Der Roman "I promessi sposi" zählt nicht nur zu den bekanntesten und den berühmtesten Werken der italienischen Literatur, sondern auch zu den bedeutendsten. Der seit der ersten Veröffentlichung als Meisterwerk bezeichnete Roman, zeichnet sich durch sein hohes Maß an Komplexität aus. Die Wahl der Protagonisten aus der sozialen Unterschicht, der Epoche und das Vorherrschen der Vorsehung und des freien Willens in dem Roman, machen es zu einem Meisterwerk seiner Zeit. Seine große Kunst besteht nicht darin Fakten und Intrigen zu erfinden, sondern in der Konstruktion von lebenswahren Personen. Er beschränkt sich nicht nur auf die oberflächliche Beschreibung der Figuren. Vielmehr versucht er die dunkelsten Abgründe ihrer Seelen zu ergründen, um das, was alleinstehend, charakterisierend für sie ist, zu erfassen. Weiter versucht Manzoni diese Eigenschaften zu universalisieren, sodass das Geschriebene einer Gesellschaft aus der Vergangenheit auch in der Gegenwart Gültigkeit besitzt. In Manzonis Roman existieren zahlreiche Figuren, die an dem Hauptplot teilhaben und durch die Vorsehung und ihren Willen den weiteren Verlauf der Geschichte beeinflussen bzw. beeinflussen können. Keine derjenigen ist im Roman wegzudenken, da sie zu einer universellen Bedeutung des Romans beitragen. Das beste Beispiel dafür ist die Rolle der Monaca di Monza, Gertrude.
Deshalb beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit ebendieser Figur in Hinblick auf die Frage: Welche genaue Bedeutung hat Gertrude in dem Plot des Romans, der als Hauptstrang die Liebesgeschichte von Lucia und Renzo thematisiert? Was trägt sie zu dem Gesamtbild des Werkes bei? Des Weiteren stellt sich die Frage, warum Gertrude so viel Raum für die detailreiche Schilderung sowohl ihres Äußeren, als auch ihrer Kindheit eingeräumt wird, obwohl sie nur einen kleinen Part in dem Roman hat. Welche Beziehung steht zur göttlichen Vorsehung?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der historische Roman
- Religion im Roman: la Provvidenza
- Personenbeschreibung
- Gertrude – Monaca di Monza
- L’Innominato
- Interpretation der Figurenrelevanz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle der Monaca di Monza, Gertrude, im Roman „I Promessi Sposi“ von Alessandro Manzoni. Sie untersucht die Bedeutung der Figur in der Handlung und ihr Verhältnis zur göttlichen Vorsehung (la Provvidenza). Des Weiteren wird die Verbindung zwischen Gertrudes komplexer Persönlichkeit und der Darstellung des historischen Romans im Werk Manzonis beleuchtet.
- Die Bedeutung von Gertrude im Roman „I Promessi Sposi“
- Das Konzept des historischen Romans und seine Relevanz für Manzonis Werk
- Die Rolle der göttlichen Vorsehung (la Provvidenza) im Roman
- Die Darstellung der menschlichen Seele im Kontext von Schuld und Erlösung
- Die Verbindung zwischen Gertrude und dem l’Innominato
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema und die Zielsetzung der Arbeit ein. Sie beleuchtet Manzonis Biografie und seine Konversion zum katholischen Glauben, welche seine literarische Arbeit maßgeblich beeinflusste. Zudem wird die Bedeutung von „I Promessi Sposi“ als eines der wichtigsten Werke der italienischen Literatur und der Komplexität des Romans herausgestellt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem historischen Roman und seiner Relevanz für Manzonis Werk. Manzoni distanzierte sich nach seiner Konversion vom Genie- und Schöpfergedanken der Romantik und suchte nach einer neuen literarischen Form, die der Wirklichkeit entsprach. Der historische Roman, welcher durch Sir Walter Scotts „Waverley“ geprägt wurde, bot ihm diese Möglichkeit.
Kapitel drei beleuchtet das Thema Religion im Roman und die zentrale Rolle der göttlichen Vorsehung. Manzonis Roman zeigt verschiedene Figuren, die die Religion auf unterschiedliche Weise leben und verkörpern. Manche Figuren zeigen eine tiefe Gläubigkeit und moralische Stärke, während andere ihre Rolle als Priester oder Nonne ablehnen und sündigen.
Kapitel vier analysiert die Figurenbeschreibungen von Gertrude und dem l’Innominato. Es wird die besondere Aufmerksamkeit von Manzoni für die Darstellung der beiden Figuren hervorgehoben, die trotz ihrer Nebenrollen detailliert beschrieben werden.
Das Kapitel „Interpretation der Figurenrelevanz“ untersucht die Bedeutung von Gertrude im Roman. Es zeigt, wie sie durch ihre Handlungen den Sieg des Bösen in sich selbst verkörpert, zugleich aber auch das Leiden einer Gestalt, die gegen Gott rebelliert.
Schlüsselwörter
Alessandro Manzoni, I Promessi Sposi, Monaca di Monza, Gertrude, l’Innominato, historischer Roman, göttliche Vorsehung (la Provvidenza), Religion, Schuld, Erlösung, menschliche Seele, Rebellion gegen Gott, symbolische Bedeutung.
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- Oxana Peters (Author), 2016, Die Rolle der Monaca di Monza in Alessandro Manzonis "I Promessi Sposi", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349931