In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich mit Entstehung, der Modifikation und Funktion des „Feindbild Jude“ beschäftigen. Zu Beginn werde ich eine allgemeine Einführung in den theoretischen Teil geben. Die Definition der Begriffe Stereotyp, Vorurteil und Feindbild soll als Basis für diese Arbeit dienen. Im Anschluss an die Begriffsbestimmung folgt eine allgemeine Ausführung zur Funktion von Feindbildern. Dies ist für die später folgenden Ausführungen von hoher Bedeutung.
Nachdem ich den theoretischen Teil beendet habe, werde ich mich der historischen Ausführung zuwenden. Die Entwicklungslinien des Antijudaismus werden beginnend mit dem Christentum dargestellt. Diese stark mit historischen Ereignissen verbundene Darstellung wird keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, vielmehr dient sie dazu die Vielschichtigkeit und Unregelmäßigkeit des Antisemitismus in seinen Ursachen und Funktionen aufzuzeigen.
Mit der Teilung der antisemitischen Bewegung in die religiöse und moderne beabsichtige ich, die vielschichtigen Motivationen der judenfeindlichen Handlungen ein wenig differenzierter aufzeigen zu können. Die Skizzierung der historischen Umstände der jeweiligen Epochen wird dies unterstützen. Mit dem dritten und letzten Teil werde ich mich der Epoche des Nationalsozialismus ein wenig genauer zuwenden. Diese Schwerpunktsetzung basiert vor allem auf dem zu dieser Zeit erreichten Höchstmaß an Verbrechen gegen die `europäischen Juden`. Ich werde versuchen auf der Basis der Beschreibung des politischen Systems und den Ursachen seines Erfolges, die damaligen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umstände bildhaft werden zu lassen um eine Vorstellung davon zu gewinnen, in welcher Art von Gesellschaft und Politik das nationalsozialistische `Feindbild Jude` eingebettet war. Abschließend werde ich mich den Funktionen des Feindbildes speziell zu dieser Zeit zuwenden und diese erörtern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition und Funktion von Feindbildern
- 2.1 Stereotype, Vorurteile und Feindbilder – Eine Begriffsbestimmung
- 2.2 Funktionen von Feindbildern
- 2.2.1 Funktion für das Individuum
- 2.2.2 Funktion für die Gesellschaft einschließlich Politik
- 3. Das Feindbild 'Jude'
- 3.1 Entwicklung des Feindbildes
- 3.1.1 Christentum
- 3.1.2 Mittelalter
- 3.1.3 Moderne
- 3.1.4 Deutscher Nationalismus
- 3.1.5 Kaiserreich bis Weimarer Republik
- 3.2 Das Feindbild 'Jude' zur Zeit des Nationalsozialismus
- 4. Ursachen des Erfolges des Nationalsozialismus
- 4.1 Merkmale und Funktionen des Feindbildes
- 4.2 Funktion für das Individuum
- 4.2.2 Funktion für die Gesellschaft einschließlich Politik
- 5. Resümee
- 6. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung, Veränderung und Funktion des Feindbildes "Jude" vom Ursprung des Christentums bis zum Dritten Reich. Ziel ist es, die komplexen Motivationen antisemitischer Handlungen in verschiedenen historischen Kontexten zu beleuchten und die Gefahr von Vorurteilen und deren Instrumentalisierung aufzuzeigen. Der Holocaust wird als gravierendes Beispiel für die Folgen solcher Feindbilder betrachtet.
- Entwicklung des Feindbildes "Jude" über verschiedene Epochen
- Funktionen von Feindbildern für Individuum und Gesellschaft
- Begriffliche Abgrenzung von Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern
- Der Antisemitismus im Nationalsozialismus und seine Ursachen
- Die Rolle des Feindbildes im nationalsozialistischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Entstehung, Modifikation und Funktion des Feindbildes "Jude". Es wird ein theoretischer Rahmen geschaffen, der die Definitionen von Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern beinhaltet und deren Funktionen erläutert. Dieser theoretische Teil bildet die Grundlage für die anschließende historische Analyse des Antijudaismus, beginnend mit dem Christentum und reichend bis zum Nationalsozialismus. Die Arbeit zielt darauf ab, die Vielschichtigkeit des Antisemitismus und seine Abhängigkeit von historischen Umständen aufzuzeigen und ein differenziertes Bild dieser Feindschaft zu ermöglichen. Die Analyse der Funktionsweise von Feindbildern soll auch für die Gegenwart und Zukunft relevant sein.
2. Definition und Funktion von Feindbildern: Dieses Kapitel befasst sich mit der begrifflichen Abgrenzung von Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern. Stereotype werden als vereinfachte, generalisierte Vorstellungen beschrieben, die schwer revidierbar sind. Vorurteile werden als negative Urteile definiert, die nicht mit der Realität übereinstimmen und erlernt werden. Das Kapitel untersucht die Funktionen von Feindbildern sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft, wobei der gesellschaftliche Kontext betont wird, in dem diese Konzepte eingebettet sind. Die Definitionen und die Diskussion der Funktionen bilden das Fundament für die spätere Analyse des Feindbildes "Jude".
3. Das Feindbild 'Jude': Dieses Kapitel verfolgt die Entwicklung des Feindbildes "Jude" von seinen Anfängen im Christentum bis in die Moderne. Es wird die Entwicklung des Antisemitismus in verschiedenen historischen Epochen (Mittelalter, Moderne, Deutscher Nationalismus, Kaiserreich bis Weimarer Republik) skizziert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Vielschichtigkeit und Unregelmäßigkeit des Antisemitismus in seinen Ursachen und Funktionen. Die Unterscheidung zwischen religiösem und modernem Antisemitismus dient der differenzierteren Darstellung der Motivationen judenfeindlicher Handlungen. Die historischen Umstände der jeweiligen Epochen werden skizziert.
Schlüsselwörter
Feindbild Jude, Antisemitismus, Stereotyp, Vorurteil, Christentum, Mittelalter, Moderne, Deutscher Nationalismus, Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Holocaust, Funktionen von Feindbildern, Gesellschaft, Politik, Individuum, historische Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Feindbild "Jude" - Entstehung, Wandel und Funktion
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entstehung, Veränderung und Funktion des Feindbildes "Jude" vom Ursprung des Christentums bis zum Dritten Reich. Sie beleuchtet die komplexen Motivationen antisemitischer Handlungen in verschiedenen historischen Kontexten und zeigt die Gefahr von Vorurteilen und deren Instrumentalisierung auf. Der Holocaust wird als gravierendes Beispiel für die Folgen solcher Feindbilder betrachtet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung des Feindbildes "Jude" über verschiedene Epochen, die Funktionen von Feindbildern für Individuum und Gesellschaft, die begriffliche Abgrenzung von Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern, den Antisemitismus im Nationalsozialismus und seine Ursachen sowie die Rolle des Feindbildes im nationalsozialistischen Kontext.
Wie werden Stereotype, Vorurteile und Feindbilder definiert?
Stereotype werden als vereinfachte, generalisierte Vorstellungen beschrieben, die schwer revidierbar sind. Vorurteile werden als negative Urteile definiert, die nicht mit der Realität übereinstimmen und erlernt werden. Feindbilder werden im Kontext ihrer Funktionen für Individuum und Gesellschaft analysiert.
Welche Funktionen haben Feindbilder für Individuen und die Gesellschaft?
Das Kapitel 2.2 untersucht die Funktionen von Feindbildern sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft. Es wird der gesellschaftliche Kontext betont, in dem diese Konzepte eingebettet sind. Diese Analyse bildet die Grundlage für die spätere Untersuchung des Feindbildes "Jude".
Wie wird die Entwicklung des Feindbildes "Jude" dargestellt?
Kapitel 3 verfolgt die Entwicklung des Feindbildes "Jude" vom Christentum bis in die Moderne. Es skizziert den Antisemitismus in verschiedenen Epochen (Mittelalter, Moderne, Deutscher Nationalismus, Kaiserreich bis Weimarer Republik) und betont die Vielschichtigkeit und Unregelmäßigkeit des Antisemitismus in seinen Ursachen und Funktionen. Die Unterscheidung zwischen religiösem und modernem Antisemitismus dient einer differenzierten Darstellung der Motivationen judenfeindlicher Handlungen.
Welche Rolle spielt das Feindbild "Jude" im Nationalsozialismus?
Die Arbeit analysiert die Rolle des Feindbildes "Jude" im Nationalsozialismus und untersucht die Ursachen für den Erfolg des Nationalsozialismus im Kontext der Funktion von Feindbildern für Individuum und Gesellschaft. Der Holocaust wird als gravierende Konsequenz betrachtet.
Welche Kapitel enthält die Arbeit und worum geht es jeweils?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Definition und Funktion von Feindbildern, Das Feindbild 'Jude', Ursachen des Erfolges des Nationalsozialismus, Resümee und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel vertieft einen Aspekt der Thematik, beginnend mit der theoretischen Einordnung bis hin zur historischen Analyse und Schlussfolgerung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter umfassen: Feindbild Jude, Antisemitismus, Stereotyp, Vorurteil, Christentum, Mittelalter, Moderne, Deutscher Nationalismus, Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Holocaust, Funktionen von Feindbildern, Gesellschaft, Politik, Individuum, historische Entwicklung.
- Quote paper
- Sarah Heine (Author), 2008, "Feindbild Jude". Die Entwicklungslinien des Feindbildes und seiner Funktionen von der Gründung des Christentums bis zum Dritten Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350631