Nach dem Ende des Kalten Kriegs unterzeichneten Anfang der neunziger Jahre die Tschechische Föderative Republik und die Bundesrepublik Deutschland einen Vertrag über gutnachbarliche und freundschaftliche Beziehungen in dessen Präambel geschrieben steht: „...hinsichtlich einer Nichtigkeit des Münchner Abkommens von 1938“. 1 Dies zeigt, daß das Münchner Abkommen nicht nur einen Wendepunkt der weltpolitischen Lage im Jahre 1938 bedeutete, sondern auch noch im heutigen Blickfeld der deutsch-tschechischen Beziehungen steht. Wenn heute in der Welt irgendwo von einem „ne uen München“ gesprochen wird, ist damit vor allem die „Kapitulation vor dem Bösen“ 2 gemeint. An der Münchner Konferenz am 29. September 1938 nahmen der britische Premierminister Neville Chamberlain, sein französischer Kollege Edouard Daladier, der italienische Duce Benito Mussolini und der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler teil, um die Sudetenkrise zu beenden und die durch Hitlers Forderungen entstandene Kriegsgefahr zu bändigen. Das Abkommen verfügte darüber, daß die von überwiegend Deutschen bewohnten Grenzgebiete der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich abgetreten wurden.
Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Vorgeschichte, das Zustandekommen und die Auswirkungen des Münchner Abkommens zu analysieren. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die Frage gelegt, warum die Sowjetunion als einzige europäische Großmacht von der Münchner Konferenz ausgeschlossen wurde. War nur Hitler dafür verantwortlich, daß Moskau keine Einladung erhielt oder hatten Großbritannien und Frankreich ebenfalls Einwände gegen eine Teilnahme der UdSSR? Im Zusammenhang der Auswirkungen von München ist nicht nur auf die Folgen für die Tschechoslowakei und die teilnehmenden Mächte einzugehen, sondern auch auf die Auswirkungen des Ausschlusses der Sowjetunion.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Sudetenproblematik
- 2.1 Die Rolle der Sudetenproblematik in den Beziehungen zwischen der Weimarer Republik und der Tschechoslowakei
- 2.2 Die Sudetenproblematik im Jahre 1938 und ihre Instrumentalisierung
- III. Der Weg nach München
- 3.1 Chamberlain auf dem Obersalzberg
- 3.2 Das Scheitern der Konferenz von Bad Godesberg
- 3.3 Münchner Vortage
- IV. Die Münchner Konferenz
- 4.1 Die Ausgrenzung der Sowjetunion
- 4.2 Ergebnisse und Auswirkungen
- V. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Vorgeschichte, das Zustandekommen und die Auswirkungen des Münchner Abkommens von 1938. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Ausschluss der Sowjetunion von der Münchner Konferenz. Die Arbeit untersucht die Verantwortlichkeiten für diesen Ausschluss und dessen Folgen.
- Die Entwicklung der Sudetenproblematik bis zur Krise von 1938
- Die Rolle Großbritanniens und Frankreichs im Vorfeld der Münchner Konferenz
- Der Ausschluss der Sowjetunion von der Münchner Konferenz und dessen Beweggründe
- Die Ergebnisse und unmittelbaren Folgen des Münchner Abkommens
- Eine kritische Würdigung von Chamberlains Appeasementpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung betont die historische und aktuelle Bedeutung des Münchner Abkommens, das nicht nur einen Wendepunkt von 1938 darstellte, sondern auch weiterhin die deutsch-tschechischen Beziehungen prägt. Sie umreißt die Zielsetzung der Arbeit, nämlich die Analyse der Vorgeschichte, des Zustandekommens und der Auswirkungen des Abkommens, mit besonderem Augenmerk auf den Ausschluss der Sowjetunion.
II. Die Sudetenproblematik: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung und Entwicklung der Sudetenproblematik. Abschnitt 2.1 beleuchtet die Beziehungen zwischen der Weimarer Republik und der Tschechoslowakei in den 1920er Jahren, analysiert das Verhältnis der deutschen Minderheit zur tschechischen Regierung und die daraus resultierenden Spannungen. Abschnitt 2.2 fokussiert auf die Sudetenkrise 1938 und deren Instrumentalisierung durch Hitler, untersucht die Rolle der Sudetendeutschen Partei und Hitlers Pläne zur Zerschlagung der Tschechoslowakei.
III. Der Weg nach München: Dieses Kapitel beschreibt die entscheidenden Ereignisse auf dem Weg zur Münchner Konferenz. Abschnitt 3.1 behandelt Chamberlains Besuch auf dem Obersalzberg und die scheinbare Einigung über die Abtretung der Sudetengebiete. Abschnitt 3.2 analysiert das Scheitern der Konferenz von Bad Godesberg und die drohende Kriegsgefahr. Abschnitt 3.3 beleuchtet die intensiven diplomatischen Bemühungen, die zum Zustandekommen der Münchner Konferenz führten, und die Rolle Mussolinis als Vermittler.
IV. Die Münchner Konferenz: Dieses Kapitel analysiert die Münchner Konferenz selbst. Abschnitt 4.1 untersucht die Gründe für den Ausschluss der Sowjetunion, benennt die verantwortlichen Parteien und deren Beweggründe. Abschnitt 4.2 beschreibt die Ergebnisse und unmittelbaren Auswirkungen des Abkommens, bewertet kritisch Chamberlains Appeasementpolitik und analysiert Hitlers Reaktion auf die Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Münchner Abkommen, Sudetenkrise, Appeasement, Chamberlain, Hitler, Tschechoslowakei, Sowjetunion, deutsche Minderheit, Außenpolitik, Zweiter Weltkrieg, deutsch-tschechische Beziehungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Das Münchner Abkommen von 1938
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert das Münchner Abkommen von 1938 umfassend. Sie untersucht die Vorgeschichte, das Zustandekommen und die Auswirkungen des Abkommens, mit besonderem Fokus auf den Ausschluss der Sowjetunion von der Konferenz.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Sudetenproblematik bis 1938, die Rolle Großbritanniens und Frankreichs, die Beweggründe für den Ausschluss der Sowjetunion, die Ergebnisse und Folgen des Abkommens sowie eine kritische Würdigung von Chamberlains Appeasementpolitik. Die Beziehungen zwischen der Weimarer Republik und der Tschechoslowakei sowie die Instrumentalisierung der Sudetenkrise durch Hitler werden ebenfalls analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Die Sudetenproblematik, Der Weg nach München, Die Münchner Konferenz und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel ist in Unterkapitel gegliedert, die spezifische Aspekte des Themas behandeln.
Wie wird die Sudetenproblematik behandelt?
Die Sudetenproblematik wird in zwei Kapiteln behandelt. Das erste Kapitel beleuchtet die Beziehungen zwischen der Weimarer Republik und der Tschechoslowakei und die Spannungen zwischen der deutschen Minderheit und der tschechischen Regierung. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Sudetenkrise von 1938 und deren Instrumentalisierung durch Hitler.
Welche Rolle spielt der Ausschluss der Sowjetunion?
Der Ausschluss der Sowjetunion von der Münchner Konferenz ist ein zentraler Punkt der Hausarbeit. Die Arbeit untersucht die Gründe für den Ausschluss, die verantwortlichen Parteien und die daraus resultierenden Folgen.
Wie wird Chamberlains Appeasementpolitik bewertet?
Die Hausarbeit enthält eine kritische Würdigung von Chamberlains Appeasementpolitik im Kontext des Münchner Abkommens und seiner Auswirkungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Münchner Abkommen, Sudetenkrise, Appeasement, Chamberlain, Hitler, Tschechoslowakei, Sowjetunion, deutsche Minderheit, Außenpolitik, Zweiter Weltkrieg, deutsch-tschechische Beziehungen.
Welche Quellen werden verwendet? (Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn die Hausarbeit die verwendeten Quellen explizit auflistet.)
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- Marc Philipp (Author), 2002, München 1938, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34792