Kultur und Sponsoring, das scheint zunächst ein Gegensatz zu sein. Über Jahrzehnte hinweg wurde Kultur fast schon selbstredend staatlich subventioniert. Die Kulturinstitutionen erhielten und erhalten immer noch einen Großteil ihrer Budgets bzw. ihrer Defizite, den Teil des Gesamtbudgets also, den sie nicht über Kartenverkäufe und Sponsoringgelder erwirtschaften konnten, vom Staat (Länder und Gemeinden) zugeschossen, ohne dass diese Praxis bisher auch nur ansatzweise in Frage gestellt wurde.
Die Finanzkrise der öffentlichen Haushalte, gerade seit der Wiedervereinigung 1990, löste jedoch eine Debatte über Subventionskürzungen aus, die sich auch auf diese gängige Praxis richtete. Die Schließungen des Metropol-Theaters 1999 sowie des Schiller-Theaters 2001 in Berlin geben bereits einen Vorgeschmack darauf, welche Konsequenzen eine solche Debatte haben kann, zumal führende Politiker, wie Peer Steinbrück (SPD) und Roland Koch (CDU), davon ausgehen, dass angeplante Subventionskürzungen, die aufgrund der Finanzsituation der öffentlichen Haushalte unabdingbar sind, alle Bereiche des öffentlichen Lebens zu treffen haben und somit auch den Bereich der Kultur. Dieser Ansatz ist aus Sicht des Politikers, der seine meist unliebsamen Entscheidungen dem Wähler zu vermitteln hat, durchaus auch verständlich.
Die Suche nach neuen Finanzierungsformen muss daher die neue Aufgabe der Kulturinstitutionen in Zusammenarbeit mit den Kulturpolitikern sein, um der kulturellen Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland keinen nennenswerten Schaden zuzufügen. Die Folge daraus wird der Aufbau eines umfassenden Sponsoring- und Spendenwesens sein, um der momentanen Lage Rechnung zu tragen.
Inhaltsverzeichnis
- Kultur und Sponsoring
- Die Subventionierung von Kultur
- Kultur als volkwirtschaftliches Gut
- Externe Effekte von Kultur
- Kultur und Umwegrentabilität
- Kultur als Standortfaktor
- Kultursponsoring in der Praxis
- Die verschiedenen Sponsoringarten
- Sponsoring
- Das Mäzenatentum
- Stiftungen
- Spenden
- Sponsoring und Subventionen in Zahlen
- Die zukünftige Rolle des Sponsoring
- Die verschiedenen Sponsoringarten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Beziehung zwischen Kultur und Sponsoring. Sie untersucht die Bedeutung von Kultur als volkwirtschaftliches Gut, beleuchtet die Notwendigkeit staatlicher Subventionierung und zeigt alternative Finanzierungsmodelle auf. Zudem werden die verschiedenen Formen des Sponsorings und deren Rolle in der Praxis betrachtet.
- Kultur als volkwirtschaftliches Gut und seine Bedeutung für die Gesellschaft
- Staatliche Subventionierung von Kultur und ihre Herausforderungen
- Verschiedene Formen des Kultursponsorings und ihre Praxis in Deutschland
- Die Rolle von Sponsoring in der Zukunft der Kulturfinanzierung
- Chancen und Risiken des Kultursponsorings aus wirtschaftlicher und rechtlicher Sicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kultur und Sponsoring: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung von Kulturförderung und die Herausforderungen, die aus der Finanzkrise der öffentlichen Haushalte entstanden sind. Es zeigt auf, dass sich Kulturinstitutionen verstärkt auf Sponsoring und Spenden konzentrieren müssen, um ihre Aktivitäten zu finanzieren.
- Die Subventionierung von Kultur: Dieses Kapitel analysiert die wirtschaftspolitischen Aspekte von Kultur und erklärt, warum sie als öffentliches und meritorisches Gut staatliche Unterstützung erhält. Der Fokus liegt auf der Rolle von Kultur als Standortfaktor und die Abgrenzung zu anderen gesellschaftlichen Bereichen wie dem Sport.
- Kultursponsoring in der Praxis: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Formen von Sponsoring, wie das Mäzenatentum, Stiftungen, Spenden und das Sponsoring selbst. Es beleuchtet die Bedeutung von Sponsoring in Zahlen und analysiert die zukünftige Rolle des Kultursponsorings im Kontext der Kulturfinanzierung.
Schlüsselwörter
Kultursponsoring, Kultursubventionierung, volkwirtschaftliches Gut, meritorisches Gut, Mäzenatentum, Stiftungen, Spenden, Sponsoring, öffentliche Güter, staatliche Finanzierung, finanzielle Herausforderungen, Kulturinstitutionen, Wirtschaftlichkeit, rechtliche Aspekte, internationaler Vergleich.
- Quote paper
- Friedrich Bielfeldt (Author), 2004, Kultursponsoring - ein kurzer Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35096