In der Hausarbeit wird die kritische Sichtweise zum Fall Anneliese Michel dargestellt. Im Juli 1976 verstarb die damals dreiundzwanzigjährige Anneliese Michel an den Folgen eines mehrtägigen Exorzismus. Der Fall sorgte für großes Aufsehen und wird heute noch im Zusammenhang mit dem katholischen Exorzismus erwähnt und von Kritikern als Beispiel für die Fahrlässigkeit der katholischen Kirche genommen. Die Hausarbeit legt die unterschiedlichen Kommentare zu dem Vorfall sowohl aus geistlicher Sicht als auch von Wissenschaftlern dar. War Michel wirklich besessen oder ist ihr Verhalten pathologisch erklärbar und hätte ihr Tod verhindert werden können?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person Anneliese Michel
- Warum wurde der Exorzismus überhaupt durchgeführt?
- Die theologische Stellungnahme der katholischen Kirche
- Kennzeichen für einen Exorzismus
- Kritiker des Exorzismus
- Der Vorfall aus der Sicht der katholischen Kirche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert den Fall Anneliese Michel, dessen Tod im Juli 1976 nach einem mehrtägigen Exorzismus erfolgte. Die Arbeit setzt sich kritisch mit den Umständen des Falles auseinander und untersucht die verschiedenen Perspektiven auf das Geschehen, sowohl aus geistlicher Sicht als auch aus wissenschaftlicher Perspektive.
- Der Krankheitsverlauf von Anneliese Michel und ihre Diagnose mit epileptischem Anfallsleiden
- Die Rolle der Religion und des Glaubens in Michels Leben und die Einflussnahme der Familie auf die Entscheidung für einen Exorzismus
- Die Durchführung des Exorzismus und die medizinischen Aspekte des Falles
- Die Position der katholischen Kirche zum Fall Michel und die Interpretation des Geschehens
- Die Kritik an den beteiligten Geistlichen und die Diskussion über die Verantwortung für den Tod von Anneliese Michel
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Hausarbeit analysiert den Fall Anneliese Michel und die unterschiedlichen Perspektiven auf den Vorfall, insbesondere aus geistlicher und wissenschaftlicher Sicht. Sie fragt, ob Anneliese Michel tatsächlich besessen war oder ob ihr Verhalten pathologisch erklärbar ist und ihr Tod hätte verhindert werden können.
Zur Person Anneliese Michel
Anneliese Michel, eine Studentin aus Klingenberg am Main, erlebte in den Monaten vor ihrem Tod eine dramatische Veränderung ihrer Wesenszüge, geprägt von Unruhe und Tobanfällen. Obwohl sie als Kind aufgeweckt und unauffällig war, entwickelte sie mit siebzehn Jahren epileptische Anfälle. Ihre Familie, insbesondere ihre Mutter, war davon überzeugt, dass Michel von Dämonen besessen war. Der Dorfpfarrer und der Experte für Besessenheit und Austreibung Pater Adolf Rodewyk bestätigten die Diagnose der Besessenheit.
Warum wurde der Exorzismus überhaupt durchgeführt?
Die katholische Kirche fordert in ihrer theologischen Stellungnahme von 1952 zwar eine medizinische Hilfeleistung, aber nicht die Ausschluss eines Exorzismus. Auch gibt es festgelegte Kennzeichen, die einen Exorzismus rechtfertigen. Michels Verhalten in den letzten Lebenstagen, einschließlich Fastens und Nahrungsaufnahme von Insekten und Eigenurin, sowie wütende Anfälle, deuteten auf eine Besessenheit hin. Allerdings fehlten einige wichtige Kennzeichen, die den Exorzismus eigentlich hätten verhindern müssen. Trotz dieser Zweifel wurde der Exorzismus durchgeführt, wobei Familienmitglieder daran mitwirkten und Michel den Kontakt zu einem Arzt verweigerten. Die Verantwortung für den Tod von Michel wird von Kritikern der Kirche zugeschrieben, die ein Fehlverhalten durch mangelnde Kontrolle von religiösen Überzeugungen vorwerfen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter im Kontext des Falles Anneliese Michel umfassen Themen wie Besessenheit, Exorzismus, katholische Kirche, Epilepsie, psychische Erkrankung, medizinische Hilfe, religiöse Überzeugung, Kritik, Verantwortung und der Tod von Anneliese Michel.
- Quote paper
- Linda Hase (Author), 2015, Exorzismus. Der Tod von Anneliese Michel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350853