Diese Arbeit behandelt die Frage, ob und wie Parkours in den Sportunterricht integriert werden könnten.
„Für mich ist Parkour die Zurückeroberung der alten Werte […] im Sinn von Respekt Toleranz anderen gegenüber, Selbstdisziplin und Moral, Neuentdeckung des urbanen Umfeldes als Bewegungsraum“ (Stefan Hinkelmann, zit. nach Witfeld et. al., 2010, S. 10). Mit diesen Worten beschreibt Stefan Hinkelmann, Traceur seit 1994 und Parkour-Profi seine Sportart, die eine kleine Gruppe Jugendlicher Ende der 1980er Jahre in drei Vororten von Paris entwickelte und mittlerweile weltweite Verbreitung gefunden hat. Davon zeugen über 27 Mio. Treffer bei Google ebenso wie Auftritte bekannter Traceure in Musikvideos und Filmen wie „James Bond Casino Royale“, in dem Bond Sebastién Foucan, einen der Mitbegründer dieser Bewegungskunst, verfolgt.
Schaut man sich Parkour-Videos auf Internetplattformen wie YouTube an, fällt dem Zuschauer sofort das Riskante und vermeintlich Halsbrecherische in den Sprüngen und Läufen dieser neuen Bewegungsform auf. Dies lässt eine Umsetzung von Parkour in der Schule schwierig erscheinen. Genau diesen Versuch soll jedoch die vorliegende Arbeit unter der Fragestellung klären: Wie kann man Parkour in den Schulsport einführen und macht dies überhaupt Sinn? Bevor dieser Fragestellung nachgegangen werden kann, muss jedoch vorweg geklärt werden, was Parkour überhaupt ist: Was zeichnet die Disziplin aus? Wo liegen ihre Ursprünge und wie entwickelte sie ihren aktuellen Bekanntheitsgrad?
Danach beschäftigt sich die Arbeit mit der Frage, ob es aus didaktisch-pädagogischer Perspektive überhaupt Sinn macht, das Thema im Unterricht zu behandeln. Hier wird anhand der 6 pädagogischen Perspektiven, aber auch anhand anderer Prinzipien geprüft, ob eine Umsetzung sinnvoll ist. Anschließend sollen dann anhand zweier Doppelstunden Vorschläge für eine praktische Umsetzung von Parkour gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Le Parkour
- 2.1. Die Grundidee – Was ist „le Parkour“?
- 2.2 Die Entwicklung und Entstehung von „le Parkour“
- 2.2.1 Georges Héberts und die „méthode naturelle“
- 2.2.2 David Belle und die Entstehung des modernen Parkour
- 3. Didaktisch-pädagogische Begründung von Le Parkour
- 3.1 Eindruck: Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern
- 3.2 Leistung: Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen
- 3.3 Spannung (Wagnis): Etwas Wagen und verantworten
- 3.4 Miteinander: kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen
- 3.5 Ausdruck: sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten
- 3.6 Reflexion weiterer didaktischer Prinzipien
- 4. Die methodische Umsetzung von Le Parkour im Rahmen zweier Doppelstunden
- 5. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit der Einführung von Parkour in den Schulsport. Die Hauptfragestellung lautet: Wie kann man Parkour in den Schulsport einführen und macht dies überhaupt Sinn? Die Arbeit klärt zunächst den Begriff Parkour, seine Ursprünge und seinen aktuellen Bekanntheitsgrad. Anschließend wird die didaktisch-pädagogische Umsetzbarkeit anhand verschiedener Prinzipien geprüft. Schließlich werden Vorschläge für eine praktische Umsetzung in Form von zwei Doppelstunden präsentiert.
- Definition und Geschichte von Parkour
- Didaktisch-pädagogische Aspekte der Parkour-Integration im Schulsport
- Methodische Umsetzung von Parkour im Schulsport
- Bewertung der Eignung von Parkour für den Schulsport
- Praktische Vorschläge für den Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Fragestellung nach der Möglichkeit und Sinnhaftigkeit der Parkour-Integration in den Schulsport. Sie erwähnt die weltweite Verbreitung von Parkour und den scheinbaren Widerspruch zwischen dem risikoreichen Charakter und der schulischen Umsetzung. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und die zu behandelnden Aspekte: Definition von Parkour, didaktisch-pädagogische Überlegungen und die methodische Umsetzung im Unterricht.
2. Le Parkour: Dieses Kapitel beleuchtet die Grundidee von Parkour als Kunst der Fortbewegung, die Körperbeherrschung, Balance, Dynamik, Effizienz und Präzision vereint. Es erläutert den Begriff "Parcours" und die Rolle der Traceure. Der Fokus liegt auf der effizienten und flüssigen Überwindung von Hindernissen in urbanen und natürlichen Umgebungen. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Bewegungsformen wie Turnen und Leichtathletik herausgearbeitet, wobei die Zweckmäßigkeit jeder Bewegung im Parkour im Gegensatz zur Selbstreferenzialität turnerischer Elemente betont wird. Schließlich wird der philosophische Hintergrund von Parkour und die Bedeutung mentaler Fähigkeiten für die Ausübung dieser Sportart hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Parkour, Freerunning, Schulsport, Didaktik, Pädagogik, Bewegungserziehung, Bewegungslernen, Hindernisüberwindung, Körperbeherrschung, Effizienz, Risikobereitschaft, methodische Umsetzung, Unterrichtsplanung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Le Parkour im Schulsport"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Integration von Parkour in den Schulsport. Die zentrale Frage ist, ob und wie Parkour sinnvoll in den Schulsportunterricht eingebunden werden kann.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Geschichte von Parkour, die didaktisch-pädagogischen Aspekte seiner Integration in den Schulsport, die methodische Umsetzung im Unterricht, eine Bewertung der Eignung und schließlich praktische Unterrichtsvorschläge.
Was ist "Le Parkour" und welche Ursprünge hat es?
Le Parkour ist eine Kunst der Fortbewegung, die Körperbeherrschung, Balance, Dynamik, Effizienz und Präzision vereint. Seine Ursprünge liegen in der "méthode naturelle" von Georges Hébert und wurde von David Belle zum modernen Parkour weiterentwickelt. Es unterscheidet sich von anderen Bewegungsformen durch seine Zweckmäßigkeit und den Fokus auf die effiziente Überwindung von Hindernissen.
Welche didaktisch-pädagogischen Prinzipien werden im Zusammenhang mit Parkour betrachtet?
Die Arbeit untersucht die didaktisch-pädagogischen Aspekte von Parkour anhand von Prinzipien wie Wahrnehmungsfähigkeit, Leistungserfahrung, Wagnis, Kooperation, Ausdruck und Reflexion. Es wird beleuchtet, wie diese Prinzipien durch Parkour im Schulsport gefördert werden können.
Wie wird die methodische Umsetzung von Parkour im Schulsport vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert konkrete Vorschläge für die methodische Umsetzung von Parkour in zwei Doppelstunden Schulsport. Diese Vorschläge beinhalten praktische Übungen und didaktische Überlegungen zur Umsetzung im Unterricht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Parkour, Freerunning, Schulsport, Didaktik, Pädagogik, Bewegungserziehung, Bewegungslernen, Hindernisüberwindung, Körperbeherrschung, Effizienz, Risikobereitschaft, methodische Umsetzung, Unterrichtsplanung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel über Le Parkour (inkl. Geschichte und Definition), einem Kapitel über die didaktisch-pädagogische Begründung, einem Kapitel zur methodischen Umsetzung und einem Ausblick. Jedes Kapitel wird in der Arbeit zusammengefasst.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Möglichkeiten und die Sinnhaftigkeit der Integration von Parkour in den Schulsport zu untersuchen und konkrete Vorschläge für die praktische Umsetzung im Unterricht zu liefern.
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- Christian Hüsch (Author), 2015, Parkour und Freerunning. Möglichkeiten einer Einführung in den Sportunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351496