Convenience ist eines der Schlagworte der modernen Konsum- und Freizeitgesellschaft. Jeder möchte es bequem haben. Die vorliegende Arbeit betrachtet diesen Trend bezogen auf Convenience-Stores. Sie stützt sich hierbei vor allem auf Modelle aus der Praxis.
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Im ersten Kapitel wird neben den Begriffserklärungen der aktuell zu erkennende Wandel im Handel dargestellt.
Das zweite Kapitel stellt unterschiedliche Modelle von Convenience-Stores, bezogen auf einzelne Kontinente und jeweils ausgewählte Länder, dar.
Das dritte Kapitel versucht die Erfolgsfaktoren, bezogen auf Deutschland, darzustellen. Es werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und mit einem Ausblick, wie sich die Convenience-Stores in Zukunft erfolgreich entwickeln könnten, abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
Vorwort
1. Der Handel im Wandel
1.1. Definitionen
1.2. Entwicklungen und Trends
1.3. Der Verbraucher von Morgen
1.4. Eine Möglichkeit für den Einzelhandel?
2. Modelle
2.1. Umsetzung in Europa
2.1.1. Niederlande
2.1.1.1. „LEKKERLAND-TOBACCOLAND“
2.1.2. Deutschland
2.1.2.1. Aktuelle Marktsituation
2.1.2.2. Mineralölkonzerne
2.1.2.3. „shop’n go“
2.1.3. Großbritannien
2.1.3.1. „Tesco” und “Sainsbury”
2.2. Umsetzung in Asien
2.2.1. Japan
2.2.1.1. „Ito Yokado“
2.3. Umsetzung in den USA
2.3.1. „7-Eleven“
3. Chancen und Möglichkeiten in Deutschland
3.1. Die Erfolgsfaktoren
3.1.1. Soziodemografische Veränderungen
3.1.2. Corporate Identity
3.1.3. Kundenservice
3.1.4. Standorte & Öffnungszeiten
3.1.5. Marken
3.1.6. Sonstiges
3.2. Ausblick
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
Darstellung 1: Gründe einem Geschäft fernzubleiben
Darstellung 2: Shop wird top
Vorwort
Convenience ist eines der Schlagworte der modernen Konsum- und Freizeitgesellschaft. Jeder möchte es bequem haben. Die vorliegende Arbeit betrachtet diesen Trend bezogen auf Convenience-Stores. Sie stützt sich hierbei vor allem auf Modelle aus der Praxis.
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Im ersten Kapitel wird neben den Begriffserklärungen der aktuell zu erkennende Wandel im Handel dargestellt.
Das zweite Kapitel stellt unterschiedliche Modelle von Convenience-Stores, bezogen auf einzelne Kontinente und jeweils ausgewählte Länder, dar.
Das dritte Kapitel versucht die Erfolgsfaktoren, bezogen auf Deutschland, darzustellen. Es werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und mit einem Ausblick, wie sich die Convenience-Stores in Zukunft erfolgreich entwickeln könnten, abgeschlossen.
1. Der Handel im Wandel
1.1. Definitionen
Convenience: „Aus dem Angelsächsischen übersetzt: Einsparung von Zeit und Arbeit (convenient = bequem).“[1]
Convenience-Store (Nachbarschaftsladen): Der Convenience Store (Nachbarschaftsladen) ist ein kleinflächiger Einzelhandelsbetrieb (Einzelhandel im institutionellen Sinne), der ein begrenztes Sortiment an Lebensmitteln sowie gängigen Haushaltswaren zu einem eher hohen Preisniveau anbietet. Teilweise können eine Tankstelle und Dienstleistungsangebote (z.B. Schnellrestaurant, Reinigung) angeschlossen sein. In Ländern, in denen dies zulässig ist, sind lange Öffnungszeiten (z.B. in den USA und in Japan bis zu 24 Stunden) üblich.
In der Bundesrepublik Deutschland sind Nachbarschaftsläden kleinflächige Lebensmittel- oder Gemischtwarengeschäfte mit wohnungsnahem, frequenzintensivem Standort.[2]
1.2. Entwicklungen und Trends
Wie die Zukunft aussehen wird, und wo wir uns hinbewegen kann kaum vorhergesagt werden. Denn wir befinden uns derzeit in einem großen Umbruch, der viele Unsicherheiten mit sich bringt: die unaufhaltsame Globalisierung, die ökologischen Veränderungen und vor allem hier in Deutschland, die Entwicklung zu einer altersdominierten Gesellschaft.
Auch die Entwicklung des Einzelhandels ist schwer einzuschätzen. Wie wird die gesamtwirtschaftliche Konjunktur sich entwickeln? Werden die Steuerbelastungen weiter steigen? Wie will der Staat die Nebenkosten für Unternehmen senken? Wird unser soziales Sicherungssystem noch weiter so existieren können? Diese Bedingungen und Einflüsse schlagen sich erheblich auf das Budget der Verbraucher und somit auf Ihr Kaufverhalten nieder.[3]
Klar ist, dass die klassischen Tugenden der Handelssysteme aus den 70er Jahren heute nicht mehr gefragt sind. Das gesellschaftliche Umfeld hat sich zu sehr verändert. Die Verbraucher der 70er kauften noch viel auf Vorrat, nahmen Wartezeiten in Kauf und kaum einer sprach von Singlegesellschaft, Altersstrukturverschiebung oder Sättigungsphase.[4]
Die Trends gehen zu mehr Freizeit und mehr Spontaneität. Wenn überraschend Freunde zu Besuch kommen, wird schnell etwas am nächsten Kiosk gekauft. Hat man abends länger im Büro gearbeitet und der Kühlschrank zu Hause ist leer, fährt man an der nächsten Tankstelle vorbei und kauft etwas. Die Lust zum Kochen ist dann meist nicht mehr da und auch nicht die Zeit. Ein klarer Trend hin zu „Convenience-shoppen“, Convenienceprodukten und somit zu Convenience-Stores lässt sich erkennen.
1.3. Der Verbraucher von Morgen
Die Bedürfnisse der Kunden richten sich neu aus. Hatte man noch vor kurzem die Verbraucher nach soziodemografischen Daten wie Alter, Einkommen und Bildungsstand eingeteilt, geht die Entwicklung doch eher hin zum Gleichgesinnten als Gleichgestellten. Das heißt, was tragen meine Freunde, wo kaufen die Nachbarn ein, und ähnliche Faktoren sind häufig entscheidend und prägen eine gewisse Gruppenzugehörigkeit. Es ist nicht mehr die reine Funktionalität eines Produktes, die zum Kauf entscheiden lässt, sie ist Voraussetzung. Es zählt der Zusatznutzen wie Unterhaltungswert, Service und die Marke (à 3.1.5).[5] Andererseits sind gerade die demographischen Entwicklungen der Gesellschaft so deutlich wie noch nie. Global gesehen, kann man stets einen positiven Fortschritt in den Entwicklungsländern erkennen, aber durch den weiterhin ansteigenden Bevölkerungsanteil stagniert oder sinkt sogar das Pro-Kopf-Einkommen in diesen Ländern. In den Industrieländern dagegen bleiben die Bevölkerungszahlen in den kommenden zwei Jahrzehnten annähernd konstant. Allerdings stellen die dramatische Veränderung der Altersstruktur sowie die erwartet höhere Arbeitslosenquote große Probleme dar.[6]
Doch auch die neue Altersstruktur in der Gesellschaft eröffnet Chancen für neue wirtschaftliche Konzepte im Einzelhandelsmarkt. Der Verbraucher von Morgen wird mehr Orientierung suchen und Dienstleistungen eher annehmen als heute. Im Rahmen der jeweiligen materiellen Möglichkeiten, wird der zukünftige Kunde so frei in seiner Wahl sein wie noch keine Generation zuvor. Das Einkaufen soll einerseits Freizeitvergnügen und Erlebnis sein, zum anderen aber auch nur eine Versorgungsaufgabe, die sinnvoll zu managen ist.[7] Doch es wird nicht den Verbraucher oder die Verbraucherin geben, sondern wie jeher unterschiedliche Verbrauchergruppen mit jeweils verschiedenen Verbrauchsgewohnheiten, jedoch unter neuen Bedingungen.
1.4. Eine Möglichkeit für den Einzelhandel?
Convenience-Stores können im lokalen Einzelhandel eine Lösung sein. Sie sind nichts völlig Neues, aber auch nicht einfach eine Wiederauferstehung der „Tante - Emma“ Läden. Sie stellen ein weiteres eigenständiges Handelskonzept im Lebensmitteleinzelhandel dar, das vorhandene Handelsformate ergänzt und eine bestimmte Kundengruppe abdeckt.[8]
Der Wettbewerb um die Convenience-Märkte hat sich deutlich verschärft. Die klassischen Lebensmittelvertriebskanäle leiden unter dem wachsendem Preiskampf sowie der Kaufzurückhaltung der Verbraucher. In vielen europäischen Ländern stagnieren sie sogar, und dies schon seit einigen Jahren. Der Convenience-Sektor dagegen hat noch Wachstumspotential. Vor allem die Tankstellen-Shops haben sich zunehmend zu Komplett-Anbietern und Nahversorgern entwickelt. Die Zahl der reinen Convenience-Stores wächst stetig an, oft kombiniert mit einem wachsenden Snack-Angebot. Begehbare Kioske, teilweise auch mit einem gastronomischen Angebot, spielen eine ebenso wichtige Rolle wie entsprechende Konzepte im Freizeitbereich. Auch immer mehr Bäckereien und Getränkemärkte erschließen sich den Convenience Markt durch Zusatzangebote. Neben diesen bekannten Vertriebstypen entstehen auch vollkommen neue, innovative Konzepte, z.B. an Verkehrsknotenpunkten. Entscheidend dabei ist meist die Kombination mit branchenfremden Angeboten.[9]
Der Hauptunterschied des Convenience-Stores zum klassischen Handel liegt im Service/Conveniencebereich, der einen der drei Hauptanforderungen des Verbrauchers, neben Preis und Erlebnis, darstellt.[10]
2. Modelle
2.1. Umsetzung in Europa
Nach den Vorbildern in Japan und den USA, wo Convenience-Stores sich bereits seit Jahrzehnten als eigenständige Handelsform etabliert haben, geht es nun auch auf dem europäischen Markt mit vielen neuen Ideen und Konzepten voran. Die Unternehmen haben den Kunden neu entdeckt und wollen nun optimale, leistungsstarke und verbraucherorientierte Convenience-Stores mit freundlicher Atmosphäre aufbauen. In den einzelnen europäischen Ländern werden eigene Konzepte, zugeschnitten auf die jeweiligen Marktgegebenheiten, entwickelt.
2.1.1. Niederlande
2.1.1.1. „LEKKERLAND-TOBACCOLAND“
1955 entstand der Name „LEKKERLAND“ in den Niederlanden, unter dem sich mehrere selbständige Süßwarengroßhändler zusammenschlossen. 1974 schlossen sich mehrere Tabakwarengroßhandlungen unter dem Namen „TOBACCOLAND“ zusammen. Am 1. Januar 1999 fusionierten die beiden Fachgroßhandelsunternehmen LEKKERLAND und TOBACCOLAND zum Convenience-Spezialisten LEKKERLAND-TOBACCOLAND GmbH & Co. KG.[11]
In der Zwischenzeit ist das Unternehmen der größte Lieferant der Convenience-Stores in Europa und beliefert alleine in Deutschland rund 70.000 Tankstellen-Shops, Kioske, Tabakwarenfachgeschäfte, Getränkefachmärkte, Kaufhäuser, Lebensmittelmärkte, Bäckereien, Kantinen sowie reine Convenience-Stores. Trotz schwacher Konjunktur im Handel erzielte LEKKERLAND-TOBACCOLAND im Jahr 2001 ein Plus von 10 %, 2002 sogar ein Plus von 15 % und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro. Von Riegeln über gekühlte Getränke bis hin zu Sandwiches für zwischendurch ist das Angebot des Unternehmens vielfältig.
[...]
[1] Lebensmittel Zeitung, Spezial, Convenience, Glossar, 1996, S. 102
[2] Vgl. dazu Bundesministerium für Wirtschaft, Katalog E, 1995, S. 48
[3] Vgl. dazu Vossen, K./Reinhardt, F. A., Zukunftsmärkte, 2002, S. 22 f.
[4] Vgl. die Publikation von Rück, Daniela „Der große Wandel“ In: Lebensmittel Zeitung, Spezial, Handel was nun?, 1998, S. 10 f.
[5] Vgl. dazu Jones Lang LaSalle Magazin, 2000, S. 20 f.
[6] Vgl. dazu Vossen, K./Reinhardt, F. A., Zukunftsmärkte, 2002, S. 25 f.
[7] Vgl. dazu Vossen, K./Reinhardt, F. A., Zukunftsmärkte, 2002, S. 90 f.
[8] Vgl dazu Auer, S., Stores, 1997, S. 12 - 16
[9] Vgl. hierzu LEKKERLAND-TOBACCOLAND, Convenience, 2003
[10] Vgl. dazu Vossen, K./Reinhardt, F. A., Zukunftsmärkte, 2002, S. 205 f.
[11] Vgl. hierzu LEKKERLAND-TOBACCOLAND, Die Geschichte, 2003
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Betriebswirt (FH) Mirco Maurer (Autor:in), 2003, Convenience Stores - Darstellung grundlegender Modelle und zentraler Erfolgsfaktoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34983
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