Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Personalrekrutierung im Rahmen von Stellenausschreibungen und der gleichzeitigen Beachtung des AGGs. Das Gesetz entstand durch die Umsetzung von europarechtlichen Antidiskriminierungsrichtlinien und wurde 2006 verabschiedet. Die Personalrekrutierung im engeren Sinne ist ein wichtiger betriebswirtschaftlicher Prozess eines Unternehmens, da mit diesem Vorgang ein essentieller Mitarbeiter gewonnen und mit dessen Unterstützung die Erreichung des Unternehmensziels bezweckt werden soll. Ziel eines betriebswirtschaftlichen Unternehmens ist es, den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern, also Gewinne zu erzielen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass der Arbeitgeber den für sich am besten geeignetsten Bewerber auswählt. Dies erfordert eine strukturierte Vorgehensweise, welche im Folgenden kurz dargestellt wird:
1. Zunächst wird eine Personalbedarfsermittlung angefertigt (wann und wo wie viele Mitarbeiter benötigt werden).
2. Daraufhin wird ein Anforderungsprofil erstellt (welche Kenntnisse und Fähigkeiten für die freie Stelle mitgebracht werden müssen).
3. Verschiedene Beschaffungswege für die Veröffentlichung der Stellenanzeige werden ermittelt (Online- oder Printmedien je nach Zielgruppe).
4. Im Anschluss wird die freie Stelle veröffentlicht.
5. Nach Eingang der Bewerbungsunterlagen wird eine Bewerbervorauswahl stattfinden.
6. Wunschkandidaten werden für ein Vorstellungsgespräch, Assessment-Center oder Einstellungstest eingeladen.
7. Nach gründlicher Auswahl wird mit dem besten geeignetsten Bewerber ein Arbeitsvertrag geschlossen.
8. Eventuelle Kontrollphase im Rahmen einer Evaluierung (dient der Bewertung der vorherigen und der Verbesserung der zukünftigen Personalbeschaffung).
Dieser Personalbeschaffungsweg stellte bis vor kurzem kaum grundlegende juristische Anforderungen dar. Mit Inkrafttreten des AGGs, ist es jedoch im Rahmen von Stellenausschreibungen besonders belangvoll, die rechtlichen Vorgaben dieses Gesetzes zu beachten. Denn im AGG wird ausdrücklich zum Vorschein gebracht, dass Arbeitgeber einen Arbeitsplatz so ausschreiben und veröffentlicht müssen, dass kein Bewerber nach einem der in § 1 AGG genannten Diskriminierungsmerkmale benachteiligt wird. Die Problematik liegt allerdings darin, dass die Gesetze nicht ausreichend plausibel formuliert sind.
Inhaltsverzeichnis
- A. Zusammenfassung deutsch / englisch
- B. Einleitung
- C. Die Stellenausschreibung
- I. Funktion einer Stellenausschreibung
- II. Inhaltliche und formale Anforderungen
- III. Rechtliche Anforderungen
- D. Allgemeines zum AGG
- I. Europarechtliche Hintergründe und die Umsetzung in das AGG
- 1. Europarechtliche Antidiskriminierungsrichtlinien
- 2. Bisherige und aktuelle deutsche Antidiskriminierungsgesetze
- 3. Umsetzung in das AGG
- 4. Bedeutende Änderungen durch die Umsetzung in nationales Recht
- 5. Weiterentwicklung durch die Gerichte
- II. Anwendungsbereich des AGG
- 1. Personaler Schutzbereich gem. § 6 AGG
- 2. Sachlicher Schutzbereich gem. § 2 AGG
- E. Benachteiligungsfreie Stellenausschreibung gem. § 11 AGG
- I. Benachteiligungsverbot nach § 7 AGG
- 1. Benachteiligungsmerkmale des § 1 AGG
- 2. Benachteiligungsarten gem. § 3 AGG
- 3. Benachteiligung aufgrund mehrerer Gründe gem. § 4 AGG
- II. Möglichkeiten zulässiger unterschiedlicher Behandlung
- 1. Zulässige unterschiedliche Behandlung wegen beruflicher Anforderungen gem. § 8 AGG
- 2. Zulässige unterschiedliche Behandlung wegen der Religion oder Weltanschauung gem. § 9 AGG
- 3. Zulässige unterschiedliche Behandlung wegen des Alters gem. § 10 AGG
- 4. Zulässige unterschiedliche Behandlung aufgrund positiver Maßnahmen gem. § 5 AGG
- F. Rechte benachteiligter Bewerber
- G. Anforderungen an die Personalbeschaffung
- I. Allgemeine Anforderungen
- II. Formulierungstipps für diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen
- H. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die diskriminierungsfreie Personalrekrutierung im Kontext des § 11 AGG. Ziel ist es, die relevanten Aspekte des AGG für Stellenausschreibungen zu beleuchten und Handlungsempfehlungen für die Gestaltung diskriminierungsfreier Ausschreibungen zu geben. Die Arbeit analysiert das AGG detailliert anhand von Beispielen und bietet konkrete Formulierungshilfen.
- Rechtliche Anforderungen des § 11 AGG an Stellenausschreibungen
- Benachteiligungsmerkmale und -arten nach dem AGG
- Zulässige unterschiedliche Behandlungen nach dem AGG
- Formulierungstipps für diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen
- Praktische Umsetzung des AGG in der Personalbeschaffung
Zusammenfassung der Kapitel
B. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der diskriminierungsfreien Personalrekrutierung ein und erläutert die Relevanz des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) in diesem Kontext. Sie beschreibt den Aufbau der Arbeit und die Forschungsfrage.
C. Die Stellenausschreibung: Dieses Kapitel beschreibt die Funktion, inhaltliche und formale sowie rechtliche Anforderungen an Stellenausschreibungen. Es wird betont, wie wichtig eine rechtssichere Formulierung ist, um Diskriminierung zu vermeiden.
D. Allgemeines zum AGG: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über das AGG, seine europarechtlichen Grundlagen und seinen Anwendungsbereich. Es beleuchtet den personalen und sachlichen Schutzbereich und die Weiterentwicklung des Gesetzes durch Rechtsprechung.
E. Benachteiligungsfreie Stellenausschreibung gem. § 11 AGG: Dieser Abschnitt befasst sich detailliert mit dem Benachteiligungsverbot nach § 7 AGG, den verschiedenen Benachteiligungsmerkmalen (§ 1 AGG) und -arten (§ 3 AGG). Es werden zahlreiche Beispiele und Fallkonstellationen analysiert, um die praktische Anwendung des Gesetzes zu verdeutlichen. Ausserdem werden die Möglichkeiten zulässiger unterschiedlicher Behandlungen nach §§ 8, 9 und 10 AGG sowie positive Maßnahmen nach § 5 AGG ausführlich erörtert.
F. Rechte benachteiligter Bewerber: Dieses Kapitel beschreibt die Rechte von Bewerbern, die sich durch eine diskriminierende Stellenausschreibung benachteiligt fühlen. Es beleuchtet die Möglichkeiten, rechtliche Schritte einzuleiten.
G. Anforderungen an die Personalbeschaffung: Dieses Kapitel gibt allgemeine Anforderungen an die Personalbeschaffung und bietet konkrete Formulierungstipps für diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen, um Personalverantwortlichen eine Orientierung zu geben.
Schlüsselwörter
Diskriminierungsfreie Personalrekrutierung, § 11 AGG, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, Stellenausschreibung, Benachteiligungsverbot, Benachteiligungsmerkmale, Benachteiligungsarten, Zulässige unterschiedliche Behandlung, berufliche Anforderungen, positive Maßnahmen, Rechtsprechung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen nach § 11 AGG
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die rechtlichen Anforderungen an diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen im Kontext des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), insbesondere § 11 AGG. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für die Gestaltung solcher Ausschreibungen zu geben und die relevanten Aspekte des AGG detailliert zu analysieren.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt umfassend die rechtlichen Anforderungen des § 11 AGG an Stellenausschreibungen, die verschiedenen Benachteiligungsmerkmale und -arten nach dem AGG, zulässige unterschiedliche Behandlungen, Formulierungshilfen für diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen und die praktische Umsetzung des AGG in der Personalbeschaffung. Sie beinhaltet außerdem einen Überblick über das AGG selbst, seine europarechtlichen Grundlagen und den Anwendungsbereich.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in verschiedene Kapitel: Einleitung, Beschreibung der Stellenausschreibung (inklusive Funktion, inhaltlicher und formaler sowie rechtlicher Anforderungen), ein umfassender Überblick über das AGG (inkl. europarechtlicher Hintergründe und Anwendungsbereich), eine detaillierte Betrachtung benachteiligungsfreier Stellenausschreibungen nach § 11 AGG (mit Analyse von Benachteiligungsverboten, -merkmalen und -arten sowie zulässigen Ausnahmen), die Rechte benachteiligter Bewerber, Anforderungen an die Personalbeschaffung und abschließendes Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche konkreten Aspekte des AGG werden behandelt?
Die Arbeit behandelt detailliert § 11 AGG, das Benachteiligungsverbot nach § 7 AGG, die Benachteiligungsmerkmale (§ 1 AGG) und -arten (§ 3 AGG), zulässige unterschiedliche Behandlungen nach §§ 8, 9 und 10 AGG (wegen beruflicher Anforderungen, Religion/Weltanschauung, Alter), positive Maßnahmen nach § 5 AGG und die Rechte benachteiligter Bewerber.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit liefert konkrete Formulierungshilfen für diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen und bietet eine detaillierte Analyse des AGG im Kontext der Personalbeschaffung. Sie soll Personalverantwortlichen Orientierung bieten, um rechtssichere und diskriminierungsfreie Stellenausschreibungen zu verfassen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Diskriminierungsfreie Personalrekrutierung, § 11 AGG, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, Stellenausschreibung, Benachteiligungsverbot, Benachteiligungsmerkmale, Benachteiligungsarten, Zulässige unterschiedliche Behandlung, berufliche Anforderungen, positive Maßnahmen, Rechtsprechung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Personalverantwortliche, Arbeitgeber, Rechtsanwälte, Studierende und alle, die sich mit dem Thema diskriminierungsfreie Personalrekrutierung und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) befassen.
- Quote paper
- Carolin Bösking (Author), 2014, Diskriminierungsfreie Personalrekrutierung im Rahmen des § 11 AGG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353329