Viele Unternehmen wickeln ihre Geschäftsprozesse über das Internet ab, um ihre Effektivität und Produktivität zu steigern. Das komplette Geschäftskonzept mancher Unternehmen basiert auf dem weltweiten Datennetz. Für private Nutzer ist das Internet Kontakt- und Informationsplattform sowie Kaufhaus zugleich. 55,59 Millionen Nutzer in Deutschland waren in den letzten drei Monaten laut einer Studie des AGOF online (Stand Juli 2014), hauptsächlich zur Informationsbeschaffung über verschiedene Produkte. Auch Finanzangelegenheiten werden immer öfter online gelöst. Bankkunden sind durch das Internet meist sehr gut informiert und bereit, Produkte und Dienstleistungen von verschiedenen Banken parallel zu nutzen. Gefördert wird diese Bereitschaft durch die Vergleichbarkeit von Dienstleistungen in Internetblogs, Foren oder sozialen Netzwerken.
Das Internet ersetzt inzwischen immer mehr den Weg zur Bank: Die Zahl der Filialen ist in Deutschland seit 1995 um 47 Prozent gesunken. Die Deutsche Bank erreichte Ende 2012 rund 24 Millionen Privatkunden mit Einlagen von 433 Milliarden Euro über etwa 2.800 inländische Filialen. Die ING Diba hingegen hat inzwischen rund 8 Millionen Privatkunden mit Einlagen von mehr als 100 Milliarden Euro – ohne Filialen. Die Digitalisierung der Finanzbranche erlaubt neuen, branchenfremden Anbietern den Marktzutritt. Aber welche Möglichkeiten haben traditionelle Kreditinstitute, um ihre Geschäftsmodelle zu Niedrigzinszeiten und gestiegenen Belastungen aus verschärften Regulierungen anzupassen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Das Internet als Bedrohung für Kreditinstitute
- 2. Finanzintermediationstheorie
- 3. Anknüpfpunkte für digitale Finanzdienstleister
- 4. Geschäftsmodelle neuer Finanzdienstleister
- 4.1 Zahlungsverkehr
- 4.2 Kreditgeschäft
- 4.3 Venture Capital
- 4.4 Vermittlung und Beratung
- 5. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Finanzbranche, insbesondere die Herausforderungen für traditionelle Kreditinstitute im Kontext von neuen, digitalen Finanzdienstleistern. Die Arbeit analysiert die Veränderungen im Finanzintermediationsbereich und die Möglichkeiten, die sich durch die digitale Transformation für innovative Geschäftsmodelle bieten.
- Die Bedrohung für Kreditinstitute durch das Internet und die Digitalisierung
- Die Finanzintermediationstheorie im Kontext digitaler Finanzdienstleister
- Anknüpfpunkte und Chancen für neue digitale Finanzdienstleister
- Geschäftsmodelle digitaler Finanzdienstleister in verschiedenen Bereichen (z.B. Zahlungsverkehr, Kreditgeschäft, Venture Capital)
- Der Einfluss der Digitalisierung auf die zukünftige Entwicklung der Finanzbranche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Digitalisierung und ihrer Auswirkungen auf die Finanzbranche dar. Sie erläutert die wachsende Bedeutung des Internets für private Nutzer und Unternehmen, sowie die Herausforderungen für traditionelle Kreditinstitute im Angesicht des digitalen Wandels.
Kapitel 2 behandelt die Finanzintermediationstheorie und ihre Relevanz im Kontext der Digitalisierung. Es werden die traditionellen Aufgaben von Banken als Finanzintermediäre beleuchtet und die Möglichkeiten einer direkten Kapitalvermittlung ohne Banken aufgezeigt.
Kapitel 3 analysiert die Anknüpfpunkte und Chancen für digitale Finanzdienstleister. Es werden die veränderten Rahmenbedingungen in der Finanzbranche, die Technologieverfügbarkeit und die steigende Kundennachfrage nach innovativen Dienstleistungen beleuchtet.
Kapitel 4 beleuchtet die Geschäftsmodelle neuer Finanzdienstleister in verschiedenen Bereichen wie Zahlungsverkehr, Kreditgeschäft, Venture Capital und Vermittlung/Beratung. Es werden die Möglichkeiten für digitale Anbieter in der effizienten Abwicklung und Gestaltung von Finanzdienstleistungen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Digitalisierung, Finanzbranche, Kreditinstitute, Finanzintermediation, digitale Finanzdienstleister, Geschäftsmodelle, Zahlungsverkehr, Venture Capital, Breitband, Smartphone, Kundenbedürfnisse, Regulierung, Innovationsfähigkeit, Wettbewerb.
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- Anonym (Author), 2014, Banking ohne Bank. Die Digitalisierung der Finanzbranche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349767