Die flächendeckende Durchdringung der Digitalisierung in Gesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung schreitet seit einigen Jahren unaufhörlich voran. Auch vor der Wissenschaft macht sie nicht halt. Durch neu entwickelte Technologien wird wissenschaftliches Arbeiten an vielen Stellen modifiziert und auch vereinfacht.
Eines der wichtigsten Ziele der Wissenschaft ist es, Erkenntnisse zu gewinnen und diese der Weltöffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch darauf nimmt die Digitalisierung großen Einfluss. Mit der Veröffentlichung und dem Vereinfachen des Zugangs zu wissenschaftlichen Arbeiten ist jedoch auch oftmals eine Beschränkung anderer Rechte, vor allem des Urhebers verbunden.
Aus diesem Grund muss der Wissenschaftler als Autor und Urheber auf ein detailliertes und praxisgerechtes Urheberrecht vertrauen können, welches einerseits optimale Bedingungen für das Publizieren schafft und andererseits seine Werke angemessen schützt.
Um dies zu gewährleisten bedient sich der Gesetzgeber sogenannter Schrankenbestimmungen. Eine dieser Schrankenbestimmungen ist die immer noch kontrovers diskutierte Umsetzung der EG-Richtlinie 20001/29/EG vom 22.05.2001 zur Harmonisierung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft in den § 52b UrhG.
Die Vorschrift des § 52b UrhG, die sogenannten Leseplatzschranke, erlaubt es bestimmten öffentlichen Einrichtungen, urheberrechtlich geschützte Werke aus ihren bereits vorhandenen Beständen für ihre Nutzer auch digital zugänglich zu machen.
Diese Arbeit gibt einen Überlblick über den Inhalt, den Zweck sowie die Entwicklungsgeschichte der Leseplatzschranke. Außerdem werden die einzelnen Voraussetzungen und der Umfang des § 52b UrhG detailliert beleuchtet und erklärt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Grundlagen und Historie
- I. Inhalt
- II. Zweck und Nutzen
- 1. Definitionen
- 2. Stellungnahme
- 3. Doppelte Bestandsakzessorietät
- III. Entwicklungsgeschichte
- C. Voraussetzungen und Umfang der Werknutzung
- I. Privilegierte Einrichtungen
- 1. Öffentliche Einrichtungen
- 2. Nicht kommerzielle Einrichtungen
- II. Vorrang vertraglicher Regelungen
- 1. Einseitiges Lizenzangebot (Angebotstheorie)
- 2. Beidseitiger Vertrag (Vertragstheorie)
- III. Annexkompetenz
- 1. Digitalisierung analoger Werke
- 2. Herleitung der Vervielfältigungsbefugnis
- 3. Herstellung durch Dritte
- IV. Bestandsbindung
- 1. Bestandsbindung für zugänglich gemachte Werke
- 2. Quantitative Bestandsbindung
- 3. Ausnahmen
- V. Art und Weise der Einrichtung des Leseplatzes
- 1. In den Räumen der Einrichtung
- 2. Eigens eingerichtete Leseplätze
- 3. Anschlussnutzung
- VI. Vergütungsanspruch
- D. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der rechtlichen Grundlage der Werknutzung an elektronischen Leseplätzen. Sie analysiert die Voraussetzungen und den Umfang der Werknutzung, die Art und Weise der Einrichtung des Leseplatzes sowie die Vergütungsansprüche.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Werknutzung an elektronischen Leseplätzen
- Entwicklungsgeschichte und aktuelle Rechtsprechung
- Voraussetzungen und Umfang der Werknutzung
- Vergütungsansprüche und deren Durchsetzung
- Auswirkungen der Digitalisierung auf das Urheberrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Werknutzung an elektronischen Leseplätzen ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der Digitalisierung. Kapitel B beleuchtet die Grundlagen und die Historie der Werknutzung, wobei insbesondere die Definitionen, die Stellungnahme zur Werknutzung und die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Fokus stehen. Kapitel C befasst sich mit den Voraussetzungen und dem Umfang der Werknutzung, einschließlich der verschiedenen Arten von Einrichtungen, die Werknutzung ermöglichen, sowie den relevanten rechtlichen Regelungen.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt zentrale Themen des Urheberrechts im digitalen Kontext, insbesondere die Werknutzung an elektronischen Leseplätzen. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: Urheberrecht, Werknutzung, elektronische Leseplätze, Digitalisierung, Annexkompetenz, Bestandsbindung, Vergütungsanspruch.
- Quote paper
- Julia Emslander (Author), 2015, Die Werknutzung an elektronischen Leseplätzen (§ 52b UrhG), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352118
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