I. Allgemeines über das Judentum
Der Begriff " Jude" bezeichnet seit jeher Angehörige eines semitischen Volkes, einer religions- und auch volksmäßig zusammengehörenden Gemeinschaft, die über die ganze Welt verteilt ist. Unter " Judentum" ist daher die Gesamtheit der Juden in ihrer religions- und volksmäßigen Zusammengehörigkeit zu verstehen. Auch alle für den Juden typischen Lebensäußerungen, der durch Religion, Kultur und Geschichte geprägten jüdischen Eigenschaften und Eigenheiten werden mit diesem Begriff bezeichnet.
Um genau zu sein wird seit 925 v. Chr. jeder Angehörige des Königreiches Juda in Israel Jude genannt, seit dem römischen Reich galt dieser Name auch für nichtjüdische Angehörige ihrer Religion, und seit der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft 538 v. Chr. wurde das Wort Jude zur Volksbezeichnung.
Judenverfolgungen setzten schon sehr früh ein und machten den Juden auf dem ganzen Erdkreis zu schaffen. Daher konnte sich im jüdischen Volk ein sehr starker Volkszusammenhalt herausbilden und darüberhinaus eine geistig-religiöse Einheit unter verschiedensten Lebensbedingungen erreicht werden.
Höhepunkte der Judenverfolgungen waren im Mittelalter die Kreuzzüge. Um Pogromen zu entgehen, wichen damals viele Juden nach Osteuropa, Rußland, Frankreich und Deutschland aus. Dort kam es mit dem 2. Weltkrieg zu einer erneuten und verheerenden neuen antisemitischen Welle, was sicherlich auch damit zu tun hatte, daß das jüdische Volk sich durch äußerst fähige Persönlichkeiten in den Bereichen Politik, Kultur und Wirtschaft auszeichnete und zur Zielscheibe des aufkeimenden Nationalsozalismus wurde.
So kam es, daß die Juden verstärkt in die USA auswanderten, wo sich die größte jüdische Gemeinde außerhalb Israels befindet, sowie auch in den Staat Israel, der 1948 auf dem Territorium Palästinas gegründet wurde.
Inhaltsverzeichnis
- I. Allgemeines über das Judentum
- II. Was bedeutet Jude-Sein?
- III. Was bedeutet Judentum
- IV. Das jüdische Festjahr
- 1. Der Schabbat
- 2. Rosch ha-Schana
- 3. Jom Kippur
- 4. Sukkot
- 5. Pessach
- V. Die jüdische Bibel- der Tanach
- VI. Der Talmud
- VII. Gott, der Mensch und das jüdische Menschenbild
- VIII. Der Begriff Israel
- IX. Gemeinsamkeiten und Differenzen bei Juden und Christen
- X. Die Antipathie gegeneinander verlernen lernen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Überblick über religiöse Sitten, Kultur und Geschichte des Judentums. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis für das Judentum zu vermitteln und verschiedene Aspekte dieser Religion und Kultur zu beleuchten.
- Definition und Geschichte des Begriffs "Jude"
- Die Doppelmitgliedschaft von Juden als Volk und Religionsgemeinschaft
- Das jüdische Festjahr und seine zentralen Feiertage
- Die Bedeutung der Tora und des Talmuds
- Das jüdische Menschenbild und seine Beziehung zu Gott
Zusammenfassung der Kapitel
I. Allgemeines über das Judentum: Der Begriff "Jude" beschreibt Angehörige eines semitischen Volkes und einer religiös-volksmäßigen Gemeinschaft, weltweit verteilt. "Judentum" umfasst die Gesamtheit der Juden in ihrer religiösen und volkstümlichen Zusammengehörigkeit, inklusive ihrer Lebensäußerungen, die durch Religion, Kultur und Geschichte geprägt sind. Der Begriff "Jude" wird seit 925 v. Chr. verwendet und erfuhr im Laufe der Geschichte, insbesondere durch Judenverfolgungen (z.B. Kreuzzüge, Holocaust), eine Entwicklung. Diese Verfolgungen führten zu einem starken Volkszusammenhalt und einer geistig-religiösen Einheit unter unterschiedlichsten Lebensbedingungen. Die Auswanderung in die USA und nach Israel zeigt die Reaktion auf diese Verfolgungen.
II. Was bedeutet Jude-Sein?: Juden verstehen sich selbst in einer "Doppelmitgliedschaft": Zugehörigkeit zu einem Volk und einer Religionsgemeinschaft. Die religiöse Bindung ist nicht zwingend für die Zugehörigkeit zum Volk. Das Gesetz definiert einen Juden als jemanden, der von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder konvertiert ist. Kinder jüdischer Väter und nicht-jüdischer Mütter gelten als Nichtjuden, was zu Konflikten führt. Das Leben eines Juden ist von Geboten geprägt, darunter Beschneidung, Speisevorschriften, Sabbat und die Befolgung der Tora. Der Glaube an einen Gott und das Bekenntnis zum Bund Gottes mit Israel sind zentral.
III. Was bedeutet Judentum?: Das Judentum wird als Schicksalsgemeinschaft und Religion der Tat beschrieben. Die Gemeinschaft bemüht sich um die Befolgung der göttlichen Gebote. Die Tora wird nicht als rein geistig, sondern als Handlungsanweisung verstanden.
Schlüsselwörter
Judentum, Jude, Religion, Kultur, Geschichte, Tora, Talmud, Israel, jüdische Feiertage, Doppelmitgliedschaft, Judenverfolgung, Antisemitismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text "Allgemeines über das Judentum"
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über das Judentum. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Erklärung des Begriffs "Jude", der Doppelmitgliedschaft als Volk und Religionsgemeinschaft, dem jüdischen Festjahr, der Bedeutung der Tora und des Talmuds, sowie dem jüdischen Menschenbild.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt verschiedene Aspekte des Judentums, darunter:
- Definition und Geschichte des Begriffs "Jude"
- Die Doppelmitgliedschaft von Juden als Volk und Religionsgemeinschaft
- Das jüdische Festjahr (Schabbat, Rosch ha-Schana, Jom Kippur, Sukkot, Pessach)
- Die Bedeutung der Tora und des Talmuds
- Das jüdische Menschenbild und seine Beziehung zu Gott
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Juden und Christen
- Der Umgang mit Antisemitismus
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Ziel des Textes ist es, ein grundlegendes Verständnis für das Judentum zu vermitteln und verschiedene Aspekte dieser Religion und Kultur zu beleuchten. Es soll ein Überblick über religiöse Sitten, Kultur und Geschichte des Judentums gegeben werden.
Was versteht der Text unter "Doppelmitgliedschaft"?
Die "Doppelmitgliedschaft" beschreibt die Zugehörigkeit von Juden sowohl zu einem Volk als auch zu einer Religionsgemeinschaft. Die religiöse Bindung ist dabei nicht zwingend für die Zugehörigkeit zum Volk notwendig. Das Gesetz definiert einen Juden als jemanden, der von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder konvertiert ist.
Welche Bedeutung haben die Tora und der Talmud?
Die Tora und der Talmud sind zentrale religiöse Texte im Judentum. Die Tora wird als Handlungsanweisung verstanden, nicht nur als rein geistig-religiöses Werk. Der Talmud erweitert und interpretiert die Tora.
Welche jüdischen Feiertage werden erwähnt?
Der Text erwähnt die folgenden jüdischen Feiertage: Schabbat, Rosch ha-Schana, Jom Kippur, Sukkot und Pessach.
Wie wird das jüdische Menschenbild beschrieben?
Das jüdische Menschenbild wird im Kontext der Beziehung zu Gott beschrieben. Der Glaube an einen Gott und das Bekenntnis zum Bund Gottes mit Israel sind zentrale Aspekte.
Wie geht der Text mit dem Thema Antisemitismus um?
Der Text thematisiert die Geschichte der Judenverfolgung und den daraus resultierenden Volkszusammenhalt. Es wird die Notwendigkeit angesprochen, die Antipathie gegeneinander zu überwinden ("Die Antipathie gegeneinander verlernen lernen").
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- Yvonne Fischer (Author), 1997, Lernen von und mit dem Judentum - Ein Überblick über religiöse Sitten, Kultur und Geschichte des Judentums, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3517