Die Persönlichkeitsforschung fußt auf der Annahme, dass die Persönlichkeit eines Menschen sein Erleben und Verhalten maßgeblich in vielen Bereichen des Lebens beeinflusst. Demnach ist anzunehmen, dass die Persönlichkeit ebenfalls die individuelle Ausgestaltung der Work-Life-Balance beeinflusst. Beim Identifizieren von Ursachen für eine ungünstig ausgestalte Work-Life-Balance, die zu gesundheitlichen Beschwerden führt, könnte die Persönlichkeitsforschung demnach wichtige Erkenntnisse liefern.
In dieser empirischen Bachelorarbeit soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang von Persönlichkeitsdimensionen und Work-Life-Balance besteht, und welche Facetten dabei besonders relevant sind. Dabei werden die Dimensionen Extraversion und Neurotizismus, sowie die berufsbezogenen Persönlichkeitsfacetten Leistungsmotivation und Belastbarkeit, untersucht. Weisen Menschen mit einem stark ausgeprägten Neurotizismus tendenziell eine Work-Life-Imbalance vor? Die Gesundheit soll in dieser Studie ebenfalls in Zusammenhang mit der Persönlichkeit wie auch der Work-Life-Balance gesetzt werden. Weisen Menschen mit einer gut ausgestalteten Work-Life-Balance einen besseren Gesundheitszustand auf?
Zur empirischen und statistischen Betrachtung dieser Fragen werden zunächst die Begriffe Persönlichkeit und Work-Life-Balance innerhalb des theoretischen Hintergrunds definiert. Der bisherige Forschungsstand zu Gesundheit, Persönlichkeit und Work-Life-Balance wird ebenfalls umfassend beleuchtet. Die daraus resultierenden Hypothesen und Forschungsfragen der hier vorliegenden Studie werden postuliert und erläutert. Darauf folgen Erläuterungen des verwendeten Materials, der Stichprobe sowie der Methodik der Studie. Damit die Arbeitsbedingungen relativ gleichgestellt sind, wurden lediglich die Daten der Beschäftigten einer Firma (GFBI) herangezogen. Dann werden die Analysen zu den jeweiligen Hypothesen und Forschungsfragen im Ergebnisteil umfassend behandelt. Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse im letzten Teil kritisch bewertet. In diesem Teil werden auch praktische Handlungsimplikationen gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund: Das Konzept der Persönlichkeit
- 2.1. Ansätze der Definition
- 2.2. Die Eigenschaftstheorie und der psycholexikale Ansatz
- 2.2.1. Persönlichkeitsdimensionen nach Cattell
- 2.2.2. 3-Faktoren-Modell nach Eysenck
- 2.2.3. 5-Faktoren-Modell: Die Big Five
- 3. Theoretischer Hintergrund: Das Konzept der Work-Life-Balance
- 3.1. Ansätze der Definition
- 3.2. Ursprung und Aktualität
- 4. Aktuelle Forschungen: Persönlichkeit, Gesundheit und Work-Life-Balance
- 5. Fragestellung und Hypothesen
- 6. Methode
- 6.1. Stichprobe
- 6.2. Material
- 6.2.1. IPIP: International Personality Item Pool
- 6.2.2. BIP: Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung
- 6.2.3. COPSOQ: Copenhagen Psychosocial Questionnaire
- 6.2.4. Work-Family-Conflict-Scale
- 6.2.5. TKS-WLB: Trierer Kurzskala zur Erfassung der Work-Life-Balance
- 6.3. Untersuchungsablauf
- 7. Ergebnisse
- 7.1. Gütekriterien der Variablen
- 7.2. Überprüfung der H1
- 7.3. Überprüfung der H2
- 7.4. Überprüfung der H3
- 7.5. Überprüfung der H4
- 7.6. Überprüfung der H5
- 7.7. Überprüfung der H6
- 7.8. Überprüfung der Forschungsfragen
- 8. Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Persönlichkeit auf die Work-Life-Balance von Beschäftigten. Die Arbeit zielt darauf ab, Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsdimensionen und der individuellen Ausgestaltung der Work-Life-Balance zu untersuchen, wobei ein Fokus auf die Dimensionen Extraversion und Neurotizismus sowie deren Facetten gelegt wird.
- Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Work-Life-Balance
- Bedeutung der Dimensionen Extraversion und Neurotizismus für die Work-Life-Balance
- Einfluss von Leistungsmotivation und Belastbarkeit auf die Work-Life-Balance
- Interferenzen zwischen Arbeit und Privatleben
- Zusammenhang zwischen Work-Life-Balance und Gesundheit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung in die Thematik und Relevanz der Work-Life-Balance im Kontext der heutigen Arbeitswelt.
- Kapitel 2: Definition und Darstellung des Konzepts der Persönlichkeit, insbesondere der Eigenschaftstheorie und des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit.
- Kapitel 3: Definition und Einordnung des Begriffs Work-Life-Balance, sowie Beschreibung traditioneller und aktueller Modelle.
- Kapitel 4: Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse zum Zusammenhang von Persönlichkeit, Gesundheit und Work-Life-Balance.
- Kapitel 5: Formulierung von Hypothesen und Forschungsfragen zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Persönlichkeit, Work-Life-Balance und Gesundheit.
- Kapitel 6: Beschreibung der verwendeten Methodik, der Stichprobe, sowie der eingesetzten Fragebögen zur Erhebung der Daten.
- Kapitel 7: Präsentation der Ergebnisse der statistischen Analysen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Work-Life-Balance von Beschäftigten aus einer Persönlichkeitspsychologischen Perspektive. Schwerpunkte liegen dabei auf den Big Five Persönlichkeitsdimensionen, insbesondere auf Extraversion und Neurotizismus, sowie deren Facetten wie Frohsinn, Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Verletzlichkeit. Außerdem werden berufsbezogene Persönlichkeitsmerkmale wie Leistungsmotivation und Belastbarkeit betrachtet. Die Studie analysiert den Einfluss der Persönlichkeit auf die subjektive Bewertung der Work-Life-Balance und untersucht den Zusammenhang zwischen Work-Life-Balance und Gesundheit.
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- B. Sc. Melissa Quantz (Author), 2016, Welchen Einfluss hat die Persönlichkeit auf die Work-Life-Balance?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353321