Diese Hausarbeit hat zum Ziel, auszumachen, ob die Figur Carmen in Mérimées Novelle eindeutig dem Typus der femme fatale entspricht. Hierfür wird in einem ersten Schritt der Begriff an sich definiert und dessen Geschichte mit primärem Fokus auf das Fin de siècle beleuchtet. Des Weiteren werden die generellen Eigenschaften der femme fatale erläutert, welche ihr äußeres Erscheinungsbild, ihre Charakteristika und ihr/-e Wirken/Mittel umfassen. Im darauffolgenden Teil wird Carmen anhand ihrer Eigenschaften spezifisch in Bezug auf den Typus untersucht, inwiefern sie eventuell eine femme fatale sein könnte oder eben nicht. Die Schlussbetrachtung umfasst ein Resümee, welches die erhaltenen Erkenntnisse im Zusammenhang mit der bearbeiteten Theorie aufgreift und sinnvoll darstellt. Dies dient zur abschließenden Beurteilung, ob Carmen dem Mythos entspricht.
Die Figur der femme fatale ist eines der ältesten Phänomene der Literaturgeschichte. Bereits in der Antike wurden Frauen mit den signifikanten Merkmalen der femme fatale beschrieben und charakterisiert. Durch die Epochen hindurch wurde die Frauengestalt mit den dämonischen Zügen immer wieder thematisiert und gezielt als attraktives Mittel in der Literatur eingesetzt. Vor allem im Fin de siècle erfreute sich der Mythos unter den französischen Autoren grosser Beliebtheit und erlebte somit seinen literaturhistorischen Höhepunkt. In dieser Arbeit liegt der Fokus auf Prosper Mérimées Novelle "Carmen", welche 1847 erschienen ist und somit vor dem Fin de siècle entstanden ist. Durch das Wirken der Carmen wird Don José, die männliche Hauptfigur der Novelle, ins Verderben gestürzt. Er findet schließlich den Tod durch den Strang. Sein Tod ist dementsprechend ihr Werk.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die femme fatale
- Begriff
- Vorbilder/Begriffsgeschichte
- Fin de siècle
- Eigenschaften femme fatale
- Äußeres Erscheinungsbild
- Charakteristika
- Carmen als femme fatale
- Erscheinung der Carmen
- Handeln und Wirken der Carmen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob Carmen in Prosper Mérimées Novelle dem Typus der femme fatale entspricht. Die Zielsetzung besteht darin, den Begriff der femme fatale zu definieren, seine historische Entwicklung, insbesondere im Fin de siècle, zu beleuchten und die charakteristischen Eigenschaften dieser Figur zu erörtern. Anschließend wird analysiert, inwieweit Carmen diese Eigenschaften aufweist.
- Definition und historische Entwicklung des Begriffs "femme fatale"
- Charakteristische Eigenschaften der femme fatale
- Analyse von Carmens Erscheinungsbild und Handeln
- Beziehung zwischen Carmen und dem Typus der femme fatale
- Der Einfluss des Fin de Siècle auf die Darstellung der femme fatale
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der femme fatale ein, beschreibt sie als ein altbekanntes literarisches Phänomen, das sich durch verschiedene Epochen zieht und im Fin de siècle seinen Höhepunkt erlebte. Die Arbeit konzentriert sich auf Prosper Mérimées Novelle "Carmen" und untersucht, ob die Hauptfigur dem Typus der femme fatale entspricht. Die Methodik wird skizziert, die Arbeit gliedert sich in die Definition des Begriffs, die Erörterung der Eigenschaften der femme fatale und die Analyse von Carmen im Hinblick auf diese Eigenschaften. Die Schlussbetrachtung soll die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassen und eine abschließende Beurteilung ermöglichen.
2. Die femme fatale: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und der historischen Entwicklung des Begriffs "femme fatale". Der Begriff selbst wird etymologisch erläutert, als eine verhängnisvolle, sogar todbringende Frau. Die Kapitel beleuchtet Vorläuferinnen der femme fatale in der Literatur und der Mythologie, von Salome und Judith über Helena und Medea bis hin zur Undine, die als Vorbilder für den Typus der femme fatale gesehen werden können. Die Diskussion umfasst verschiedene Perspektiven von Literaturwissenschaftlern wie Mario Praz und die Bedeutung der Darstellung von Frauen in der Literatur im Laufe der Geschichte.
2.3 Fin de siècle: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die besondere Bedeutung des Motivs der femme fatale im Fin de siècle. Die Autoren dieser Zeit griffen das Motiv auf, was mit anthropologischen, emanzipatorischen und krisenhaften gesellschaftlichen Faktoren in Verbindung gebracht wird. Jürgen Blänsdorf und Carola Hilmes werden zitiert, die argumentieren, dass das verstärkte Interesse am Weiblichen, die aufkommende Emanzipation der Frau und die gesellschaftliche Krise des 19. Jahrhunderts zu der Popularität des Motivs beitrugen. Das Bild der femme fatale wird somit als Spiegelbild gesellschaftlicher Ängste und Umbrüche interpretiert.
Schlüsselwörter
Femme fatale, Carmen, Prosper Mérimée, Fin de siècle, Literaturgeschichte, Frauenbild, Emanzipation, Anthropologie, Charakteranalyse, literarische Figur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Carmen" als Femme Fatale
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit untersucht, ob die Hauptfigur in Prosper Mérimées Novelle "Carmen" dem literarischen Typus der Femme Fatale entspricht. Sie analysiert den Begriff der Femme Fatale, seine historische Entwicklung und charakteristischen Eigenschaften, um diese dann mit Carmens Verhalten und Erscheinung zu vergleichen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und historische Entwicklung des Begriffs "Femme Fatale", insbesondere im Kontext des Fin de Siècle. Sie analysiert die charakteristischen Eigenschaften einer Femme Fatale und untersucht Carmens Erscheinungsbild und Handlungen, um ihre Übereinstimmung mit diesem Typus zu bewerten. Der Einfluss des Fin de Siècle auf die Darstellung der Femme Fatale wird ebenfalls betrachtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Femme Fatale (inklusive ihrer Vorläuferinnen und der Bedeutung des Fin de Siècle), ein Kapitel zur Analyse von Carmen als potenzielle Femme Fatale und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung und Methodik, während die Zusammenfassung der Kapitel die einzelnen Abschnitte detailliert beschreibt.
Welche Bedeutung hat das Fin de Siècle für die Darstellung der Femme Fatale?
Der Abschnitt zum Fin de Siècle hebt die besondere Bedeutung des Motivs der Femme Fatale in dieser Epoche hervor. Es wird argumentiert, dass gesellschaftliche Umbrüche, die zunehmende Emanzipation der Frau und gesellschaftliche Krisen zur Popularität des Motivs beitrugen. Die Femme Fatale wird als Spiegelbild gesellschaftlicher Ängste und Veränderungen interpretiert.
Wer sind die wichtigsten Autorinnen und Autoren, die in der Arbeit erwähnt werden?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Literaturwissenschaftler, insbesondere werden Mario Praz, Jürgen Blänsdorf und Carola Hilmes erwähnt, deren Ansichten zur Femme Fatale und ihren gesellschaftlichen Kontext diskutiert werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Femme fatale, Carmen, Prosper Mérimée, Fin de siècle, Literaturgeschichte, Frauenbild, Emanzipation, Anthropologie, Charakteranalyse, literarische Figur.
Welche konkreten Aspekte von Carmen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Carmens Erscheinungsbild und ihr Handeln, um zu untersuchen, inwieweit sie die typischen Merkmale einer Femme Fatale aufweist. Dies beinhaltet eine Betrachtung ihrer Handlungen und ihres Einflusses auf ihre Umwelt.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Schlussbetrachtung fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und gibt eine abschließende Beurteilung darüber ab, ob Carmen dem Typus der Femme Fatale entspricht. Dies wird anhand der im Hauptteil durchgeführten Analysen begründet.
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- Leonhard Wulf (Author), 2016, Prosper Mérimées "Carmen". Eine femme fatale?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352111