Caspar David Friedrich war der bedeutendste Landschaftsmaler der Romantik. In seiner künstlerischen Tätigkeit sah er sich als Vermittler zwischen Mensch und Natur. Seine Bilder sind keine getreuen Wiedergaben der natürlichen Erscheinungswelt, vielmehr treten in seinen Bildern oft mythologische Motive und historische/biblische Szenen auf und enthalten den Ausdruck der Lyrik. Um 1824 entstand sein Werk "Mann und Frau in Betrachtung des Mondes". Auch hier verwendet Friedrich sein bekanntes Motiv – die Rückenfigur. Die einzelne Rückenfigur richtet ihren Blick in die Ferne und das Unbekannte. Es ist eine Metapher der unüberwindbaren Distanz zwischen Mensch und Natur. Sie ist nicht am Geschehen beteiligt, sondern nur ein Zuschauer.
1. Sachanalyse
Caspar David Friedrich (* 5. September 1774 in Greifswald; † 7. Mai 1840 in Dresden) war der bedeutendste Landschaftsmaler der Romantik. In seiner künstlerischen Tätigkeit sah er sich als Vermittler zwischen Mensch und Natur. Seine Bilder sind keine getreuen Wiedergaben der natürlichen Erscheinungswelt, vielmehr treten in seinen Bildern oft mythologische Motive und historische/ biblische Szenen auf und enthalten den Ausdruck der Lyrik. Um 1824 entstand sein Werk Mann und Frau in Betrachtung des Mondes. Auch hier verwendet Friedrich sein bekanntes Motiv - die Rückenfigur. Die einzelne Rückenfigur richtet ihren Blick in die Ferne und das Unbekannte. Es ist eine Metapher der unüberwindbaren Distanz zwischen Mensch und Natur. Sie ist nicht am Geschehen beteiligt, sondern nur ein Zuschauer.
In dem Gemälde stehen Mann und Frau auf einer Anhöhe und betrachten den hell erleuchteten Mond. Betrachtet man das Paar genauer, erkannt man in diesem Zusammenhang eine Herzform, die das Paar gemeinsam bildet. Das Herz steht für das Motiv der Zweisamkeit. Das Paar blickt in die Ferne, welches der Sehnsucht nach der Überwindung alltäglicher Begrenzungen und Verlangen nach unbeschränkter Freiheit symbolisiert. Erwähnenswert ist zudem der Durchblick zwischen den Bäumen, welcher ebenfalls das Motiv der Ferne und der Weite kennzeichnet. Ein weiteres Motiv ist die Darstellung der Natur. Die Natur verkörpert in der Romantik einen mystischen Ort, wo kein unnatürliches Eingreifen des Menschen dargestellt wird. In dem Gemälde von Caspar David Friedrich spiegelt der Mond das Motiv des Geheimnisvollen wieder, aber auch das Motiv der Ferne. Nicht minder von Bedeutung ist das Gezweig, welches auch hier wieder das Geheimnisvolle und das Mystische versinnbildlicht. Der Weg in dem Gemälde ist das Motiv der Wanderung, die in eine nicht näher bestimmbare Ferne führt und sich in der Dunkelheit verliert. Hier könnte man sich die Fragen stellen, ob das Dunkel ihre Vergangenheit ist und ob sie jetzt in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken. Die Nacht verliert in der Romantik in Gänze ihre Schrecken. Dargestellt sind eine freundliche Umgebung mit heimlicher Geborgenheit sowie zauberhafte und mystische Geheimnisse. Bis heute gelten das gedämpfte Licht, die Abendstimmung und der Mondschein als typische Vorstellungen von Romantik.
Die Epoche der Romantik wird von Sehnsuchtsmotiven und den Themen der Liebe und Natur geprägt. Sie wird zeitlich in drei verschiedene Abschnitte aufgeteilt, die sich wie folgt ergeben:
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Während der Zeit von 1795-1848 werden besonders Naturlandschaften zu den Schauplätzen und Psyche, Fernweh sowie das Wandern und Reisen zu Motiven der Romantik. Das Ziel der romantischen Lyrik war es, die Tiefen der Seelen auszuloten, Abgründe aufzuzeigen und die menschlichen Fassaden abzubauen. Die Romantik bietet viele Liebesgedichte. Die Motive und Themen sind die Verbundenheit des lyrischen Ichs mit der Natur und die Spiegelung des Seelenlebens in der Natur. Zudem tritt das Motiv der Vergänglichkeit des Lebens und der Liebe in Erscheinung, welches das Thema der Melancholie aufwirft. Wichtige Vertreter dieser Epoche sind zum Beispiel Clemens Brentano (1778-1842), E. T. A Hoffmann (1776-1857), Friedrich Rückert (1788-1866) und Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857). Ein bekanntes Liebesgedicht Eichendorffs ist Der Blick (das genaue Abfassungsdatum aus der Zeit der Romantik ist nicht angegeben). Das Gedicht handelt von einem intensiven Augenkontakt zwischen zwei Menschen, die sich zu lieben scheinen. Mit einem Blick kann man alles ausdrücken (in diesem Fall: die Liebe), was man fühlt - nicht umsonst heißt es, dass ein Blick manchmal mehr sagt als tausend Worte. In den ersten drei Strophen beschreibt der Dichter, wie das lyrische Ich vom Lächeln der Geliebten erfüllt wird. In der ersten Strophe wird mit dem Vergleich erkennbar, dass dieses Gefühl geliebt zu werden, himmlisch ist (Strophe 1, Vers 2). Man findet in der ersten Strophe, Vers 4 - „solche Sprache führen kann “ eine Metapher für Blick. Die Aussage „was dem Herzen tief entquillt “ (Strophe 2, Vers 2) steht vermutlich für einen Bach, in dem das Gefühl entquillt; also auch hier wieder eine Metapher. Des Weiteren personifiziert Eichendorff in der zweiten Strophe die Augen. Sie haben den „Auftrag“, die Gefühle der Frau zu vermitteln und das ist „süßer“ (Strophe 2, Vers 4), schöner, als wenn sie es ihm mündlich sagen würde. In der dritten Strophe wird nun deutlich, dass auch sie was für das lyrische Ich empfindet („Wie sie bricht in reinster Helle“ Strophe 3, Vers 4).
Wieder personifiziert der Sprecher die Augen, das Augenpaar, doch diesmal benutzt er gehäuft (Repetitio) das Adjektiv rein („reinster Helle“, „reinen Augenpaar“ Strophe 3, Vers 3-4). Dies soll wahrscheinlich bedeuten, dass es nun offensichtlich/ klar („rein“) ist, dass sie auch etwas für ihn empfindet. Außerdem verwendet er die Metapher „Himmels Quell“ (Strophe 3, Vers 1), die die Liebe und die Gefühle der Frau ausdrücken, die er als göttlich für sich ansieht. Mit Himmel assoziiert man auch Paradies, Glück und Harmonie, daher sieht der Mann dies alles in den Augen und dem Blick seiner Frau. In der vierten und letzten Strophe öffnet das lyrische Ich alles diesem Blick (Strophe 4, Vers 1-2). Dies soll vermutlich bedeuten, dass sich der Sprecher nun ganz der Frau hingibt und geneigt ist, alles für diesen Blick, diese Frau zu geben. Höchstwahrscheinlich erlitt das lyrische Ich vorher keine angenehme Zeit, denn Eichendorff verwendet negative Wörter wie „Abgrund“ und „Schmerzen“ (Strophe 4, Vers 3). Die Wunden werden durch die Liebe der Frau „strömend“, also rasch mit Glück gefüllt (Strophe 4, Vers 3-4). Somit kann Liebe Schmerzen heilen oder zumindest lindern. Der im Titel erwähnte „Blick“ zieht sich durch das gesamte Gedicht, er ist das Leitmotiv.
Wie auch Eichendorffs Liebesgedicht schafft das Liebesgedicht Friedrich Rückerts Du meine Seele den Eindruck, dass das liebende Ich ganz in der Ruhe der sicheren Liebeserfüllung angekommen ist. Das Gedicht kann durchaus auch als Liebesbrief gelesen werden, da es sehr intim ist und direkt eine Person anspricht, welches durch „du“ deutlich wird. Die angesprochene Person ist die Seele und das Herz. Die Seele hat vielfältige Bedeutungen, so ist sie oft die Gesamtheit aller Gefühle. Die Seele ist unsterblich, da sie unabhängig vom Körper ist und daher nach dem Tod weiterlebt. Das Herz wiederum ist Teil des menschlichen Körpers und bleibt nicht vom Tod verschont. Jedoch werden sie sprichwörtlich „im Einklang mit Körper und Seele“ zusammengeführt. Sprich die angesprochene Person ist sein/ihr Ein und Alles. Das „Du“ verkörpert ALLES. Man geht gemeinsam durch Hoch und Tief („Du mein Wonn‘, o du mein Schmerz“ Strophe 1, Vers 2) Höhen und Tiefen verdeutlicht Rückert auch in Vers 4 und 5 („Himmel“ und „Grab“). Hier teilen die Liebenden gemeinsam ihre Sorgen, und Heiterkeit. Himmel steht wie bei Eichendorff wieder für das Paradies, Glück und Harmonie, in dem das lyrische Ich schwerelos ist („darein ich schwebe“ Strophe 1, Vers 4). Man sagt nicht umsonst „Auf Wolke 7 schweben“, wenn man verliebt ist. In der zweiten Strophe, Vers 3 geschieht eine Aufwertung der eigenen Person durch die Liebe des Auserwählten („Daß du mich liebst, macht mich mehr wert“). Seine Wertigkeit ist somit vollkommen. Nicht minder nimmt auch der Blick eine Rolle ein („Dein Blick hat mich vor mir verklärt“). Verklärt bedeutet in der Religion, dass jemand in etwas Überirdisches gehoben wird und seine Erscheinung ein inneres Leuchten zu geben, sprich etwas schöner und besser erscheinen zu lassen. In dem letzten Vers beschreibt das lyrische Ich, dass seine Geliebte die bessere Hälfte ist („mein bess’res Ich“). Dieses Gedicht ist somit eine Liebeserklärung an eine bestimmte Person.
2. Stellung der Stunde in der Einheit:
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3. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Stunde
In der Vorüberlegung für die Unterrichtsstunde zur Liebeslyrik in der Romantik erschien es günstig, neben der Literatur (hier vertreten durch J. v. Eichendorff und Friedrich Rückert) auch übergreifend die Malerei einzubinden. In der Epoche der Romantik standen die literarischen Autoren in regen Kontakt mit Vertretern anderer Kunstfelder (Musik, Bildende Kunst).
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- Arbeit zitieren
- Tanja Bergsieker (Autor:in), 2013, Romantische Liebe und Liebeslyrik anhand Caspar David Friedrichs "Mann und Frau den Mond betrachtend" (8. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347184
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