Die Idee der Menschenrechte existiert seit Anbeginn unserer kulturellen Existenz. Von den Denkern der Antike über das römische Recht, das Christentum und den Humanismus und beeinflusst von den Revolutionen des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der westliche Menschenrechtsgedanke im europäischen Kulturraum und gipfelte 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR).
Die Geschichte zeigt uns mehr als deutlich, wo die Wurzeln des Menschenrechtsverständnisses liegen, welches in der AEMR zum Tragen kommt. Sie liegen in Europa, in der westlichen Welt.
Basierend auf dieser Erkenntnis entsteht folgende wichtige Frage: Ist es legitim, dass die AEMR universelle Geltung für die ganze Welt erhebt? Oder anders gefragt: Kann ein westliches Kulturgut, wie die Menschenrechte, in einer anderen, fremden Kultur Fuß fassen oder erlaubt eine kulturspezifische Entwicklung des Denkens und der Gesellschaft die Nichtanerkennung der in der AEMR definierten Menschenrechte?
In der vorliegenden Arbeit werde ich am Beispiel der Volksrepublik China versuchen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Die geschichtliche Entwicklung des Menschenrechtsgedanken
- Griechische Antike und römisches Recht
- Frühes Christentum und Mittelalter
- Reformation, Humanismus und frühneuzeitliche Naturrechtsvorstellungen
- Absolutismus und John Locke
- Die Revolutionen des 18. Jahrhunderts
- Die Nordamerikanische Menschenrechtserklärung
- Die französische Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
- Zusammenfassung
- Völkerrechtliche Entwicklungen
- Die Volksrepublik China und die Menschenrechtsfrage
- Menschenrechtsrelevante Ansätze in der klassischen chinesischen Philosophie
- Die chinesische Gesellschaft unter den Einflüssen der konfuzianischen Philosophie
- Die Rolle von Individuum und Staat
- Das Verständnis von Rechten und Pflichten
- Menschenrechtskritik und ihre Begründung durch die VR China
- Kritische Betrachtung der Menschenrechtskritik durch die VR China
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Menschenrechtsgedankens im europäischen Kontext und analysiert, inwieweit sich das westliche Verständnis von Menschenrechten mit dem konfuzianischen Menschenbild Chinas vergleichen lässt. Sie befasst sich mit der Frage, ob die westlichen Menschenrechtskonzepte in der chinesischen Kultur Fuß fassen können oder ob kulturspezifische Unterschiede die Nichtanerkennung der in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) definierten Menschenrechte erklären. Die Arbeit analysiert die Position der chinesischen Führung gegenüber dem westlichen Menschenrechtsverständnis und untersucht, ob diese Position auf kulturellen Differenzen oder politischen Machtinteressen beruht.
- Die geschichtliche Entwicklung des Menschenrechtsgedankens im Westen
- Der Vergleich des westlichen Menschenrechtsverständnisses mit dem konfuzianischen Menschenbild Chinas
- Die Rolle von Tradition und Kultur in der Debatte um Menschenrechte in China
- Die Position der chinesischen politischen Führung gegenüber den westlichen Menschenrechten
- Die Bedeutung von Individuum, Staat und Recht im chinesischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Kann ein westliches Kulturgut wie die Menschenrechte in einer anderen Kultur Fuß fassen? Das Kapitel „Die geschichtliche Entwicklung des Menschenrechtsgedankens“ verfolgt die Entwicklung des Menschenrechtsgedankens von der griechischen Antike bis zur AEMR von 1948. Es werden wichtige Meilensteine und deren Bedeutung für die Entwicklung des westlichen Menschenrechtsverständnisses erläutert.
Das Kapitel „Die Volksrepublik China und die Menschenrechtsfrage“ analysiert die Rolle der konfuzianischen Philosophie in der chinesischen Gesellschaft und befasst sich mit der Frage, ob und inwieweit diese Philosophie mit den westlichen Menschenrechtskonzepten kompatibel ist. Es untersucht die Rolle von Individuum und Staat sowie das Verständnis von Rechten und Pflichten im chinesischen Kontext.
Schlüsselwörter
Menschenrechte, China, Konfuzianismus, Tradition, Kultur, Gleichheit, Freiheit, Individuum, Staat, Westliches Menschenrechtsverständnis, AEMR, politische Führung, Menschenrechtskritik, VR China.
- Quote paper
- Sarah Heine (Author), 2006, Die Menschenrechte und China. Eine Analyse der relativistischen Sicht auf die Menschenrechtsfrage in der Volksrepublik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350630