Ethik, verstanden als moralische Philosophie, die den Menschen im klassischen Verständnis Leitlinien an die Hand gibt, „was gut ist“, verbindet man zunächst nicht mit postmodernen Theoretikern wie Michel Foucault. So macht es Sinn, zu untersuchen, wie Foucault, der universale Normen zurückweist, sich dieser traditionell normativen Disziplin der Philosophie nähert.
Spannend ist hierbei vor allem zu sehen, was er überhaupt unter Ethik versteht, und wie er sie von der Moral abgrenzt. Wer bereits Schriften von Foucault kennt, wird nicht überrascht sein, dass dies zunächst eine historische Analyse umfasst, also der Frage, wie sich die Auffassung von Ethik und Moral in verschiedenen historischen Gesellschaften verändert hat.
Doch was ist Foucaults eigene Auffassung von Ethik? Lässt sich in seinen eigentlich rein beschreibenden historischen Analysen herauslesen, mit welcher ethischen Tradition er sich identifiziert? Und wenn ja, wird seine philosophische Tätigkeit dieser Tradition gerecht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurze Vorstellung Michel Foucaults
- Moral und Ethik
- Historische Ethikanalyse
- Die ethische Substanz
- Die Unterwerfungsweise
- Die ethische Arbeit
- Die Teleologie
- Die Sorge um sich und parrhesia
- Foucault'sche Ethik
- Einordnung in Foucaults Werk & Rezeption
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Michel Foucaults Verständnis von Ethik und untersucht, wie er sich dieser traditionell normativen Disziplin der Philosophie nähert. Dabei wird Foucaults Abgrenzung von Ethik und Moral beleuchtet sowie seine historische Ethikanalyse analysiert. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die für antike Ethiker charakteristische Selbstpraktik der „Sorge um sich“ und ihre Bedeutung für Foucaults eigene philosophische Praxis.
- Foucaults Abgrenzung von Ethik und Moral
- Foucaults historische Ethikanalyse
- Die „Sorge um sich“ als Selbstpraktik in der Antike
- Die Rolle der parrhesia in Foucaults eigener Philosophie
- Einordnung von Foucaults Ethik in sein Gesamtwerk
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentralen Fragen zur Untersuchung von Foucaults Ethikverständnis.
- Kurze Vorstellung Michel Foucaults: Dieser Abschnitt bietet einen kurzen Überblick über Leben und Werk von Michel Foucault, mit besonderem Fokus auf seine wichtigsten Schriften und seinen Beitrag zur Poststrukturalismus-Bewegung.
- Moral und Ethik: In diesem Kapitel wird Foucaults Unterscheidung zwischen Moral und Ethik beleuchtet. Er unterscheidet zwischen dem „Moralcode“, dem „Moralverhalten“ und der „moralischen Lebensführung“.
- Historische Ethikanalyse: Hier werden die vier Elemente der Foucault’schen Ethik dargestellt: die ethische Substanz, die Unterwerfungsweise, die ethische Arbeit und die Teleologie. Diese werden anhand der griechisch-römischen Antike veranschaulicht.
- Die Sorge um sich und parrhesia: Dieses Kapitel beleuchtet die für antike Ethiker charakteristische Selbstpraktik der „Sorge um sich“ und ihre Bedeutung für Foucaults eigene philosophische Praxis, insbesondere in Bezug auf die Technik der parrhesia.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld der Ethik im Kontext der Philosophie Michel Foucaults. Zentrale Begriffe sind: Ethik, Moral, Selbstpraktik, „Sorge um sich“, parrhesia, Poststrukturalismus, historische Ethikanalyse, Selbstkonstitution, Wahrheit, Macht und Wissen.
- Arbeit zitieren
- Florian Boss (Autor:in), 2013, Michel Foucaults Verständnis von Ethik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353135