende Zustand wird als „peregrination“ verdeutlicht.[60] Ein Mensch, der sich in diese „peregrination“ begibt, wird als „peregrinus“ betitelt. Ein sich in der peregration befindlicher Mensch ist demnach „heimatlos“ oder „fremd“ und hat seine Heimat und auch seinen Schutz aufgegeben.[61] Kötting weist darauf hin, dass der Terminus „Wallfahrt“ an dieser Stelle deplatziert sei.[62] Schließlich differenziert er die beiden Begriffe so:
„Im Deutschen macht man also doch zwischen ,Pilgerfahrt‘ und ,Wallfahrt‘ einen Unterschied. ,Wallfahrt‘ liegt dann vor, wenn jemand aus einem in ihm selbst ruhenden religiösen Motiv seine Gemeinde zum Besuch einer bestimmten heiligen Stätte verläßt mit der Absicht, in die Heimat zurückzukehren. Eine ,Pilgerfahrt‘ braucht diesen Rückkehrwillen nicht zu haben, sie kann sogar aus aszetischen Motiven ausdrücklich darauf verzichten und bis zum Ende des Lebens dauern. Das Motiv muß religiöser Natur sein; das ist selbstverständlich, es muß aber auch subjektbezogen sein,[…] sonst könnte man jeden Kirchenbesucher einen Wallfahrer nennen.“[63]
Legler[64] dagegen nimmt eine andere Bedeutung der beiden Wörter an, wenn er Robert Plötz zitiert, der die Wallfahrt als Sonderfall unter den Pilgerfahrten charakterisiert.[65] Sie seien „außerliturgische, gemeinschaftlich und daher in der Regel prozessionsweise, in regelrechten Abständen unternommene Bitt- und Bußgänge zu bestimmten Gnadenstätten“[66].
Legler sieht am Ende seiner Ausführungen jedoch, dass es noch immer keinen allgemein akzeptierten Konsens darüber gibt, inwiefern sich die beiden Termini „Wallfahrt“ und „Pilgerfahrt“ voneinander unterscheiden:
„Spätestens seit der Mitte des 11. Jahrhunderts, als die Wallfahrt, besonders die ,große Wallfahrt‘ des Mittelalters zum Jakobus- Grab in Galicien, anfing, eine Massenbewegung, das heißt ein wesentlicher Teil der christlich- abendländlichen Frömmigkeit zu werden, ist nicht nur die Wallfahrt als solche religiöser Allgemeinbesitz geworden, sondern auch die Umgangssprache kann dies für sich beanspruchen. Die einfache, unreflektierte Volksfrömmigkeit [...] macht keine inhaltliche Trennung zwischen Wallfahrt nach Santiago de Compostela oder Pilgerfahrt dorthin“[67].
Nach dem bisher Gesagten, wäre eine „Wallfahrt“ eine gemeinsame Reise mit einem bestimmten Ziel, die einen schlussendlich wieder an den Startpunkt zurückführt.
Die „Pilgerfahrt“ erscheint dagegen im Licht einer individuellen Reise ohne die Notwendigkeit einer späteren Heimkehr. Die Pilgerreise scheint dabei keine bzw. nur eine geringe religiöse Motivation aufzuweisen, ganz im Gegensatz zu einer „Wallfahrt“.
Die Differenzierung ist jedoch sehr subjektbezogen und der Anlass einer Pilger- bzw. Wallfahrt bleibt oft im Verborgenen oder ist nicht relevant.
Die Theologische Realenzyklopädie nimmt eine Differenzierung der beiden Begriffe vor. Hier wird davon ausgegangen, dass die Pilgerfahrt im Gegensatz zur Wallfahrt, eine lebenslange Reise des Menschen fernab von Gott bezeichnet.[68]
Für den weiteren Verlauf der Arbeit macht es keinen Unterschied, ob von einer Pilgerreise oder einer Wallfahrt gesprochen wird. In Anlehnung an Legler wird deshalb auch hier keine Differenzierung zwischen den Begrifflichkeiten angestellt, auch wenn die Unterscheidung der Theologischen Realenzyklopädie nachzuvollziehen ist.
3 Die Geschichte des Pilgerwesens
Das christliche Pilgerwesen übernahm einige der älteren Formen der Pilgerreisen aus der Antike Griechenlands und des Judentums. Die Menschen fühlten sich an bestimmten Orten einem göttlichen Wesen sehr nahe, sodass besonders die Pilgerstätten Epidarus, Delphi und Ephesus im ganzen Mittelmeerraum bekannt wurden.[69]
Die bedeutendste Wirkung auf das christliche Pilgerwesen hatte allerdings das Judentum. Der von König Salomo errichtete Tempel galt lange Zeit als die einzige Pilgerstätte. Nur dort wurden von den Juden Opfer dargebracht, um Wünsche erfüllt zu bekommen. Eine Pilgerfahrt nach Jerusalem stellt für alle Juden eine heilige Verpflichtung dar, die es gilt, einmal im Leben zu bewältigen.[70]
Innerhalb der letzten Jahre befand sich das Pilgerwesen in aller Munde, sowohl in den Printmedien, der Literatur, als auch im Fernsehen. Menschen aus allen Schichten, Religionen und jeden Geschlechts nahmen an den Diskussionen rund um die Thematik teil. Der aktuelle „Hype“ um den Pilgertourismus ist jedoch keineswegs eine neumodische Erscheinung. Vielmehr weist er eine jahrhundertlange Geschichte auf mit etlichen Höhen und Tiefen.
3.1 Die Entstehung von Pilgerorten
Wie bereits erwähnt, zieht sich das Phänomen des Pilgerns nicht nur durch die christliche Religion.[71] Hindus machen sich auf den Weg nach Benares zum Ganges und die Moslems pilgern nach Mekka zur Kaaba.[72]
Weil Gott sich durch Jesus Christus zeigte, ist es den Menschen seit jeher ein Bedürfnis Orte zu besuchen, denen im Leben Jesu eine große Bedeutung zukam. Für gläubige Christen entstand deshalb der Wunsch, die heiligen Stätten Palästinas kennenzulernen, zu beten und den eigenen Glauben zu festigen.[73]
Schmitz[74] merkt jedoch an, dass eine Pilgerreise für die Menschen in den ersten Jahrhunderten der christlichen Geschichte eine zu große körperliche Belastung darstellte, weshalb die Anzahl der Pilgerreisenden sehr gering ausfiel.[75] Machten sich einige wenige Christen auf ihren Weg, so erhielten sie unterwegs kaum die notwendige Unterstützung durch ihre Mitmenschen, denn ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung war bis zum vierten Jahrhundert sehr klein.[76] Die Christen waren zu dieser Zeit schutzlos eventuellen neuen Verfolgungen ausgesetzt und so pilgerten zunächst nur Bischöfe und Priester. Erst als Kaiser Konstantin 313 das Christentum als eine den anderen Religionen ebenbürtige Konfession deklarierte, änderte sich das Pilgerreisen. Durch die Verbreitung des Christentums gewann das Pilgern an Bedeutung und es waren nicht mehr nur Priester und Bischöfe die sich auf den Weg machten, sondern aus allen Schichten des christlichen Volkes traten Menschen ihre Reise an. Die Ziele beschränkten sich dabei nicht mehr nur auf das Heilige Land, sondern umfassten auch viele andere Pilgerorte, die sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickeln sollten.[77]
3.2 Die Gräber der Märtyrer und der Reliquienkult
Besonders wichtig war es für die Menschen im zweiten und dritten Jahrhundert, zu den Gräbern der Märtyrer zu pilgern, um deren Andenken zu bewahren und Bittgebete vorzutragen.
Mit dem Toleranzedikt von Mailand und der damit einhergehenden freien Religionswahl wurden die Christenverfolgungen beendet und somit auch der Märtyrertod für den eigenen Glauben. Damit ging ein Bedeutungswandel des Märtyrers einher. Als Märtyrer wurden nun nicht mehr nur jene Menschen bezeichnet, die aufgrund mutiger und blutiger Taten ihren Glauben bewiesen[78]. Vielmehr waren dies nun auch außerordentlich gläubige Christen, die „sich wegen Selbstfolter (Askese) und Wundertätigkeit“[79] hervortaten.[80] Die Synode in Karthago 398 legte zudem fest, dass im Altar eine Reliquie eingemauert sein musste, um die Konsekration zu erhalten. Bis heute ist dieses Gebot gültig und im Paragraph 2 des Kanon 1237 des kanonischen Rechts festgeschrieben.[81] Orte und Städte wurden deshalb zu Pilgerorten erklärt und gewannen an Bedeutung. Bevorzugte Reliquien waren vor allem Knochenteile, mit denen jedoch aufgrund der geringen Verfügbarkeit gehandelt wurde. Legler formuliert dies so: „[...] modern ausgedrückt, [...] bestand seit dem späten 4. Jahrhundert ein immenses Interessengefälle zwischen Nachfrage im westlichen Teil des einstigen Imperiums und Angebot an Reliquien im östlichen, nun Byzantinischen Reich.“[82] Um den Mangel an Reliquien auszugleichen, versuchte die Bevölkerung neue Apostel- und Märtyrergräber aufzufinden. Außerdem brachen sie bereits vorhandene Reliquien wie beispielsweise Knochen auseinander oder erhoben Gegenstände, die sich in unmittelbare Nähe zu ihnen befanden (Berührungsreliquien), zu Reliquien.[83] Die Heiligkeit ist der Bibel zufolge übertragbar, weshalb Gegenstände, die mit den sterblichen Überresten eines Heiligen in Berührung kamen, diese Heiligkeit in sich aufnahmen.[84] Die Frage nach der Authentizität einer Reliquie wurde in der damaligen Zeit nicht gestellt.Der Segen stieg proportional zu der Anzahl der vorhandenen Reliquien in der Pilgerkirche, so die Annahme der Menschen.[85]
Im Christentum war die Vorstellung verbreitet, dass Verstorbene einen himmlischen Körper erhielten: „Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper. Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper.“[86] Die Seele eines Verstorbenen hatte jedoch trotzdem weiterhin eine Verbindung zu ihrem Körper, sodass eine gewisse Kraft weiterhin ausgestrahlt werde.[87] Aus diesem Grund hatten die sterblichen Überreste eines Märtyrers weiterhin große Bedeutung.
Das Heilige Land war und ist ein besonders begehrter Pilgerort, da hier eine Vielzahl an Erinnerungen, Heiligtümern und auch Reliquien anzutreffen sind. Mit der Eroberung des Heiligen Landes durch die Perser und schließlich durch die Araber, kamen immer mehr Heiligtümer in christliche Gebiete.[88]
Die Verehrung der Reliquien war vor allem an die Hoffnung geknüpft, ein Wunder zu erleben und körperliche und seelische Heilung zu erfahren. Dies konnte in Form einer Dank- oder Bittpilgerfahrt geschehen.[89]
3.3 Marienverehrung
Pilgerstätten wurden jedoch nicht nur aufgrund bestimmter Reliquien von Märtyrern aufgesucht. Seit dem 14. Jahrhundert wurden auch Orte aufgesucht, bei denen ein Bild im Mittelpunkt stand. Aufgrund christologischer Streitigkeiten um die göttliche Natur Christi, fanden die Gläubigen zu der menschlich so nahen Gestalt Mariens leichter Zugang.[90]
Zu Beginn der Verehrung wurden die Ursprünge der gemalten Bilder Legenden zufolge den Engel zugeschrieben, denn immerhin sollte eine gewisse Ähnlichkeit mit der abgebildeten Person gegeben sein.[91] Auch dem Evangelisten Lukas wurde eine bestimmte Art von Marienbildern zugesprochen, da er in seinem Evangelium einen besonders starken Fokus auf Maria gelegt hatte. Mariagnadenbilder finden sich zwar bereits im Mittelalter, jedoch setzte die Verehrung erst nach dem Konzil von Trient (1545- 1563) ein und erreichte ihren Höhepunkt in der Zeit der Gegenreformation.[92]
Die sogenannten Bettelorden wie die Franziskaner und Dominikaner waren daran beteiligt, die Marienverehrung im Abendland voranzutreiben. Während der Gegenreformation wurden diese Orte der Marienverehrung dann bekannt. Die Verehrung Mariens war unter anderem ein deutliches Zeichen des Volkes für die Ablehnung der Reformation.[93]
4 Der Jakobsweg im Mittelalter
Zunächst wird erläutert, welche Umstände die Pilgerreise nach Santiago de Compostela aufblühen ließen. Um eine vertieftes Verständnis davon zu erhalten, weshalb sich das Grab des Heiligen Jakobus zu einem solch enormen Anziehungspunkt entwickelte, anschließend wird auf die veränderte gesellschaftliche Struktur eingegangen.
4.1 Die Politik als Ursache der Pilgerfahrt
Sind wir in den vorhergehenden Kapiteln davon ausgegangen, dass der anfängliche Beweggrund der Santiago- Pilger ein religiös motivierter war, so legt Engels[94] in seiner Theorie eine kirchenpolitische Entwicklung nah.[95] Die Anfänge des Jakobswegs bewegen sich demnach in einer politischen Dimension.
Es existieren etliche Theorien über eine mögliche Überführung der sterblichen Überreste des Heiligen Jakobus nach Santiago de Compostela. Diese sind in der wissenschaftlichen Diskussion jedoch teilweise mehr als umstritten. Plötz[96] liefert dagegen eine Zusammenfassung der bisherigen Forschungsergebnisse, aktueller Diskussionen und wichtiger Theorien.[97]
Als eine besonders wichtige Hypothese wird jene von J. Perez de Urbel[98] genannt. Er bezieht sich auf einen Schriftzug eines Gedenksteins in einer Marienkirche Méridas. Die Reliquien seien, so die Hypothese Urbels[99], über den Seeweg in die Stadt Mérida gekommen. Waren sie zur Weihe der Marienkirche noch im Altar aufbewahrt, so mussten sie dann aufgrund der Maureneinfälle zurück nach Santiago de Compostela transportiert werden.[100]
Louis Duchesne sieht in seiner Hypothese eine Verbindung zwischen der wachsenden Berühmtheit des Jakobuskults und dem spanischen Häretiker Priscillianus in Galicien.[101] Im Jahre 385 richtete man Priscillianus mit sechs seiner Gefährten in Trier hin. Anschließend wurde sein toter Körper nach Spanien gebracht, wo seine Lehren von seinen Anhängern nachweislich bis ins 6. Jahrhundert verehrt wurden. Hier fällt vor allem der Umstand ins Auge, dass die Verehrung der Lehren des Priscillianus genau dort praktiziert wurde, wo mit großer Wahrscheinlichkeit auch seine sterblichen Überreste begraben liegen. Dies wurde schließlich mit Jakobus in Verbindung gebracht.
Engels geht sogar so weit, die Entdeckung des Apostelgrabes anzuzweifeln.[102] Erst im Jahre 1077 finden sich erste Hinweise für die Auffindung des Grabes. Diese stehen jedoch in Zusammenhang mit der Bestätigung des Jakobusgrabes und der Stadt Santiago de Compostela als Bischofssitz.[103]
Im 11.Jahrhundert musste dann die alte hierarchische Ordnung im Zuge des Reformpapsttums wiederhergestellt werden. Das bedeutete, die römische und gotische Rangfolge aufzubauen und dabei auch die einst untergegangenen Bischofssitze zu erneuern. Der Inhalt der Konzilsakten von Toledo gab Aufschluss darüber, welche Bischofssitze unter dieses Reglement fielen. Die einstige Verlegung des Bischofsitzes von Iria Flavia nach Santiago de Compostela könnte einen solchen Vermerk in den Akten unauffindbar gemacht haben. Papst Urban II. gab im Jahr 1095 die Verlegung des Bischofsitzes von Iria nach Compostela bekannt und bestätigte damit auch das Apostelgrab.[104]
Engels ist jedoch der Auffassung, dass es nicht die Auffindung des Grabes selbst war, die eine Pilgerflut auslöste, sondern vielmehr die Umsiedelung des Bischofssitzes von Iria nach Santiago. Diese Entwicklung des Grabkultes ist deshalb eine kirchenpolitische.[105]
4.2 Die mittelalterliche Gesellschaft im Umbruch
Ab dem 11. Jahrhundert ist der europäische Raum grundlegenden Veränderungen unterworfen. Dieser Wandel betraf vor allem die religiöse Einstellung der Menschen und damit zusammenhängend auch die Pilgerreise nach Compostela.[106]
Die Bevölkerung wuchs zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert enorm. Diese Tatsache wird besonders im Bereich der Landwirtschaft deutlich: vielfach ausgestellte Ansiedlerverträge zwischen einem Grundherrn und dem Bauern sowie der Novalzehnt, der auf durch Rodung nutzbar gemachte Flächen fällig war, wurden als indirekter Hinweis auf einen Anstieg der Bevölkerungszahlen angesehen. Auch die Bereiche Textilherstellung, Bauwesen und die Gründung neuer Städte deuten auf einen Bevölkerungszuwachs hin. Waren es im Jahr 1050 ungefähr 46 Millionen Menschen, so waren es um 1300 bereits ca. 73 Millionen.[107]
Mit immer neuen Entwicklungen in der Landwirtschaft, der Dreifelderwirtschaft und dem Gebrauch neuer Werkzeuge konnten die Ernteerträge beträchtlich gesteigert werden. Diese wurden auf Märkten weiterverkauft, woraufhin bedeutsame Handelsstraßen entstanden. Plötz bemerkt zu dem Bevölkerungszuwachs, dass er „die Freistellung von Arbeitskräften, die vorher für den Herrenhof, das Kloster, die Stadt oder auf dem Feld tätig waren [bewirkte]“.[108] Für die Menschen bedeutete dies eine gesteigerte Mobilität und half besonders gläubigen Christen, sich auf eine Pilgerreise zu begeben. Jedoch wurden auch etliche Menschen unfreiwillig dazu bewegt, ihr Zuhause zu verlassen, wenn nämlich der Bevölkerungszuwachs solch große Armut hervorrief, dass ein Aufbruch unumstößlich war.[109]
[...]
[1] Santiago von Sant’ Jago (hl. Jakobus) Herbers, Klaus: Jakobus – der Heilige Europas. Geschichte und Kultur der Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela. Düsseldorf: Patmos 2007a, S.17.
[2] Leisinger, Anja/Calon, Olivier: Faszination Pilgern. Pilgerreisen durch die Religionen. Ostfildern: DuMont Reiseverlag 2011, S. 20f.
[3] Vgl. Brückner, Wolfgang: Fußwallfahrt heute. In: Wolfgang Brückner (Hrsg.): Kulturtechniken. Nonverbale Kommunikation, Rechtssymbolik, Religio carnalis. Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte, Bd. 85. Würzburg: Bayer 2000, S. 329-332, hier S. 329.
[4] Vgl. Wehap, Wolfgang: Gehkultur. Mobilität und Fortschritt seit der Industrialisierung aus fußläufiger Sicht. Frankfurt am Main: Peter Lang 1997, S. 13, 154.
[5] Vgl. Mt 4, 10; Alle im Folgenden aufgeführten Bibelangaben beziehen sich auf: Die Bibel. Altes und Neues Testament. Einheitsübersetzung nach Herder. Hrsg. im Auftrag der Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, des Bischofs von Luxemburg, des Bi-schofs von Lüttich, des Bischofs von Bozen-Brixen. Stuttgart 1980.
[6] Vgl. Mt 4, 21
[7] Vgl. Löw, Alfred: Unterwegs nach Santiago. Selbstfindung und Wandlung auf dem Jakobsweg. Werl: Dietrich-Coelde-Verlag 1998, S. 74, S. 17f.; Vgl. auch Lk 9,28, Mt 26,37
[8] Vgl. Krauss, Heinrich; Uthemann, Eva: Was Bilder erzählen. Die klassischen Geschichten aus Antike und Christentum in der abendländischen Malerei. München: Verlag C. H. Beck oHG 2011, S. 336.
[9] Vgl. Carqué, Bernd; Röckelein, Hedwig: Das Hochaltarretabel der St. Jacobi- Kirche in Göttingen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG 2005, S. 182f.
[10] Vgl. Löw, A.: Unterwegs nach Santiago, S. 18; Vgl. auch Apg 12,2
[11] Vgl. Bottineau, Yves: Der Weg der Jakobspilger. Geschichte, Kunst und Kultur der Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe 1987, S. 39ff.; Vgl. auch Herbers, Klaus: Der Jakobsweg. Mit einem mittelalterlichen Pilgerführer unterwegs nach Santiago de Compostela. 6. Auflage. Tübingen: Gunter Narr Verlag 1998, S. 13.
[12] Vgl. Foster, Norman: Auf den Spuren der Pilger. Die großen Wallfahrten im Mittelalter. Augsburg: Pattloch Verlag 1990, S. 251.
[13] Eine weitere wichtige Legende in diesem Zusammenhang ist Entdeckung des Grabes durch Karl den Großen. Über die Hintergründe zur Auffindung des Grabes durch Karl den Großenwird ab Kapitel 4.5 berichtet.
[14] Vgl. Löw, A.: Unterwegs nach Santiago, S. 18
[15] Vgl. ebd., S. 27ff.
[16] Vgl. ebd.
[17] Vgl. Bottineau, Y.: Der Weg der Jakobspilger, S. 32f.
[18] Vgl. ebd., S. 33f.
[19] Plötz, Robert: Europäische Wege der Santiago-Pilgerfahrt. Tübingen: Gunter Narr Verlag 1993, S. 49.
[20] Vgl. ebd., S.46
[21] Vgl. Bottineau,Y.: Der Weg der Jakobspilger, S. 37f.
[22] Ebd. S. 36
[23] Ebd.
[24] Ebd.
[25] Ebd.
[26] Vgl. ebd., S. 36
[27] Vgl. Anhang Abbildung 1
[28] Vgl. Ohler, Norbert: Pilgerstab und Jakobsmuschel. Wallfahrten in Mittelalter und Neuzeit. 2. Auflage. Düsseldorf: Patmos 2003, S. 84f.
[29] Vgl. Melcher, Kurt: Studien zum Wallfahrtswesen am Beispiel des südlichen Niederösterreichs. Dissertation Universität Wien 2005, S. 150, Anmerkung 13
[30] Vgl. Löw, A.: Unterwegs nach Santiago S. 60; Vgl. auch Lk 12,24
[31] Vgl. Ohler, N.: Pilgerstab und Jakobsmuschel, S. 84
[32] Vgl. Geiler von Kaysersberg, Johannes: Der bilger mit seinen eygenschaften. In: Gerhard Bauer (Hrsg.): Johannes Geiler von Kaysersberg. Sämtliche Werke, Bd. 1. Berlin/ New York: Walter De Gruyter 1989, S. 29-95.
[33] Geiler von Kaysersberg, J.: Der bilger mit seinen eygenschaften, S. 41
[34] Vgl. Ohler, N.: Pilgerstab und Jakobsmuschel, S. 83
[35] Hierauf wird genauer im Kapitel 4.8.2 eingegangen.
[36] Vgl. Ohler, N.: Pilgerstab und Jakobsmuschel, S. 225
[37] Vgl. Kapitel 4.7 dieser Arbeit.
[38] Vgl. Köster, Kurt: Mittelalterliche Pilgerzeichen. In: Lenz Kriss-Rettenbeck/Gerda Möhler(Hrsg.): Wallfahrt kennt keine Grenzen. Themen zu einer Ausstellung des Bayerischen Nationalmuseums und des Adalbert Stifter Vereins, München. Zürich/München: Schnell & Steiner 1984, S. 203-234, hier S. 207f.
[39] Vgl. Kapitel 2.1
[40] Vgl. Atienza, Juan: Los peregrinos por el camino de Santiago. Madrid: Edaf 2004, S. 141f.
[41] Vgl. Mateos, Aurora Ruiz/Rossi, Daniel Abad: El camino de Santiago. Madrid: Ediciones Akal 1999, S. 22.
[42] Vgl. Herbers, K.: Jakobus – der Heilige Europas, S. 122
[43] zu den Jakobsbüchern vgl. Kapitel 4.4 dieser Arbeit.
[44] Vgl. Drouve, Andreas: Wie Jakobus nach Santiago kam. Geschichte-Legende-Kult. Innsbruck: Tyrolia 2006, S. 73.
[45] Vgl. ebd.
[46] Vgl. ebd., S. 74; Vgl. auch Hauf, Monika: Der Jakobsweg. Das Mysterium der 1000-jährigen Pilgerroute nach Santiago de Compostela. München: Langen-Müller 2002, S. 153.
[47] Vgl. Herbers, K.: Jakobus – der Heilige Europas, S. 122
[48] Vgl. Anhang, Abbildung 1
[49] Vgl. Hauf, M.: Der Jakobsweg, S. 152
[50] Gen 12, 1-4
[51] In anderen Quellen wird auch von Adam als erstem Pilger berichtet, vgl. Herbers, Klaus; Hans- Wilhelm Klein: Libellus Sancti Jacobi: Auszüge aus dem Jakobsbuch des 12. Jahrhunderts. Tübingen: Gunter Narr Verlag 1997, S. 52.
[52] Vgl. Herbers, Klaus: Unterwegs zu heiligen Stätten. Pilgerfahrten. In: Hermann Bausinger/Klaus Beyrer/Gottfried Korff (Hrsg.): Reisekultur. Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus. München: C.H. Beck 1991, S. 23-31, hier S. 23.
[53] Görrissen, Margarita/Häuptle Barceló, Marianne/Sánchez Benito, Juana: Caminos neu. Lehr- und Arbeitsbuch Spanisch. Stuttgart: Klett, S. 66.
[54] Herbers, Klaus/Ohler, Norbert: Daß Gott mir barmherzig sei. Pilgern und Pilger im Mittelalter. In: Klaus Herbers/Norbert Ohler/Bernhard Schimmelpfennig/Bernhard Schneider/Peter Thorau(Hrsg.): Pilgerwege im Mittelalter. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005, S. 9-26.
[55] Ebd., S. 9
[56] Cohen, Erik: Pilgrimage and tourism: convergence and divergence. In: Alan Morinis (Hrsg.): Sacred Journeys. Westport: Greenwood Press 1992, S. 53.
[57] Die Motive der Pilger werden in Kapitel 4.7 und 5.4 näher betrachtet.
[58] Swatos, William H.: For Charles and for England: Pilgrimage Without Tourism. In: William H. Swatos (Hrsg.): On the Road to Being There. Studies in Pilgrimage and Tourism in Late Modernity. Leiden/Boston: Brill 2006, S. 1-31, hier S. 25f.
[59] Kötting Bernhard: Peregrinatio religiosa. Wallfahrten in der Antike und das Pilgerwesen in der alten Kirche. 2., durchgesehene Auflage. Münster: Regensberg 1980.
[60] Vgl. Kötting B.: Peregrinatio religiosa. Wallfahrten in der Antike und das Pilgerwesen in der alten Kirche, S. 7.
[61] Vgl. ebd., S. 8
[62] Vgl. ebd., S. 11
[63] Ebd., S. 11
[64] Legler, Rolf: Sternenstrasse und Pilgerweg. Der Jakobs-Kult von Santiago de Compostela. Wahrheit und Fälschung. Bergisch Gladbach: Gustav Lübbe 1999.
[65] Vgl. ebd., S. 30
[66] Ebd.
[67] Legler, R.: Sternenstrasse und Pilgerweg. Der Jakobs-Kult von Santiago de Compostela. Wahrheit und Fälschung, S. 34.
[68] Vgl. Krüger, Oliver: Wallfahrt/Wallfahrtswesen. In: TRE, Bd. 35. Berlin: De Gruyter 2003, S. 408-435, hier S. 408.
[69] Vgl. Mielenbrink, Egon: Beten mit den Füßen. Über Geschichte und Praxis von Wallfahrten. Kevelaer: Butzon & Bercker 2001, S. 19f.
[70] Vgl. Mielenbrink, E.: Beten mit den Füßen. Über Geschichte und Praxis von Wallfahrten, S. 21ff.
[71] Vgl. Kapitel 3.
[72] Vgl. Mielenbrink, E.: Beten mit den Füßen, S. 21f.
[73] Vgl. ebd., S. 28ff.
[74] Schmitz, Josef: Auf den Straßen der Welt. Die religiöse Dimension von Wallfahrt und Pilgerwesen. In: Raimund Allebrand (Hrsg.): Der Jakobsweg: Geist und Geschichte einer Pilgerstraße. Bensberg: Thomas-Morus-Akademie 1993, S. 1-38.
[75] Vgl. Schmitz, J.: Auf den Straßen der Welt, S.19ff.
[76] Vgl. ebd.
[77] Vgl. Schmitz, J.: Auf den Straßen der Welt, S.19ff.
[78] Vgl. Legler, R.: Sternenstrasse und Pilgerweg, S. 57ff.
[79] Ebd., S. 58
[80] Vgl. ebd.
[81] Vgl. Pichler, Anton M./Böhm, Wilhelm: Wege zu Hoffnung und Gnade. Österreichs Gnadenorte und Wallfahrten. Wien: Olga Nather 1954, S. 23, 95f.
[82] Legler, R.: Sternenstrasse und Pilgerweg, S. 59
[83] Vgl. Legler, R.: Sternenstrasse und Pilgerweg, S. 62
[84] Vgl. Pichler, A. M./Böhm, W.: Wege zu Hoffnung und Gnade, S. 25f.
[85] Vgl. ebd., S. 74, Anmerkung 13
[86] Vgl. 1 Kor 15,40
[87] Vgl. Herbers, K.: Jakobus – der Heilige Europas, S. 159
[88] Vgl. Schmitz, J.: Auf den Straßen der Welt, S. 19ff.
[89] Vgl. Herbers, Klaus/Plötz, Robert: Spiritualität des Pilgerns. Kontinuität und Wandel. Tübingen: Gunter Narr Verlag 1993, S. 16; Vgl. auch Haab, Barbara: Weg und Wandlung. Zur Spiritualität heutiger Jakobspilger und –pilgerinnen. In: Praktische Theologie im Dialog, Bd. 15. Freiburg/Schweiz: Universitätsverlag 1998, S. 45.
[90] Charwath, Philipp Dr.: Kirchengeschichte. Ein Lesebuch. Berlin: Verlagsgruppe Holtzbrinck epubli GmbH 2011, S. 293f.
[91] Vgl. Mielenbrink, E.: Beten mit. Den Füßen, S. 63
[92] Vgl. ebd., S. 63f.
[93] Vgl. Schmitz, J.: Auf den Straßen der Welt, S. 24
[94] Engels, Odilo: Die Anfänge des spanischen Jakobusgrabes in kirchenpolitischer Sicht. In: Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte. Bd. 75, Rom/ Freiburg/Wien: Herder 1980, S. 146- 170.
[95] Vgl. ebd., S. 153f.
[96] Plötz, Robert: Strukturwandel der peregrinatio im Hochmittelalter. Begriff und Komponenten. In: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde, Bd. 26/27. Bonn/Münster: Selbstverlag des Herausgebers 1981/82, S. 129-151.
[97] Vgl. ebd., S. 19-145.
[98] Pérez de Urbel, Justo: Los monjes españoles en la Edad Media I. Madrid 1945.
[99] Vgl. Pérez de Urbel, J.: Los monjes españoles en la Edad Media I, S. 260ff., S. 277f.
[100] Vgl. Plötz, R.: Strukturwandel der peregrinatio im Hochmittelalter, S. 36ff.
[101] Vgl. Plötz, R.: Strukturwandel der peregrinatio im Hochmittelalter, S. 44f.
[102] Vgl. ebd.
[103] Die Existenz des Grabes war bis dahin nicht hinterfragt worden. Vgl. Plötz, R.: Strukturwandel der peregrinatio im Hochmittelalter, S. 149.
[104] Vgl. ebd., S. 148ff.
[105] Vgl. ebd., S. 153 f.
[106] Vgl. Le Goff, Jacques: Das Hochmittelalter. In: Fischer Weltgeschichte, Bd. 11. Hamburg: Fischer Taschenbuch Verlag 1974, S. 19-54.
[107] Vgl. Le Goff, J.: Das Hochmittelalter, S. 19-54, hier S. 39
[108] Plötz, R.: Strukturwandel der peregrinatio im Hochmittelalter, S. 132
[109] Vgl. ebd.
- Quote paper
- Victoria Theis (Author), 2016, Der Jakobsweg in Geschichte und Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353393
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