Das Gedicht ,,Mit Haut und Haar" wurde von Ulla Hahn geschrieben und 1981 veröffentlicht. Es handelt von der Selbstaufgabe eines lyrischen Ichs in einer Partnerschaft und dessen Anklage an den ehemaligen Partner für sein falsches Spiel.
Beim Lyrischen Ich handelt es sich vermutlich um eine verlassene Frau, die sich vorwurfsvoll an ihren ehemaligen Liebespartner wendet, was an dem Personalpronomen ,,Du“ deutlich erkennbar ist. Sie klagt ihn im Laufe des Gedichtes für seine schlechte Behandlung an und hält ihm vor, sie ausgenutzt zu haben. Es wirkt, als würde das lyrische Ich auf diese Weise die vorangegangene Beziehung zum ehemaligen Partner reflektieren und verarbeiten
Das Gedicht ist der Epoche ,,Postmoderne“ zuzuordnen und zeigt ein modernes Bild der Liebe. Das lyrische Ich trauert dem ehemaligen Partner nicht nach, sondern verarbeitet seine Wut, die es auf den ehemaligen Geliebten hat. In der ersten Stophe des Gedichtes lassen sich dennoch durchaus romantisiernde Aspekte finden, da das Lyrischen Ich hier noch seine Liebe ewige Liebe zum ,,Du“ beschwört.
Die Überschrift des Gedichtes: „Mit Haut und Haar“ passt wunderbar zum Gedicht, da man dank ihr direkt erfährt, dass der ehemalige Partner das Lyrische Ich „vollkommen“ eingenommen hat und es ihm anfänglich mit Haut und Haaren verfallen ist. Ohne Textbezug zum Gedicht wird beim ersten Lesen des Titels direkt die Neugier geweckt, da man sich als Leser fragt, wer etwas mit Haut und Haar tut.
Inhaltsverzeichnis
- Interpretation des Gedichts ,,Mit Haut und Haar\" von Ulla Hahn
- Formale Analyse des Gedichts
- Stilistische Mittel
- Das lyrische Ich
- Epochenzuordnung
- Der Titel des Gedichts
- Analyse der ersten Strophe
- Analyse der zweiten Strophe
- Analyse der dritten Strophe
- Analyse der vierten Strophe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Gedicht „Mit Haut und Haar“ von Ulla Hahn, um die Selbstaufgabe des lyrischen Ichs in einer Partnerschaft und dessen Anklage an den ehemaligen Partner zu beleuchten. Das Gedicht wird hinsichtlich seiner formalen Struktur, stilistischen Mitteln und inhaltlichen Kernaussagen untersucht.
- Selbstaufgabe und Selbstverlust des lyrischen Ichs
- Kritik an der Vereinnahmung und Ausnutzung in einer Liebesbeziehung
- Die Ambivalenz von Liebe und Abhängigkeit
- Das Bild der Liebe in der Postmoderne
- Sprachliche Mittel zur Verdeutlichung der Selbstaufgabe
Zusammenfassung der Kapitel
- In der ersten Strophe wird die anfängliche Hingabe des lyrischen Ichs zum Partner dargestellt, die sich durch Metaphern und Parallelen im Satzbau ausdrückt.
- Die zweite Strophe beleuchtet die zunehmende Vereinnahmung des lyrischen Ichs durch den Partner, wobei die Metaphorik des Brandmarkens und die Veränderung der Satzstruktur die Verzerrung der Identität verdeutlichen.
- Die dritte Strophe zeigt den vollständigen Verlust der Selbstständigkeit des lyrischen Ichs, das im Inneren des Partners verschwindet und seine eigenen Erinnerungen verliert.
- Die vierte Strophe schildert das Ende der Beziehung, in dem der Partner das lyrische Ich mit Haut und Haar ausspuckt, was den Kontrast zur anfänglichen Hingabe und die Enttäuschung des lyrischen Ichs verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Selbstaufgabe, Liebesbeziehung, Vereinnahmung, Ausnutzung, Postmoderne, Metaphorik, lyrisches Ich, Stilmittel, Gedichtanalyse, Ulla Hahn.
- Quote paper
- Jacqueline van Straelen (Author), 2016, Interpretation des Gedichts „Mit Haut und Haar“ von Ulla Hahn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349776