Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts 1989/1990 hat sich die weltpolitische Landschaft entscheidend verändert. Waren die Staaten und ihr politisches Handeln im internationalen System bis dahin geprägt durch die Rivalität zwischen den beiden Großmächten USA und UdSSR, wurde ihnen nun eine Neuausrichtung oktroyiert.
Das jahrzehntelang propagierte Szenario eines drohenden Nuklearkrieges zwischen der North Atlantic Treaty Organization (NATO) und dem Warschauer Pakt, wurde über Nacht obsolet und zwang die einzelnen Staaten so, ihr bisheriges Verständnis, bezogen auf ihre eigene staatliche Sicherheit, innerhalb dieser veränderten Umwelt zu hinterfragen und neu zu definieren.
Es folgte ein Prozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist bzw. sich in einer fortwährenden Erneuerung befindet. Die erste Frage, die beantwortet werden muss, lautet, wie ein Staat Sicherheit grundsätzlich definiert. Denn hier taucht bereits das Problem auf, dass es eine abschließende, allgemeingültige Definition nicht zu geben scheint. Eine Tatsache, die eben diesem ständigen Wandel der Bedrohungen und dem Auftreten neuer Unsicherheiten geschuldet ist. Einigkeit herrscht jedoch dahingehend, dass eine Differenzierung nach innerer und äußerer Sicherheit sinnvoll ist.
Was aber bedroht die jeweilige Sicherheit eines Staates? Die Antwort auf diese Frage wird jeder Staat sehr individuell, je nach seiner geopolitischen Ausrichtung und Zielsetzung, beantworten. Diese Arbeit soll jedoch im Rahmen der gesetzten Möglichkeiten einen groben Überblick über die möglichen Fragen und deren Beantwortung liefern.
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