Kann eine Glomerulonephritis nach einer Operation einer Totalendoprothese der Hüfte oder des Knies entstehen? Operationen von Hüft- und Knieersatzprothesen nehmen fast jedes Jahr in Deutschland zu. Unter einer Totalendoprothese(TEP) wird ein künstlicher Gelenkersatz (Gelenkendoprothese) verstanden, wobei das komplette Gelenk ersetzt wird. Laut dem Endoprotheseregister in Deutschland 2014 werden jährlich etwa 390000 künstliche Hüftprothesen und Knieprothesen implantiert, gleichzeitig sind jedoch jährlich zirka 37000 Wechseloperationen erforderlich. Über die Gründe ist bisher wenig bekannt. Die Komplikationen nach einem Hüft- oder Knieersatz wie zum Beispiel Prothesenlockerung, Prothesenabrieb oder Infektionen sind selten, stellen aber dennoch ein Risiko nach jedem gelenkersetzenden Eingriff dar.
Andererseits ist die Glomerulonephritis die zweithäufigste Ursache für ein Nierenversagen. In Deutschland führen 15 % der Glomerulonephritis nach einem Nierenversagen zu einer Dialysepflicht oder Nierentransplantation. Die Ursache ist von dem Immunsystem abhängig. Es entstehen Antigen-vermittle T-Zellen Antiköper oder Autoantikörper, die sich wie bei anderen Autoimmunerkrankungen gegen Körpereigene Strukturen richten. Dadurch werden die Glomeruli beider Nieren entzündet. Dies entwickelt sich jedoch so schnell, dass ohne eine rechtzeitige Behandlung eine Schädigung beider Nieren zustande kommt (Gehring 2014), (Korn 2015), (Siegenthaler et al. 2013). Folgende Zusammenhänge bezüglich Nierenerkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen und Totalendoprothesen sind in der Literatur bereits beschrieben worden: [...]
Bis jetzt wurde ein Zusammenhang zwischen Glomerulonephritis nach Operation einer Totalendoprothese von Hüfte oder Knie noch nicht beschrieben. Hierzu ist keine Literatur bekannt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Niere
- 1.1.1 Funktionen der Niere
- 1.2 Nierenerkrankung
- 1.2.1 Autoimmunerkrankung
- 1.2.2 Glomerulonephritis
- 1.2.3 Rasche progressive Glomerulonephritis
- 1.3 Die orthopädischen Implantate
- 1.3.1 Endoprothese
- 1.3.2 Werkstoffe/Werkstoffpaarungen
- 1.3.3 Hüftgelenksprothesen und Kniegelenksprothesen
- 1.3.4 Komplikationen einer TEP-implantation
- 1.4 TEP als Konsequenz einer Immunsuppressions-Therapie bei GN
- 1.5 Ziele dieser Arbeit
- 2 Material und Methoden
- 2.1 Studiendesign
- 2.1.1 Patientenauswahl
- 2.1.2 Erhobene Patientendaten
- 2.1.3 Statistische Methoden
- 2.1.4 Verwendete Nierenwerte
- 2.1.5 Nierenbiopsie
- 2.1.6 Werte von Metallabrieb
- 2.1.7 Zeit der TEP vor der Diagnosestellung und des Wechsels einer TEP
- 2.1.8 Therapie Verlauf
- 2.1.9 Einschlusskriterien
- 2.1.10 Ausschlusskriterien
- 2.2 Literaturrecherche
- 3 Ergebnisse
- 3.1 Allgemeine Patientencharakteristika
- 3.2 Durchführung der Patientenauswahl mittels SAP-Suchanfrage
- 3.3 Zeitraum zwischen TEP vor GN-Diagnosestellung und TEP wechseln
- 3.4 Nierenwerte vor und nach TEP-GN
- 3.5 Patienten mit TEP-GN
- 4 Diskussion
- 4.1 Diskussion der Ergebnisse
- 4.1.1 Metallabrieb, Metallunverträglichkeit und Glomerulonephritis
- 4.1.2 Infektion der TEP-Implantate und Glomerulonephritis
- 4.1.3 Prothese wechseln
- 4.2 Diskussion der Methodik
- 4.2.1 Patientenauswahl
- 4.3 Schlussfolgerung
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation untersucht den Zusammenhang zwischen dem Einsetzen von Totalendoprothesen (TEP) an Hüfte oder Knie und dem Auftreten von Glomerulonephritis (GN). Ziel ist es, häufigkeit, zeitliche Zusammenhänge und mögliche Ursachen dieser Komplikation zu erforschen. Die Arbeit stützt sich auf eine retrospektive Analyse von Patientendaten.
- Häufigkeit von Glomerulonephritis nach TEP-Implantation
- Zeitlicher Zusammenhang zwischen TEP-Implantation und GN-Diagnosestellung
- Mögliche Ursachen des Zusammenhangs (z.B. Metallabrieb, Infektion)
- Analyse relevanter Nierenwerte im Verlauf
- Bewertung der Studiendesign-Methodologie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Einführung in die Thematik. Es beschreibt die Funktionen der Niere, verschiedene Nierenerkrankungen, insbesondere die Glomerulonephritis und deren Verlaufsformen. Weiterhin werden orthopädische Implantate, insbesondere Hüft- und Kniegelenksprothesen, deren Werkstoffe und mögliche Komplikationen detailliert erläutert. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Immunsuppression bei Glomerulonephritis und dem Einsetzen von TEP, sowie der Zielsetzung der vorliegenden Arbeit.
2 Material und Methoden: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Studiendesign, die Patientenauswahl, die erhobenen Daten (inklusive Nierenwerte, Metallabrieb, Zeitpunkt der TEP-Implantation und -Wechsels) und die angewandten statistischen Methoden. Die Einschlusskriterien und Ausschlusskriterien für die Studie werden präzise definiert. Der Abschnitt zur Literaturrecherche beschreibt die Quellen und die Suchstrategie.
3 Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie, untergliedert in allgemeine Patientencharakteristika, die Ergebnisse der Patientenauswahl mittels SAP-Suchanfrage, den Zeitraum zwischen TEP und GN-Diagnose, sowie die Analyse der Nierenwerte vor und nach der Diagnose der postoperativen Glomerulonephritis. Die Anzahl der Patienten mit TEP-assoziierter GN wird ebenfalls ausgewiesen.
4 Diskussion: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse im Detail diskutiert. Die Diskussion konzentriert sich auf mögliche Zusammenhänge zwischen Metallabrieb, Metallunverträglichkeit und Infektionen der TEP-Implantate und dem Auftreten von Glomerulonephritis. Der Aspekt des Wechsels der Prothese wird ebenfalls betrachtet. Kritische Reflexionen zur Methodik und insbesondere zur Patientenauswahl schließen die Diskussion ab. Es werden Stärken und Schwächen der gewählten Vorgehensweise beleuchtet.
Schlüsselwörter
Glomerulonephritis, Totalendoprothese (TEP), Hüftgelenk, Kniegelenk, Metallabrieb, Metallunverträglichkeit, Infektion, Nierenwerte, Immunsuppression, retrospektive Studie, Patientenauswahl, Studiendesign.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Dissertation: Glomerulonephritis nach Totalendoprothesenimplantation
Was ist das Thema dieser Dissertation?
Die Dissertation untersucht den Zusammenhang zwischen der Implantation von Totalendoprothesen (TEP) an Hüfte oder Knie und dem Auftreten von Glomerulonephritis (GN). Konkret werden Häufigkeit, zeitliche Zusammenhänge und mögliche Ursachen dieser Komplikation erforscht.
Welche Methoden wurden in der Studie angewendet?
Es handelt sich um eine retrospektive Studie. Das Studiendesign umfasst die Auswahl von Patientendaten, die Erhebung relevanter Daten (Nierenwerte, Metallabrieb, Zeitpunkt der TEP-Implantation und -Wechsels), und die Anwendung statistischer Methoden zur Analyse. Die Einschlusskriterien und Ausschlusskriterien für die Studienteilnehmer sind präzise definiert. Eine Literaturrecherche wurde durchgeführt, um den aktuellen Forschungsstand zu berücksichtigen.
Welche Daten wurden erhoben?
Die erhobenen Daten umfassen allgemeine Patientencharakteristika, Nierenwerte (vor und nach der Diagnose der Glomerulonephritis), Informationen zum Metallabrieb der Prothesen, den Zeitpunkt der TEP-Implantation und eventueller Prothesenwechsel, sowie den Therapieverlauf.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse umfassen die allgemeine Charakterisierung der Studienteilnehmer, die Ergebnisse der Patientenauswahl mittels SAP-Suchanfrage, den Zeitraum zwischen TEP-Implantation und GN-Diagnose, sowie die Analyse der Nierenwerte vor und nach der Diagnose der Glomerulonephritis. Die Anzahl der Patienten mit TEP-assoziierter GN wird ebenfalls ausgewiesen.
Welche möglichen Ursachen für den Zusammenhang zwischen TEP und GN werden diskutiert?
Die Diskussion konzentriert sich auf mögliche Zusammenhänge zwischen Metallabrieb, Metallunverträglichkeit und Infektionen der TEP-Implantate und dem Auftreten von Glomerulonephritis. Der Aspekt des Wechsels der Prothese wird ebenfalls betrachtet.
Wie wird die Methodik der Studie bewertet?
Die Diskussion beinhaltet eine kritische Reflexion der Methodik, insbesondere der Patientenauswahl. Stärken und Schwächen der gewählten Vorgehensweise werden beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Dissertation?
Glomerulonephritis, Totalendoprothese (TEP), Hüftgelenk, Kniegelenk, Metallabrieb, Metallunverträglichkeit, Infektion, Nierenwerte, Immunsuppression, retrospektive Studie, Patientenauswahl, Studiendesign.
Welche Kapitel umfasst die Dissertation?
Die Dissertation besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel zu Material und Methoden, einem Kapitel zu den Ergebnissen, einer Diskussion der Ergebnisse und Methodik, sowie einer Zusammenfassung.
Was ist das Hauptziel der Dissertation?
Das Hauptziel ist die Erforschung der Häufigkeit, der zeitlichen Zusammenhänge und der möglichen Ursachen für das Auftreten von Glomerulonephritis nach der Implantation von Totalendoprothesen (TEP).
- Quote paper
- Mohammed Albittar (Author), 2015, Glomerulonephritis nach Operation einer Totalendoprothese von Hüfte oder Knie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352242